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Mordfall Mehtap Savasci

1.831 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisstenfall, Mehtap, Savasci ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Mehtap Savasci

22.10.2015 um 15:13
l e b e n s l ä n g l i c h

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Mordfall Mehtap Savasci

22.10.2015 um 15:16
Savasci-Prozess: Verteidigung kündigt Revision an


Nach dem Urteil gegen den Bruder der ermordeten Mehtap Savasci haben die Verteidiger des 51-Jährigen aus Maintal Revision angekündigt. Er wurde vor dem Landgericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Kasseler Rechtsanwalt Sven Schoeller wollte darüber hinaus das Urteil vorerst nicht kommentieren.


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Mordfall Mehtap Savasci

22.10.2015 um 15:34
Ich begrüße diese Urteil auch, letztendlich ist er selber schuld -- räumt ein, etwas damit zu tun zu haben, bestreitet aber geschossen zu haben . Wenn er es nicht wahr, hätte er den Täter benennen können. Hat er aber nicht, somit finde ich das Urteil gut.

Der Tochter wünsche ich ebenfalls ein selbstbestimmtes Leben in Frieden ohne jegliche Gewalt !


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Mordfall Mehtap Savasci

22.10.2015 um 16:32
Ich begrüße dieses Urteil ebenfalls.
Möge Mehtap nun in Frieden ruhen können und ihrer Tochter wünsche ich alles erdenklich Gute!


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Mordfall Mehtap Savasci

22.10.2015 um 17:02
Richtig so, das Urteil ist zu begrüßen!

Hoffentlich kann die Tochter gutes Leben führen und findet Menschen die Ihr beistehen.


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Mordfall Mehtap Savasci

22.10.2015 um 18:10
Danke für die Infos ihr lieben.

Ein sehr gutes Urteil finde ich. Und ich hoffe nun nur das beste für Mehtaps Tochter und ihre Zukunft. Möge Mehtap in Frieden ruhen.

Die angekündigte Revision ist echt lächerlich.


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Mordfall Mehtap Savasci

22.10.2015 um 19:56
@Hamsti
Man kann nur hoffen, daß das Urteil revisionsfest ist und darin die Unklarheiten aus dem Prozeß plausibel enthärtet wurden - z.B. dieser Ordner ect.
Schade, aber wir werden die Abschrift wohl nicht zu lesen bekommen, interessieren würde es mich sehr.

Noch heute Morgen dachte ich, daß die möglichen 5 Jahre ein Schlag in´s Gesicht wären und sehr gespannt auf das Urteil, am Ende dann erleichtert über das lebenslänglich.
Es geht ja auch nicht darum, jemanden zu verunglimpfen oder sich über ein solches Urteil zu freuen, sondern darum, ob die Beweis-/Indizienkette gegen einen Angeklagten ausreichend und am Ende plausibel und überzeugend ist. Und wenn ja, dann muß ein entsprechendes Urteil gefällt werden, alles andere wäre ein Skandal.
Und diese Propaganda, die seitens einiger Angehöriger oder Freunde, wem auch immer, betrieben wurde... darüber möchte ich nicht kommentieren. Das hat mich vom ersten Tag abgestoßen und wird es immer tun.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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Mordfall Mehtap Savasci

22.10.2015 um 20:56
Die Höchststrafe. Ein angemessenes Urteil, ich danke den Richtern. Hoffendlich ist er mindestens für 15 Jahre da, wo er hin gehört.


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Mordfall Mehtap Savasci

22.10.2015 um 22:39
Gratulation - ich habe es fast nicht für möglich gehalten, da ich den Glauben in unsere Justiz doch ein wenig verloren habe in den letzten Jahren. Zu viele Urteile in verschiedensten Prozessen waren oftmals zu "lasch" oder einfach nicht plausibel erklärbar nach jeweilig bekannter Faktenlage. Das heutige Urteil ist jedoch mehr als gerechtfertigt und den ermittelnden Beamten sowie allen Beteiligten, insbesondere der Staatsanwältin und dem Richter ist in höchstem Maße zu danken! Hier wurde großartige Arbeit geleistet und das Recht und gegen das Unrecht verteidigt!
Heute wurde ein Zeichen gesetzt! Ein Zeichen das hoffentlich viele Menschen zum Nachdenken anregt und vor allem jungen Frauen Mut macht aufzustehen und sich gegen Verhältnisse aufzulehnen- wie wir sie hier in diesem Prozess kennengelernt haben. Wer hier in diesem Land lebt ist frei - kann für sich allein entscheiden, leben und lieben wie er will... und vor allem wen er will! Darüber hat niemand anderes zu richten - als nur derjenige selbst und sein in ihm schlagendes Herz, den es auch selbst betrifft - kein Bruder, kein "Abi" ... keine Familie!!!
Ich wünsche der jungen Frau - die all das schwere Leid ertragen musste - viel Kraft für Ihre zukünftigen Wege!
Möge goldener Segen all Ihre Wege begleiten - und ihr Menschen zur Seite stehen die es ehrlich mit ihr meinen!

