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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

19.424 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, September ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.05.2024 um 13:44
Als Grund, warum Scarlett spontan die E6 hätte auslassen oder auf später verschieben wollen, ist mir noch eingefallen (aber auch reine Spekulation!):
Kostengründe

Sie hat ja, wie es aussieht, auf der Tour nicht viel Geld ausgeben können oder wollen.
Hätte sie nun am letzten Tag in Todtmoos jemand ihr von der Tour Bekanntes wiedergetroffen und wäre von ihm zu einem touristischen Highlight, das normalerweise viel kostet, eingeladen worden - vielleicht hätte sie die Einladung akzeptiert? Sie hätte ihm das Geld ja später erstatten können.

Was gibt es im Schwarzwald für teure touristische Vergnügen, die in der Pandemie möglich waren - habt ihr eine Idee?

Ich denke da etwa an Ballonfahrten (meine ich ernst). Ob die Tickets bei allen Ballonfahrt-Anbietern nicht personengebunden sind, weiss ich nicht, bin nie Ballon gefahren. Aber das gibt es, Tickets ohne Personenbindung. Wurde zum Bsp. für zwei Personen gebucht und der Mitfahrer ist verhindert, kann eine andere Person mitfahren. Schon wäre die Einladung fertig: Du, das wäre doch doof, wenn die Tickets verfallen, komm du doch mit, das muss man einfach erlebt haben! -

Oder etwas Ähnliches, das sich wirklich lohnt und wo man noch viele schöne Eindrücke von der Region hätte sammeln können?

Vielleicht hat sie ja mal mit Familie oder Freunden über Träume oder eine To-do-Liste dieser Art (nicht unbedingt auf den Schwarzwald bezogen) gesprochen. Daran sollten sich diese erinnern - oder eben halt nicht, falls sie nie dergleichen erwähnte.

Das obige Szenario für den 10.09. ginge dann so weiter, dass ihr auf der gemeinsamen Anreise mit dem Bekannten zu dem Highlight etwas Schlimmes zugestossen sein muss - Beantwortung der WhatsApp der Freundin und Mitteilung, dass sie später oder gar nicht nach Mainz kommt, wäre deshalb nicht mehr möglich gewesen.

Das alles ist halt auch nur ausgedacht. Ohne Spuren und Hinweise nichts Konkretes, leider.

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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.05.2024 um 15:26
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Für ein Untertauchen fehlen auch die "äußeren Zwänge". Sie hatte weder einen gewalttätigen Partner, dass das Motiv Angst wäre, noch Kinder, einen moralisch verpflichtenden Job, ... Sie hätte einfach so ihr Leben neu orientieren können, ohne dass sie moralisch zu etwas verpflichtet gewesen wäre. Die meisten Leute, die untertauchen, ohne dass ein kriminelles Motiv vorliegt, flüchten ja: vor einer Ehe, vor einer Überforderung, ... Da fehlt das Motiv.
Das ist die Außensicht. Aber leider ist es nicht immer so einfach oder sogar unmöglich, von außen ein Motiv zu erkennen. Vorausgesetzt sie hatte den Wunsch, radikal ihr Leben zu ändern, dann hätte sie es eben auf ihre Weise gemacht, und die muss nicht für Andere nachvollziehbar sein.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das Problem ist eben, dass es ja durchaus Indizien gibt, dass es ihr mit den vollen 22km an dem Tag nicht ganz so ernst war. Darf man das hier schreiben?: Ich frage mich schon die ganze Zeit, wo eigentlich die große Motivation für sie bestand. Sie stand jeden Tag spät auf, schleppte jede Menge Geraffel mit (Zelt, Schlafsack), das sie gar nicht nutzte, machte kaum Fotos, verweilte nirgends, lief irgendwie ihre Kilometer runter ... Die Wanderung schien mehr so eine Nebensache zu sein.
In dem Punkt gebe ich dir vollkommen recht, das passt auch aus meiner Sicht alles nicht so richtig zusammen. Auf der anderen Seite gehe ich davon aus, dass ein Wanderer/eine Wanderin schon die ganze Strecke absolvieren will, die geplant war, und nicht "einfach so" die letzte von sechs Etappen hätte sausenlassen. Es bleiben eben große Fragezeichen, die hoffentlich eines Tages beantwortet werden können.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.05.2024 um 15:34
Aber sie hat doch Zelt und Schlafsack ab und an benutzt - in Stühlingen, in Göschweiler im alten Schwimmbad und am Schluchsee.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.05.2024 um 15:39
Ich gebe hier mal zu bedenken, dass nicht alles schwarz oder weiß sein muss. Ein Aussteigen kann auch terminiert geplant gewesen sein. Und es hat dann eine tragische Wendung genommen.

