OTTOBAHN - Technisch überhaupt realisierbar? Oder doch eher Abzocke?

Naja paar Euro dürften bei dem Scam schon rausspringen!



https://www.fundernation.eu/investments/ottobahn-gmbh#beschreibung

3,6 Mio plus Fördergelder, da geht was. Selbst wenn man einige Euro für einen Spaßpark ausgibt.

Thorsteen schrieb:3,6 Mio plus Fördergelder, da geht was. Selbst wenn man einige Euro für einen Spaßpark ausgibt.

Bei solchen Kickstarter-Erfolgsmeldungen ist allerdings auch Vorsicht geboten, auch das kann man über ein Dreiecksgeschäft leicht faken um den Anschein von Erfolg zu erzeugen. Nur die paar Prozent für den Plattformbetreiber muss man abdrücken, den Rest kann man über einen Strohmann durchschieben, für die Öffentlichkeit ist sowas ja nicht direkt offensichtlich.

Da Firefox es mir Heute angeboten hat, die Grundidee bei dem Projekt hier ist gar nicht mal so verkehrt. Es ist halt aktuell nur eine Studie und Gedankenspielerei, aber ein gewisses Potential hat das Ganze schon. Wobei wenn man das realisieren möchte müsste man erstmal den ganzen rechtlichen Rahmen abklopfen, es wäre auch keine Lösung für Alles.

Original anzeigen (0,2 MB)

https://1e9.community/t/diese-futuristische-bahn-koennte-alte-gleise-wiederbeleben/17449?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

@Thorsteen

Ist eine weit brauchbarere und realistischere Idee als die Ottobahn, aber natürlich nicht mehr mit aktuellen Sicherheitsbestimmungen vereinbar, um das aktuellen Standards entsprechend umzusetzen müsstest du so viel Sicherheitskram anbringen und einbauen dass die Grundidee nicht mehr wieder zu erkennen wäre.

Wo soll das alles denn überhaupt gebaut werden? In Städten zwischen Bürgersteig und Fahrbahn?
Da wird die Feuerwehr und Rettungssanitäter ja gar nicht mehr zur Ruhe kommen bei den ständigen Unfällen. LKWs, Busse, Müllabfuhr und Raser werden die ein oder andere Kabine schon einmal touchieren. Und dann hebt die ab mit ihren Passagieren und fällt nach 5m herunter. Welche Versicherung wird sich wohl so einen Klotz ans Bein binden? Das ist doch ein Albtraum für jede Stadt.

bgeoweh schrieb:müsstest du so viel Sicherheitskram anbringen und einbauen

Keine Ahnung, ob die gesetzliche Rahmenbedingungen derlei fordern, aber das Ding soll nicht "rasen":

Autonom und gemütlich

Wie auch bei zahlreichen Strecken deren Betrieb erst später eingestellt wurde, ist auch die Trasse zwischen Groß Rönnau und Bad Segeberg in Teilen noch erhalten. Sie verläuft nun direkt neben einem Radwanderweg. Derartige Abschnitte, meinen die Studierenden, könnten mit ihrem futuristischen Schienenfahrzeug ein zweites Leben erhalten – und das ohne allzu viel Aufwand oder Geschwindigkeit. Denn ein Abacus-Wagen soll mit maximal 20 Kilometern pro Stunde zwischen zwei Punkten pendeln. „Die damaligen Bahnen in der Region waren so langsam, dass man auf die fahrenden Wagons aufspringen konnte, um zum nächsten Ort zu gelangen“, so Mantz-Hansen. „Dieses Gefühl wollten wir in die Produktarchitektur von Abacus übersetzen.“

Quelle: https://1e9.community/t/diese-futuristische-bahn-koennte-alte-gleise-wiederbeleben/17449


Die Bahn hat sich doch aus der Pampa zurück gezogen, aber viele Schienen liegen ja noch. Es ist zumindest einen guten Gedanken und Versuch wert, sich alte Verbindungen anzuschauen und zu prüfen.

Total_Recall schrieb:Es ist zumindest einen guten Gedanken und Versuch wert, sich alte Verbindungen anzuschauen und zu prüfen.

Auf jeden Fall finde ich es realistischer und weniger schwierig umzusetzen. Wenn die Strecken noch nicht entwidmet wurden, kann dort jederzeit Eisenbahnverkehr stattfinden, und etwaige Hindernisse (wie z.B. Überbauungen über der Trasse) müssen im Bedarfsfall entfernt oder zurückgebaut werden. Der Vorteil ist auch, dass ehemalige Eisenbahntrassen ja so konzipiert sind, dass sie für den Verkehr gut geeignet sind. Man muss sich also keinen neuen Streckenverlauf überlegen oder aufwändig planen und bauen, sondern kann auf Bestehendes zurückgreifen.