Zum Thema der Revisionsankündigung bleibt nur zu sagen:

Egal wie Frau Justitia auch aussehen mag - ihre Vergewaltiger wird sie wohl niemals los!

Schalom...


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Mordfall Mehtap Savasci

22.10.2015 um 23:03
70 Zuschauer verfolgten die Urteilsverkündung

Nach Urteil: Erleichterung bei Mehtap Savascis Freundinnen

22.10.15 - 19:32


Kassel. Nach dem Urteil kam die Erleichterung – und die Tränen flossen. Die Mitglieder des türkischen Frauenvereins lagen sich auf dem Gerichtsflur zum Teil schluchzend in den Armen.

Das Urteil setze ein Zeichen, sagte die Vorsitzende Aylin Gönenz gegenüber unserer Zeitung. „Es ist für mich furchtbar, wenn das türkische Kultur ist“, sagte die 48-Jährige, die selbst türkische Wurzeln hat, über die Hintergründe der Tat, die im Prozess ans Licht gekommen waren. Sie sei entsetzt, mit welcher „Respektlosigkeit, Lieblosigkeit und Abgebrühtheit“ Mehtap Savasci behandelt worden sei.

Das zeigte sich auch bei der Urteilsverkündung: Der jüngerer Bruder sowie die Tochter und der Schwiegersohn des Angeklagten zeigten äußerlich kaum eine Reaktion. Nur als der Verurteilte abgeführt wurde, rief ihm sein Bruder aus dem Zuschauerraum zu: „Abi, mach’s gut!“ Abi bedeutet auf türkisch großer Bruder.


„Die haben das mit einer Kälte und Gleichgültigkeit hingenommen – das war erschütternd“, sagte eine 60-jährige Psychotherapeutin aus Kassel, die mit im Publikum saß. Ihr Mann, ein emeritierter Soziologieprofessor sagte, er habe die Körpersprache so gedeutet, dass die Angehörigen alles, was vom Richtertisch gesagt worden sei, ablehnten. „Die haben offenbar ihre eigene Wertewelt.“ Er vermute, dass sie in die Tat eingeweiht waren oder sie zumindest gebilligt hätten. Der verurteilte Bruder „gilt jetzt wohl als Märtyrer in der Familie“.

Auch eine frühere Kollegin von Mehtap Savasci war gekommen. Anna Volmer, die im städtischen Sozialamt arbeitet, hatte mit der Mitarbeiterin des Ausländeramts einige Jahre zu tun. „Ich mochte sie sehr“, sagte die 64-Jährige. Sie sei auch deshalb zur Urteilsverkündung gekommen, „weil es mir wichtig war, Mehtap so nochmal Tschüss zu sagen“, sagte sie mit Tränen in den Augen.

Sie sei erleichtert über das Urteil. „Auch weil das Grundgesetz mit dem Gleichheitsgrundsatz von Mann und Frau ohne Wenn und Aber umgesetzt worden ist.“


Auch Nahan Rahimi, beste Freundin von Mehtap Savasci, reagierte mit Erleichterung angesichts der lebenslangen Haftstrafe. „Obwohl es eigentlich gar keine gerechte Straße für Mord geben kann“, meinte die 33-Jährige. „Denn Mehtap kommt nicht wieder zurück.“ Sie hoffe, dass der Angeklagte jeden Tag im Gefängnis das Bild seiner Schwester vor Augen habe.
http://www.hna.de/kassel/erleichterung-mehtaps-freundinnen-5675993.html


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Mordfall Mehtap Savasci

22.10.2015 um 23:07
Hier noch ein Bericht vom Maintower: http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=3142 (Archiv-Version vom 21.10.2015) einfach zum Video "Schwester ermordet" scrollen.

In dem Bericht spricht auch ihre tapfere Tochter von Mehtap.
Ich wünsche ihr nochmal von Herzen alles erdenklich gute für Ihre Zukunft.