Tatsache ist, dass es bei einem nicht geplanten Abbruch der Tour ihr komplettes verschwinden ohne irgendeine Sichtung sehr ungewöhnlich ist.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.05.2024 um 17:56
Ich verfolge das nun seit sehr langer Zeit. Für mich sind alle Punkte angesprochen und das Ganze ausdiskutiert.
Ich denke nicht, dass zeitnah eine Lösung des Falles auftauchen wird.
Falls Scarlett nicht selbst ausstieg, um irgendwo neu anzufangen (wovon ich persönlich nicht ausgehe) werden wir wohl erst mit dem Auffinden von Überresten oder aber einem Zufallsfund (möglicher Täter) von ihrem Ableben erfahren. S. Tanja Gräff.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.05.2024 um 19:23
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Für ein Untertauchen fehlen auch die "äußeren Zwänge". Sie hatte weder einen gewalttätigen Partner, dass das Motiv Angst wäre, noch Kinder, einen moralisch verpflichtenden Job, ... Sie hätte einfach so ihr Leben neu orientieren können, ohne dass sie moralisch zu etwas verpflichtet gewesen wäre. Die meisten Leute, die untertauchen, ohne dass ein kriminelles Motiv vorliegt, flüchten ja: vor einer Ehe, vor einer Überforderung, ... Da fehlt das Motiv.
Da soll also das Motiv fehlen?
Sie hätte einfach so ihr Leben neu orientieren können.
Sie soll moralisch zu nichts verpflichtet gewesen sein.

Das weißt du doch gar nicht. Du kennst doch gar nicht die Sorgen und Probleme, die sie mit sich herum schleppte. Du weißt doch gar nicht, ob die so einfach abzuschütteln gewesen wären. Du kennst ihre Vergangenheit überhaupt nicht. Du weißt nicht, was sie in ihrem Leben erlebt hat. Du weißt nicht, wie es in ihr aussah. Du weißt gar nichts.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

19.05.2024 um 20:51
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Für ein Untertauchen fehlen auch die "äußeren Zwänge". Sie hatte weder einen gewalttätigen Partner, dass das Motiv Angst wäre, noch Kinder, einen moralisch verpflichtenden Job, ... Sie hätte einfach so ihr Leben neu orientieren können, ohne dass sie moralisch zu etwas verpflichtet gewesen wäre. Die meisten Leute, die untertauchen, ohne dass ein kriminelles Motiv vorliegt, flüchten ja: vor einer Ehe, vor einer Überforderung, ... Da fehlt das Motiv.
Zitat von AnnCarolaAnnCarola schrieb:Das weißt du doch gar nicht. Du kennst doch gar nicht die Sorgen und Probleme, die sie mit sich herum schleppte. Du weißt doch gar nicht, ob die so einfach abzuschütteln gewesen wären. Du kennst ihre Vergangenheit überhaupt nicht. Du weißt nicht, was sie in ihrem Leben erlebt hat. Du weißt nicht, wie es in ihr aussah. Du weißt gar nichts.
Da ist mir @AnnCarola zuvor gekommen. Das war auch etwas, was ich anmerken wollte. Wir kennen Scarlett (endlich schaffe ich es, den Namen richtig zu schreiben) doch gar nicht. Nur das, was wir aus Medien und Zugehörigen erfahren haben, aber das reicht doch nicht aus, um in das Innere eines Menschen zu schauen. Selbst die Zugehörigen kennen auch nur einen bestimmten Teil von ihr.
Keiner von uns weiß, wie eben @AnnCarola schrieb, wie es in ihr aussah. Vielleicht gibt es Traumata, Depression usw. mannigfaltige Gründe, die sich auch in einer Pandemie nicht abschütteln lassen, in solchen Phasen sogar verstärkt werden können.