@martenot
Siehe auch http://www.erlebnisbahn-ratzeburg.de/

Da gibt es Handhebeldraisinen als touristische Attraktion auf genau so einer alten Strecke (die noch nicht entwidmet wurde), aber es geht ohne Probleme. Man muss dem Kopf nur sagen, das das kein ICE mit 300 km/h fahren soll. ;-)

Total_Recall schrieb:Keine Ahnung, ob die gesetzliche Rahmenbedingungen derlei fordern, aber das Ding soll nicht "rasen":

Man kann doch heute schon keine Rolltreppe mehr ohne umfassendes Sicherheitskonzept betreiben, da sehe ich für die Kabine in der derzeitigen Aufmachung schwarz. Die braucht den ganzen Zirkus mit Rollstuhlrampe oder Niederflurwagen, Handgriffe, Tür-Notentriegelung, Nothalt usw. mal als Minimalvoraussetzung.

Total_Recall schrieb:Die Bahn hat sich doch aus der Pampa zurück gezogen, aber viele Schienen liegen ja noch. Es ist zumindest einen guten Gedanken und Versuch wert, sich alte Verbindungen anzuschauen und zu prüfen.

Sicherlich liegen da noch Schienen, aber nach Jahrzehnten ohne nennenswerte Instandhaltung macht man sich da auch falsche Vorstellungen; über die Gleise kannst du vielleicht noch Draisinen schicken die so gut wie nichts wiegen, aber sowie es an den Massentransport geht muss da alles neu gemacht werden, das kann durchaus teurer als ein Neubau sein. Richtig hart sind z.B. die Anforderungen an Bahnübergänge, da sind die Standards viel strenger geworden, das wird teuer. Die Draisinenbahnen machen das ja im Handbetrieb durch die Fahrgäste, das geht für eine Massen-Bahn natürlich nicht. Auch die Problematik der neuen Lichtraumprofile usw. im Zusammenhang mit inzwischen erfolgter Nachbebauung ist enorm. Der einzige Vorteil - und der ist nicht zu verachten - für solche Reaktivierungsprojekte ist letzendlich dass die Eigentumsverhältnisse an Grund und Boden geklärt sind, das macht ja den Großteil der Verzögerungen bei Bahnprojekten aus weil die Sachverhalte und Verfahren so komplex und langwierig sind.

bgeoweh schrieb:für solche Reaktivierungsprojekte ist letzendlich dass die Eigentumsverhältnisse an Grund und Boden geklärt sind,

Wobei das meines Wissens bei nicht entwidmeten Strecken nicht so ausschlaggebend ist. "Nicht entwidmet" bedeutet wohl unter anderem, dass sich die Strecke nach wie vor jederzeit reaktivieren lässt, und wer derweil beispielsweise ein Grundstück in unmittelbarer Nähe der Trasse erworben hat, kann nicht viel dagegen ausrichten, wenn eines Tages (wieder) Züge fast durch den Garten fahren.

Von solchen Fällen habe ich in Niederbayern gehört, wo beispielsweise die Strecke von Passau nach Freyung vor einigen Jahren für einen regelmäßigen Wochenendbetrieb wieder reaktiviert wurde, und die Züge wirklich buchstäblich durch die Gärten einiger Häuser fahren, deren Besitzer nicht damit gerechnet hatten, dass hier je wieder Zugverkehr stattfinden würde.

martenot schrieb:Wobei das meines Wissens bei nicht entwidmeten Strecken nicht so ausschlaggebend ist. "Nicht entwidmet" bedeutet wohl unter anderem, dass sich die Strecke nach wie vor jederzeit reaktivieren lässt, und wer derweil beispielsweise ein Grundstück in unmittelbarer Nähe der Trasse erworben hat, kann nicht viel dagegen ausrichten, wenn eines Tages (wieder) Züge fast durch den Garten fahren.