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Mordfall Mehtap Savasci

23.10.2015 um 10:40
Familiäre Gründe waren das Motiv

Richter über den Savasci-Prozess: "Es war kein Ehrenmord"

23.10.15 - 09:23

Kassel. Der Tod von Mehtap Savasci habe nichts mit einem Ehrenmord zu tun, sagte Volker Mütze, Vorsitzender Richter der Sechsten Strafkammer, nachdem er am Donnerstag das Urteil im Saal D 130 des Landgerichts verkündet hatte.


Der Begriff Ehrenmord war vor geraumer Zeit vom früheren Präsidenten des Polizeipräsidiums Nordhessen, Eckhard Sauer, nach der Tötung der 40-jährigen Mehtap Savasci ins Spiel gebracht worden. Auch wenn die Strafkammer keinen Ansatz für einen Ehrenmord sah, so hätten familiäre Gründe bei der türkischstämmigen Familie Savasci letztlich zu dem Mord aus niedrigen Beweggründen geführt. Das Verhältnis von Mehtap Savasci zu ihrer Familie sei im Laufe der Jahre immer schlechter geworden. Insbesondere zu dem älteren Bruder, für den es in den vergangenen Jahren „zwei Baustellen“ in der Familie gegeben habe. Zum einem sei er nicht mit der Lebensweise seiner geschiedenen Schwester einverstanden gewesen, so Mütze. Er habe ihre Beziehung zu einem verheirateten Mann missbilligt.

Zum anderem habe der 51-Jährige versucht, seinen Schwiegersohn in seiner gesamten Familie zu integrieren. Einen offenbar sehr religiösen und konservativen Mann, mit dem er zunächst selbst nicht als Ehemann für seine eigene Tochter einverstanden gewesen wäre. Ebenso wenig Mehtap Savasci. Sie stellte einen Strafantrag, nachdem der junge Mann ihre Nichte entführt und damit quasi eine Heirat erzwungen hatte.

Während Mehtap weiterhin gegen die Beziehung der beiden gewesen sei, habe ihr Bruder den Schwiegersohn schließlich akzeptiert und sogar darauf bestanden, dass er in der gesamten Familie geduldet wird.

Mehtap kam diesem Wunsch aber nicht nach. Daraufhin habe der junge Mann ihr mehrfach gedroht, so Mütze. Auch wenn man dem Schwiegersohn aufgrund dieser Drohungen hätte zutrauen können, dass er dem Angeklagten bei dem Mord geholfen hat, so habe er doch ein Alibi für die Tat. Er hielt sich am 7. Oktober 2014 noch in der Türkei auf.

Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass eine dritte Person dem 51-Jährigen bei dem Mord zur Seite gestanden habe, sagte der Vorsitzende in der über einstündigen Urteilsbegründung.

Nachdem es beim türkischen Bayram-Fest am 4. Oktober 2014 zu einer Eskalation zwischen den Geschwistern gekommen war, habe der 51-Jährige den Plan gefasst, seine Schwester zu töten. Er habe sofort mit der Planung und Vorbereitung begonnen, was vom Gericht unter anderem anhand der Handyverbindungen genau nachvollzogen werden konnte.

Mütze schilderte, dass der Angeklagte sich am Montag, 6. Oktober, mehrere Stunden in dem Kleingarten seines Schwiegersohnes in Wiesbaden aufhielt, wo einen Monat später die Leiche seiner Schwester gefunden wurde. Anschließend kaufte er in Offenbach eine Schubkarre, mit der er die Leiche transportieren wollte.


Am frühen Morgen des 7. Oktober fuhr der Mann nach Kassel und lauerte seiner Schwester vor ihrer Wohnung an der Pfeifferstraße auf. Er schlug sie und zwang sie, in einen Caddy einzusteigen. Gemeinsam fuhren sie auf die A 7. Bei Felsberg hielt er in einem Waldstück und erschoss seine gefesselte Schwester. „Es war von vornherein alles auf eine Tötung angelegt“, sagte Mütze.

Das sagt die Stadt: "Unmenschliche Tat"

Mehtap Savasci war seit 2001 bei der Stadt Kassel beschäftigt, zuletzt im Ausländeramt. Oberbürgermeister Bertram Hilgen übermittelte gestern nach dem Urteil eine Stellungnahme: „Der gewaltsame Tod unserer geschätzten Mitarbeiterin hat uns alle tief erschüttert. Eine junge, sympathische und moderne Frau musste sinnlos sterben, weil sie sich stärker an unserer Lebenswelt und Kultur orientiert hat“, sagte Hilgen.