Genauso wenig wissen wir die genauen Gründe für die Wanderung. Wollte sie wirklich nur wandern? Oder wollte sie die Zeit des Wanderns nutzen, um über gewisse Dinge nachzudenken.

Wir hier sollten uns kein Urteil über vorhandene oder fehlende Motive für ein möglicherweise bewusstes/freiwilliges Verschwinden anmaßen. Das ähnelt dem Spruch “Wieso hast du Depressionen? Du hast doch alles.”.
Die meisten von uns würden ihr wohl wünschen, dass es ein Ausstieg war und sie nun rundum glücklich ist.

Ja, wir können hier alle nur spekulieren. Und jeder von uns hat sich seine eigene Theorie aufgrund der vorliegenden Fakten gebildet. Aber etwas (ihr Seelenleben) als faktisch gesichert anzunehmen, über das es null Informationen gibt, das ist…”ungut”. Egal, in welche Richtung es geht. Wir wissen nichts. Und viele werden falsch eingeschätzt.

Nur ein Beispiel, aktuell von Freitag. Mich sprach eine sehr sehr kleine ältere Dame im Supermarkt an, ob ich ihr helfen könne, ihr etwas aus dem Regal zu geben. Klassiker schlechthin. Natürlich half ich ihr und das auch sehr gerne. Und da sie so zuckersüß war, habe ich sie sicher auch ein wenig angestrahlt…sie meinte dann, meine Lebensfreude wäre ansteckend. Fakt ist: mein Loch, in dem ich, Dank meiner Depression, sitze, ist tiefer denn je.
Die Frau sah nur den Teil, der von ihr begeistert ist. Den Rest von mir natürlich nicht, wie auch.

Man sollte sich daher kein Urteil über das Seelenleben einer ihm unbekannten Person bilden, so lange man die nicht kennt (oder ein medizinisches Gutachten über etwaige psychische Erkrankungen vorliegt - und selbst das weiß nicht alles).


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

19.05.2024 um 21:30
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Nur ein Beispiel, aktuell von Freitag. Mich sprach eine sehr sehr kleine ältere Dame im Supermarkt an, ob ich ihr helfen könne, ihr etwas aus dem Regal zu geben. Klassiker schlechthin. Natürlich half ich ihr und das auch sehr gerne. Und da sie so zuckersüß war, habe ich sie sicher auch ein wenig angestrahlt…sie meinte dann, meine Lebensfreude wäre ansteckend. Fakt ist: mein Loch, in dem ich, Dank meiner Depression, sitze, ist tiefer denn je.
Die Frau sah nur den Teil, der von ihr begeistert ist. Den Rest von mir natürlich nicht, wie auch.
Also gut, das ist mir nun in den letzten Jahren schon öfter aufgefallen, dass eben genau diese auf mich besonders lebensfroh, freundlich und glücklich wirkenden Personen dann später als depressiv bekannt wurden und ich mich jedesmal dann ziemlich vor den Kopf gestoßen gefühlt habe, da ich von diesen augenscheinlich glücklichen Menschen alles, nur eben keine Depression erwartet habe....

Von daher hast du @CaiaLia aus meiner bescheidenen Sicht ziemlich genau den richtigen Riecher.

Nichts genaues weiß man eben nicht und das sollte einem auch bewusst sein. (Wenn man spekuliert)


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 06:48
Ein Suizid liegt für mich im Rahmen der Möglichkeiten.