Die Vorsitzende des Gesamtpersonalrats, Fazilet Karakas-Blutte, sagte: „Unsere Kollegin Mehtap wurde getötet, weil sie selbstbestimmt leben wollte.“ Frauen, die in einer ähnlichen Situation seien wie Mehtap Savasci es war, ermutigte sie, sich Hilfe bei Beratungsstellen zu holen.
http://www.hna.de/kassel/savasci-prozess-kein-ehrenmord-5675992.html (Archiv-Version vom 24.10.2015)


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Mordfall Mehtap Savasci

24.10.2015 um 11:12
Tochter spricht über den Mordprozess gegen ihren Onkel und Zukunftspläne
Yaren Savasci: „Meine Mutter hat mir ihre Angst nie gezeigt"
24.10.15 - 09:00
Yaren Savasci
+
Starker Auftritt im Gerichtssaal: Yaren Savasci trat im Mordprozess gegen ihren Onkel als Nebenklägerin auf. Sie wurde dabei von der Kasseler Anwältin Katharina Heinecke unterstützt.© Koch
Nach dem Mord an der Kasselerin Mehtap Savasci hat das Gericht ihren Bruder zu lebenslanger Haft verurteilt. Wir haben mit Savascis Tochter Yaren über den Prozess gesprochen.

Zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen des Mordes an seiner Schwester Mehtap Savasci ist am Donnerstag ein 51-jähriger Mann aus Maintal vor der Sechsten Strafkammer des Kasseler Landgerichts verurteilt worden. Yaren Savasci, die Tochter der Ermordeten, nahm den Schuldspruch für den Angeklagten mit Erleichterung auf. Als Nebenklägerin war die junge Frau, die demnächst 19 Jahre alt wird, in dem Verfahren aufgetreten. Wir sprachen mit Yaren Savasci über das belastende Verfahren, ihre Mutter und ihre Zukunftspläne.


Wie geht es Ihnen einen Tag nach dem Urteil?

Yaren Savasci: Ich habe das erste Mal seit über einem Jahr wieder gut geschlafen. Jetzt will ich nach vorn schauen. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr mein Abitur schaffe, danach will ich Jura in Göttingen studieren. Ich muss auch mal raus aus Kassel.

Hat Ihre Entscheidung, Jura zu studieren, etwas mit dem Mord an Ihrer Mutter und dem Verfahren zu tun?

Savasci: Nein, ich will schon seit der siebten Klasse Anwältin für Strafrecht werden. Aber als Anwalt musst du auch Mörder vertreten. Das kann ich mir derzeit nicht vorstellen, vielleicht in ein paar Jahren wieder. Durch den Prozess kann ich mir aber auch gut vorstellen, Staatsanwältin zu werden. Staatsanwältin Hartwig-Asteroth hat das nämlich richtig gut gemacht. Ich kann aber auch die Verteidiger verstehen. Herr Schoeller und Frau Steck-Bromme haben auch nur ihren Job erledigt.

Dann waren Sie also schon mal bei einer anderen Verhandlung dabei?

Mehtap und Yaren Savasci ist etwa zwei Jahre alt. Die beiden haben gern
+
Große Ähnlichkeit zwischen Mutter und Tochter: Das Foto von Mehtap und Yaren Savasci ist etwa zwei Jahre alt. Die beiden haben gern Selfies gemacht.© Foto:  privat
Savasci: Ja, vor fünf Jahren habe ich ein Praktikum bei dem Strafverteidiger Knuth Pfeiffer gemacht, der mich zu einem Mordprozess mitgenommen hat. Damals ging es um eine junge Frau aus Trendelburg, die an der Diemel ermordet worden war. Ich habe in dem Prozess ihren Mann gesehen und wusste, dass die Frau auch Kinder hatte. Ich dachte nur, die armen Kinder. Dass mir selbst so etwas passieren könnte, damit habe ich nicht mal im Traum gerechnet. Damals war Herr Mütze übrigens auch der Vorsitzende Richter.
Was für Gefühle haben Sie noch für die Familie Ihrer Mutter?

Savasci: Ich habe da gar keine Gefühle mehr. Wir haben nur den gleichen Nachnamen. Allerdings tun mir die beiden jüngeren Kinder des Angeklagten leid. Mein Cousin und meine jüngere Cousine können genauso wenig wie ich etwas dafür, was passiert ist.

Durch Ihre Aussage wurde der Angeklagte auch schwer belastet. Haben Sie Angst vor seiner Familie?