Durch ein geplantes Untertauchen entstehen jedoch sehr viele Nachteile - aber keine sichtbaren Vorteile (in dem Fall). Du entfernst dich ja aus dem Sozialversicherungsbereich, kannst nicht legal beschäftigt werden, hast keine Krankenversicherung, ... Da gibt es zu wenig "Nutzen" und daher würde ich weiterhin behaupten, dass das eher Menschen machen, die unter ihrer Lebenssituation leiden, aber moralisch verpflichtet sind, diese weiter aufrecht zu erhalten (z.B. durch Mann, Kind, Pflegeauftrag eines nahen Angehörigen, Versprechen, ....)


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 06:48
Es gibt aber halt auch einfach keine anderweitigen "gesicherten" Bewegungen von S. Keine Kontobewegungen, Sichtungen sonst dergleichen..
Ich halte ein Verbrechen für nicht ausgeschlossen, eher für viel wahrscheinlicher als ein freiwilliges Abtauchen von ihr..


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 07:00
Zitat von EintagsflieginEintagsfliegin schrieb:Ich halte ein Verbrechen für nicht ausgeschlossen, eher für viel wahrscheinlicher als ein freiwilliges Abtauchen von ihr..
So geht es mir auch. Ich halte es für nicht gesichert, dass sie an dem Tag wirklich ernsthaft die E6 antreten wollte. Die späte Zeit, den Umweg zu Edeka, das Trödeln im Stadtpark ... so agiert meiner Meinung nach niemand, der zielstrebig noch 22km vor sich hat und abends eventuell noch zu seinem Auto möchte.

Ich glaube, in der Beantwortung dieser Frage liegt der Schlüssel. Für mich persönlich sind folgende Szenarien denkbar:

a. Eine Abkürzung mithilfe eines anderen Menschen, es kam dabei aber zu einem Verbrechen.
b. Ein spontanes Verbrechen mit anschließender Vertuschung.
c. Ein Alternativplan, dabei kam es zu einem Unfall.
d. Ein Suizid, nach intensiver Auseinandersetzung mit sich selbst (man denkt ja viel beim Laufen).

Gerade bei den letzten Szenarien wird man sie eines Tages noch finden, was ich der Familie wirklich wünsche (und dem Ort auch, es ist schon sehr präsent in den Köpfen der Einheimischen).

Für mich persönlich liegt auch ein Widerspruch darin, dass man einerseits zum Wandern von Bad Lippspringe in den Schwarzwald fährt, dem Schwarzwald an sich dann aber wenig Raum einräumt (man läuft so knapp los, dass man an landschaftlich schönen Orten gar nicht mehr lange verweilen kann, es entsteht wenig Bildmaterial, die Wanderung wird bei Gesprächen mit Freunden/Eltern nicht detailliert thematisiert, ...), auch der letzte Tag wird nicht so gestaltet, dass man zeitig zurück beim Auto ist und dieses z.B. zum Erreichen der Unterkunft dieser Nacht nutzen kann, oder, um noch das eine oder andere Highlight der Strecke mitzunehmen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 07:31
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:a. Eine Abkürzung mithilfe eines anderen Menschen, es kam dabei aber zu einem Verbrechen.
b. Ein spontanes Verbrechen mit anschließender Vertuschung.
c. Ein Alternativplan, dabei kam es zu einem Unfall.
d. Ein Suizid, nach intensiver Auseinandersetzung mit sich selbst (man denkt ja viel beim Laufen).
Da schließ ich mich dir an.
Und all das ohne S. auch nur im Entferntesten bestimmte Zustände im Seelenleben abzusprechen o.ä.

Ich hoffe, dass weiter ermittelt wird, damit die Familie Gewissheit erfährt.

Ich persönlich glaube in dem Fall nicht an ein ähnlich gelagerten Fall/Nicht-Fall der für 31J. totgeglaubten Petra P..

Dasselbe vermute ich auch in dem Fall v Diana Ferch..
Hoffentlich gibt es irgendwann die für die Familien ersehnte Aufklärung...


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 09:16
Auch wenn das als Theorie nicht so gerne gelesen wird, tippe ich auf einen Suzid (oder ein Zufalls-Verbrechen, also wo sich Täter und Opfer vorher nicht kennen). Eher weniger auf ein aussteigen, das nicht wie erwartet verlaufen ist. Aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen würde ich sagen dass die meisten Aussagen, die einigermaßen fix sind zu einem Suizid passen (und nicht zu einem Verbrechen oder Unfall). Das Beginnen des Tages wie üblich & geplant, die Vorbereitungen für danach, der Einkauf und dann der plötzliche Kontaktabbruch plus die Gesamtlage, das deuten für mich schon stark in die Richtung. Wieso man sie nicht gefunden hat und kein Abschiedsbrief? Letzteres kommt leider vor, ersteres könnte daran liegen, dass man am falschen Ort gesucht hat. Auch zurücklassen der Katze, etc., das ist leider auch kein Einzelfall.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 11:10
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Wir kennen Scarlett (endlich schaffe ich es, den Namen richtig zu schreiben) doch gar nicht. Nur das, was wir aus Medien und Zugehörigen erfahren haben, aber das reicht doch nicht aus, um in das Innere eines Menschen zu schauen. Selbst die Zugehörigen kennen auch nur einen bestimmten Teil von ihr.
Und ich würde jetzt mal behaupten, dass Eltern am wenigsten einen Einblick in das Seelenleben ihrer erwachsenen Kinder haben. Wer erzählt als 20-,30-, 40-jähriger seinen Eltern, dass man depressiv ist, es einem grottenschlecht geht, dass man unglücklich ist etc. etc.?
Die Eltern schont man als "Kind", egal, wie alt man ist, denen gewährt man keine Einblicke in sein Inneres. Ein enger Freund/Freundin wird da manches mehr wissen, als Mutter und Vater.
Zitat von ForesterForester schrieb:Also gut, das ist mir nun in den letzten Jahren schon öfter aufgefallen, dass eben genau diese auf mich besonders lebensfroh, freundlich und glücklich wirkenden Personen dann später als depressiv bekannt wurden und ich mich jedesmal dann ziemlich vor den Kopf gestoßen gefühlt habe, da ich von diesen augenscheinlich glücklichen Menschen alles, nur eben keine Depression erwartet habe....
Augenscheinlich ist das, was man sieht oder zu sehen glaubt. Wie´s dahinter aussieht, lässt sich gut verbergen. Einige meiner Freunde haben sich suizidiert; dass die vor sich "hinticken", blieb nicht unbemerkt. Worüber ich mir im Nachhinein viele Gedanken gemacht habe war, dass die engsten Familien wie Eltern, Geschwister, (Ehe)Partner das nicht gesehen haben oder auch von sich geschoben haben und nicht sehen wollten. Da hat man vergeblich gesagt, Mensch, schaut doch mal hin, seht ihr nicht, worauf das hinausläuft? Und alle diese Freunde haben bis zum Schluß gut "funktioniert". Der/die eine mehr, der/die andere weniger.
Einer hat am Abend vor seinem Suizid in lustiger Runde noch seine Jokes gemacht, am Morgen ist er zur Bahnstrecke gefahren und hat sich vor den Zug gelegt. Die andere hat ihr Baby versorgt, den Haushalt gemacht, dem Mann das Essen gekocht und danach hat sie sich zuhause erhängt. Allen war gemeinsam, dass sie am Ende "Business as usual" betrieben haben.

Bezogen auf S. wissen wir nicht, was letztendlich in ihrem Kopf vorgegangen ist. Dass sie wohl ziemlich damit gehadert hat, vielleicht mehr als andere, dass Corona ihr einen dicken Strich durch ihre Pläne gemacht hat, nicht mehr reisen zu können, da sie offenbar ihre eigene große (Lebens)Freiheit eng an ein Leben mit Reisen und ohne einengende Verpflichtungen gekoppelt hatte.