Savasci: Nein. Was können die denn noch machen? Sie haben doch bereits alles zerstört, auch ihre eigene Familie.

Hat Ihnen Ihre Mutter jemals erzählt, dass sie Angst vor ihrem Bruder und dessen Schwiegersohn hat?

Savasci: Nein, meine Mutter hat mir ihre Angst nie gezeigt. Ich wusste zwar, dass ihr der Schwiegersohn mal gedroht hat, aber nicht, dass er gesagt hat, er wolle sie umbringen. Da hat mich meine Mutter geschützt.

Was hatten Sie für ein Verhältnis zu Ihrer Mutter?

Savasci: Ich war immer ein Papakind. Nachdem sich meine Mutter von meinem Vater getrennt hat, ich war damals sechs oder sieben, hatten wir viele Konflikte. Ich habe ihr immer vorgeworfen, dass sie mir meinen Vater weggenommen hat. In der Pubertät war unser Verhältnis auch nicht immer einfach. Meine Mutter hat mich aber auch immer so erzogen, dass ich meine eigene Meinung sagen soll. Das habe ich ihr gegenüber natürlich auch getan. Später bin ich dann aber zu einem Mamakind geworden.

Nach der Pubertät ging es dann also besser?

Savasci: Mit 16 hatte ich dann wieder einen klaren Kopf. Damals habe ich vier Tage mit meiner Mutter in Istanbul verbracht. Wir haben uns von morgens um 8 bis nachts um 23 Uhr alles angeguckt. Diese Zeit habe ich in sehr guter Erinnerung. Zu Hause haben wir auch immer viele lustige Sachen gemacht. Wenn sich meine Mutter geschminkt hat, habe ich im Spiegel Grimassen gezogen und davon Selfies gemacht.

Sie lachen sehr gern?

Savasci: Ja, daran hat auch meine Mutter Schuld. Die hat auch immer viel gelacht. Manchmal war es für mich im Gerichtssaal auch schwer, so lange böse zu gucken. Ich kann nicht lange diese Spannung im Gesicht halten, auch wenn ich über etwas wütend bin.

Was haben Sie außer dem Jura-Studium für Zukunftspläne?

Savasci: Ich habe den Traum, Karriere als Juristin zu machen und viel Geld zu verdienen. Damit will ich dann auch anderen Menschen helfen, die genauso ein Schicksal wie ich erlitten haben. Aber das ist noch ein weiter Weg.

Lesen Sie auch:

- Kommentar zum Savasci-Urteil: Die Schuld der Familie

- Nach Urteil: Erleichterung bei Mehtap Savascis Freundinnen

- Urteil im Savasci-Prozess: Lebenslang für Bruder
http://www.hna.de/kassel/yaren-savasci-ueber-mordprozess-gegen-ihren-onkel-zukunftsplaene-5680005.html


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Mordfall Mehtap Savasci

24.10.2015 um 15:14
Kommentar zum Savasci-Urteil: Die Schuld der Familie
23.10.15 - 14:32
Zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes an seiner Schwester Mehtap ist am Donnerstag ein 51-Jähriger verurteilt worden. Dazu ein Kommentar von HNA-Redakteurin Ulrike Pflüger-Scherb.

Auch wenn die Verteidiger des Angeklagten sehr gute Arbeit geleistet haben, indem sie versuchten, Zweifel an der Schuld ihres Mandanten zu säen, so ist das Urteil nicht wirklich überraschend. Zahlreiche Indizien, vor allem die Handyverbindungen des Mannes, sprechen dafür, dass er seine Schwester entführt und erschossen hat.


Er tötete seine jüngere Schwester, weil sie ein modernes Leben führte. Er tötete sie, weil sie es wagte, eine eigene Meinung zu haben. Er tötete sie, weil sie mit ihm brach.

Die familiären Motive für diesen Mord sind schlimm genug. Noch schlimmer wird es dadurch, wie der Angeklagte und seine Familie mit Yaren Savasci, der Tochter der Ermordeten, umgegangen sind. Sie haben die junge Frau allein gelassen, indem sich alle mit dem Täter solidarisiert und vor Gericht geschwiegen haben.

Freunde und Kollegen haben Mehtap Savasci als starke und lebensfrohe Frau beschrieben. Es hätte Mehtap sicher mit Stolz erfüllt, zu sehen, wie sich ihre Tochter in diesem Prozess tapfer geschlagen hat.

http://www.hna.de/kassel/kommentar-savasci-urteil-schuld-familie-5677803.html


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Mordfall Mehtap Savasci

24.10.2015 um 20:16
Nach Urteil: Erleichterung bei Mehtap Savascis Freundinnen
22.10.15 - 19:32
Kassel. Nach dem Urteil kam die Erleichterung – und die Tränen flossen. Die Mitglieder des türkischen Frauenvereins lagen sich auf dem Gerichtsflur zum Teil schluchzend in den Armen.

Das Urteil setze ein Zeichen, sagte die Vorsitzende Aylin Gönenz gegenüber unserer Zeitung. „Es ist für mich furchtbar, wenn das türkische Kultur ist“, sagte die 48-Jährige, die selbst türkische Wurzeln hat, über die Hintergründe der Tat, die im Prozess ans Licht gekommen waren. Sie sei entsetzt, mit welcher „Respektlosigkeit, Lieblosigkeit und Abgebrühtheit“ Mehtap Savasci behandelt worden sei.

Das zeigte sich auch bei der Urteilsverkündung: Der jüngerer Bruder sowie die Tochter und der Schwiegersohn des Angeklagten zeigten äußerlich kaum eine Reaktion. Nur als der Verurteilte abgeführt wurde, rief ihm sein Bruder aus dem Zuschauerraum zu: „Abi, mach’s gut!“ Abi bedeutet auf türkisch großer Bruder.

http://www.hna.de/kassel/erleichterung-mehtaps-freundinnen-5675993.html


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Mordfall Mehtap Savasci

25.10.2015 um 18:28
So,laut HNA gehen die Verteidiger in Revision.
Wie es aussieht wird der Fall dann am BGH verhandelt.

Ob dabei wohl ein anderes Urteil heraus kommt ?


Die Stimmung bei der Verkündung des Urteils werde ich wohl mein Leben lang nicht vergessen.
Man konnte die Anspannung im Zuschauerraum spüren.

Es war ein gerechtes Urteil.
Gewiss es bringt Mehtap nicht wieder zurück.

Aber ein Abschluß zu diesem Thema ist das noch lange nicht.


http://www.hna.de/kassel/yaren-savasci-ueber-mordprozess-gegen-ihren-onkel-zukunftsplaene-5680005.html?cmp=dnlhna


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Mordfall Mehtap Savasci

25.10.2015 um 22:57
Zitat von Brummel08Brummel08 schrieb:So,laut HNA gehen die Verteidiger in Revision.
Wie es aussieht wird der Fall dann am BGH verhandelt.

Ob dabei wohl ein anderes Urteil heraus kommt ?
Das ist relativ unwahrscheinlich. Eine Revision führt erst einmal nicht zu einer neuen "Verhandlung des Falls." Es gibt keine zweite Tatsacheninstanz. In der Revision werden nur juristische Verfahrensfehler gerügt, und nur wenn solche gefunden werden und noch schwer genug eingeschätzt werden, kann der BGH ein neues Verfahren anordnen. Das geschieht selten.


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Mordfall Mehtap Savasci

25.10.2015 um 23:19
Zitat von Blue_Eyes_Blue_Eyes_ schrieb am 22.10.2015:Das Urteil setze ein Zeichen, sagte die Vorsitzende Aylin Gönenz gegenüber unserer Zeitung. „Es ist für mich furchtbar, wenn das türkische Kultur ist“, sagte die 48-Jährige, die selbst türkische Wurzeln hat, über die Hintergründe der Tat, die im Prozess ans Licht gekommen waren. Sie sei entsetzt, mit welcher „Respektlosigkeit, Lieblosigkeit und Abgebrühtheit“ Mehtap Savasci behandelt worden sei.
Finde ich gut, dass der türk. Frauenverein hier offen Stellung zu dem Urteil bezieht. Der Verurteilte hält offenbar nicht viel von der westlichen Lebensweise und dem deutschen Verständnis von Recht und Freiheit. Die Kritik eines Deutschen wird ihn (und Idioten die ähnlich ticken) sicher nicht erreichen können. Umso besser, wenn ihm Menschen mit türkischen Wurzeln ganz klar verdeutlichen, dass diese Tat auch mit dem türkischen Moralverständis absolut nicht zu vereinbaren ist.


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Mordfall Mehtap Savasci

26.10.2015 um 15:41
Wow, was für eine mutige junge Frau die Tochter von Mehtap Savasci doch ist -- das Interview in der HNA hat mich sehr berührt. Ich wünsche ihr, dass sie das angestrebte Jura-Studium schafft und all ihre Zukunftswünsche in Erfüllung gehen !!!


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