Wie man dann aber zu einem Suizid während der Schwarzwaldtour kommt, bekomme ich nicht ganz zusammen. Zumal sie ursprünglich geplant hatte, mit diesem Camino-Bekannten die Tour zusammen zu laufen. Wie passt da eine unterschwellig gärende Suizidabsicht dazu? In Begleitung hätte sie sich wohl schwerlich suizidiert. Oder war dann nach Absage des Camino-Bekannten die Enttäuschung so groß, die Leere so greifbar, dass sie auf den letzten Kilometern der Tour spontan beschlossen hat, jetzt ist Schluß? No way out?
Ne, gefällt mir irgendwie ganz und gar nicht. Aber ausschliessen kann man das auch nicht zu 100%.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 11:16
Zitat von Faktor12Faktor12 schrieb:tippe ich auf einen Suzid
Zitat von Faktor12Faktor12 schrieb:Aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen würde ich sagen dass die meisten Aussagen, die einigermaßen fix sind zu einem Suizid passen (:) Das Beginnen des Tages wie üblich & geplant, die Vorbereitungen für danach, der Einkauf und dann der plötzliche Kontaktabbruch plus die Gesamtlage, das deuten für mich schon stark in die Richtung.
@Faktor12
Passt in deine beruflichen Erfahrungen, dass sich ein Mensch während einer Rucksackwanderung umbringt?
Wie oft hast du das schon erlebt?

Du schreibst von: Das Beginnen des Tages wie üblich & geplant, die Vorbereitungen für danach, der Einkauf und dann der plötzliche Kontaktabbruch

Alles wahr, würde ich unterschreiben.
Aber eine Rucksackwanderung, auf die sich ein Mensch gefreut hat, passt nicht dazu.
Eine depressive Verstimmung würde durch die körperliche Bewegung, Herausforderung, schönes Wetter,
Ziel vor Augen- verschwinden.

Sport und frische Luft vertreiben Depressionen.
Von einer unheilbaren Krankheit ist nichts bekannt.

Darum schließe ich einen Suizid hier nahezu aus.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 11:24
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Sport und frische Luft vertreiben Depressionen.
So wie bei diesewr Frau?
Möglicher Suizid: Wanderer findet tote Frau im Wald bei Offenburg
Schreie machten einen Wanderer am Montagmittag auf eine verletzte Frau im Bereich oberhalb des Barfußpfades in Zell-Weierbach aufmerksam. Der Mann folgte den Geräuschen und fand eine verletzte, bewusstlose Frau auf dem Waldboden liegen, darüber informiert die Polizei in einer Pressemitteilung.
Quelle: https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/moeglicher-suizid-wanderer-findet-tote-frau-im-wald-bei-offenburg-art-2052703
Es war kein Verbrechen – die Frau im Wald bei Zell-Weierbach starb an Stichverletzungen in den Oberkörper, die sie sich wohl selbst zugefügt hatte. Das hat die Obduktion der Leiche ergeben. Die 47-Jährige aus dem Raum Kehl war am Montagmittag nach Schreien von Wanderern oberhalb des Barfußpfades bei Zell-Weierbach entdeckt worden und starb kurz darauf. Bei der Spurensuche vor Ort wurde auch das Messer entdeckt, dass die Frau verwendet hatte. (as)
Quelle: https://www.hitradio-ohr.de/artikel/obduktion-bestaetigt-suizid-der-frau-bei-zell-weierbach


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 11:26
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Sport und frische Luft vertreiben Depressionen.
Wenn es so einfach wäre, dann bräuchte es keiner psychiatrischen Behandlung und Psychiatrien. Dann würde man allen Patienten sportliche Betätigung an frischer Luft verschreiben und alles wäre gut.
Um meine Beispiele meiner sich suizidierten Freunde fortzusetzen - eine Freundin war ein Fitnesscrack, Sport, Fitnessstudio schon 6 Uhr morgens vor Arbeitsbeginn, Work Out, Geländegänge mit Hund etc. etc. Hat ihre Depressionen leider nicht vertrieben. Nach einem ausgefüllten aktiven Tag hat sie sich im heimischen Keller erhängt.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 12:49
Bei der unglücklichen Frau aus @JosephConrad 's Beispiel, die sich im Wald bei Zell-Weierbach suizidierte, steht im Artikel
https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/moeglicher-suizid-wanderer-findet-tote-frau-im-wald-bei-offenburg-art-2052703
nicht, ob sie von weither dorthin gewandert ist oder nur das Stück von Zell-Weierbach bis in den Wald, wo sie dann aufgefunden wurde, gegangen ist oder ob sie sogar mit Auto angereist ist.

Ohne nähere Informationen ist dieser tragische Fall wenig geeignet als Beispiel für eine Wanderin, die von der Tour aus Suizid beging.

Ich finde es auch reichlich unwahrscheinlich, dass ein Mensch, der sich selbst in einer Umgebung tötet, die ihm bis dato völlig fremd war, nicht gefunden wird, ebensowenig wie sein Wandergepäck. Wer nach dem Tod nicht gefunden werden will, braucht mMn einiges an Ortskenntnis, um entsprechend vorauszuplanen. Ansonsten müsste viel Zufall im Spiel gewesen sein. Freilich, generell gilt, man kann in die Menschen nicht hineinschauen, nicht ins Gemüt, das nach aussen lachen und strahlen, im Inneren aber von Düsternis umfangen sein mag.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 15:11
Man darf auch nicht vergessen, dass sie keinen Beruf hatte, der ihr Spaß gemacht hat. Ich frage mich sowieso, warum sie überhaupt den Beruf Sozialversicherungskauffrau erlernt hat, bei dem man den ganzen Tag im Büro sitzt. Das passt für mich irgendwie nicht zu ihrer freiheitsliebenden Art. Hätte sie einen Beruf erlernt, der ihr wirklich Freude und Erfüllung bereitet hätte, wäre das ständige Unterwegssein evtl. nicht nötig gewesen. Ich sehe ihre Reisen in gewisser Weise auch als Flucht an. Auch mit einem Beruf hätte sie rumreisen können, halt nicht so lange und nicht so oft. Sie hätte ihre Reisen selbst finanzieren können und wäre nicht auf andere angewiesen gewesen. Sie war nicht wirklich frei, im Gegenteil: Sie war eigentlich total abhängig. So eine Situation kann durchaus zu Depressionen führen: Kein passender Beruf, kein eigenes Geld, keine Struktur im Tag, kein ernsthaftes Ziel, eigentlich nur Abhängigkeit. Klar, Teutone hat geschrieben, dass sie selbständig wäre. Aber damit hat er wohl nur die Organisation einer Reise wie z.B. Buchung der Flüge gemeint.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.05.2024 um 15:18
Wie und wo sich Menschen suizidieren ist sehr unterschiedlich. Im Fall Drage z.b. in einem Fluß, bei S. Greimler im Gebirge (wobei man da diskutieren kann, was passiert ist(, ... Ist sicher so, dass oft ein bekannter Ort aufgesucht wird und man gefunden werden möchte (Keller, Schuppen), muss aber nicht sein. Einige planen voraus, andere arbeiten Vormittags noch schwer und beschweren sich über die anstrengende Arbeit und gehen dann in den Schuppen. Die 4 Theorien oben fasssn es eh gut zusammen, eine davon wird es sein. Zumindest halte ich Suizid für wahrscheinlicher als Unfall, wo auch immer. weil auch auf einer Alternativroute hötte man sie finden müssen, und ohne Auto war ihr Aktionsradius begrenzt. Vielleicht brachte die Absage zur gemeinsamen Tour das Fass zum überlaufen? Alle Theorien sind ja rein spekulativ, bis auf einen Unfall auf der Hauptroute kann man nichts ausschließen.


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