Ich sag ja: das ist geklärt. Bei der Neuanlage von Strecken musst du das erst alles durch die Instanzen bringen wenn sich wirklich jemand wehrt. Bei Alt-Strecken ist das alles schon mal irgendwann passiert, unabhängig davon ob man von den erworbenen Rechten aktuell Gebrauch macht.

martenot schrieb:Von solchen Fällen habe ich in Niederbayern gehört, wo beispielsweise die Strecke von Passau nach Freyung vor einigen Jahren für einen regelmäßigen Wochenendbetrieb wieder reaktiviert wurde, und die Züge wirklich buchstäblich durch die Gärten einiger Häuser fahren, deren Besitzer nicht damit gerechnet hatten, dass hier je wieder Zugverkehr stattfinden würde.

Ja, sowas kann es geben, gerne auch z.B. bei Nebengleisen die eigentlich stillgelegt sind aber z.B. als Ausweichstrecke bei Arbeiten oder bei Streckenblockaden durch z.B. Wettereinflüsse benutzt werden können. Wer da hinzieht sollte wissen worauf er sich einlässt, das kriegst du aber normalerweise auch beim Grundstückskauf ein paar mal vom Notar erzählt.

@bgeoweh

Lesetipp dazu: https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/infrastruktur/reaktivierung-bahnstrecken/ oder auch Wikipedia: Liste der reaktivierten Eisenbahnstrecken in Deutschland#2020–2022

Ich erwarte auch nicht, dass das die Lösung schlechthin ist, aber für uns in S-H wäre das evtl. eine Ergänzung, wenn das Preis/Leistungsverhältnis stimmt.

@Total_Recall

Ich bin mit den verschiedenen Standpunkten zu dem Thema gut vertraut, ich lebe in einer Region in der verschiedene Reaktivierungsprojekte immer mal wieder diskutiert werden. Bislang ist allerdings noch jeder Anlauf bereits in der Anbahnungsphase an der fehlenden Wirtschaftlichkeit gescheitert.

Ich bin generell für die Reaktivierung wo immer sie sinnvoll möglich ist; ich kenne von meinen Wanderrouten auch die eine oder andere Strecke bei der es mir in der Seele wehtut dass sie nicht schon längst wieder eröffnet ist, aber an der Sache mit den maroden Unterbauten ist halt leider auch definitiv was dran, der Investitionsbedarf wäre enorm. Das heißt natürlich nicht dass es unmöglich ist, aber der Wille und das Geld müssen eben erstmal da sein. Die Leute hier wollen es, die Politik scheinbar nicht.

Wer weiß, vielleicht bekommt das Thema ja durch die Energie- und Wirtschaftskrise nochmal einen ganz anderen Anschub, das fände ich persönlich sehr positiv. Hier würde zumindest eine der Reaktivierungsstrecken eine bestehende, mit hohem Aufwand betriebene Busstrecke fast ohne Qualitätsverlust ersetzen, das müsste sich bei steigenden Kraftstoffpreisen und Fachkräftemangel irgendwann mal rechnen.

https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/fundernation-gmbh-nachhaltigkeit-treibt-den-markt-fuer-unternehmensfinanzierungen-ersten-halbjahr/?newsID=1616617

Das ist ein Pressemitteilung von FunderNation, über deren Platform Ottobahn ja ordentlich Geld eingesammelt hat. Da taucht als Ansprechpartner auf:

Frank Schwarz +49 611 580 2929 0 schwarz@schwarzfinancial.com

Der Kontakt taucht aber auch in etlichen Pressemitteilungen von Ottobahn auf, z.B. hier: https://www.presseportal.de/pm/157528/5254648

Ich kenne mich nicht wirklich aus, aber sollte eine Crowdfunding-Platform nicht eine gewisse Unabhängigkeit haben bgzl. der Kunden? Denn eigentlich ist es ja gerade die Crowdfunding-Platform, die potentiellen Investoren zeigt, dass da Profis zumindest die Seriösität geprüft haben.

Interessant, laut der Pressemitteilung waren es gerade einmal 3 Unternehmen die dort abgegriffen haben.
Was haben wohl die anderen beiden Unternehmen mit der Ottobahn gemeinsam?

€1.676.600 NEXXOIL GmbH
Wir machen aus Abfällen CO2-neutrale Kraftstoffe
Geplante Rendite
(Ziel Szenario) 72% p.a. interne Kapitalverzinsung
Geplante Rendite
(Basis Szenario) 59% p.a. interne Kapitalverzinsung

€952.532 SolOcean GmbH
Floating Solar Technologies
Geplante Rendite
(Ziel Szenario) 37% p.a. interne Kapitalverzinsung
Geplante Rendite
(Basis Szenario) 26% p.a. interne Kapitalverzinsung

So tolle Renditen wie bei der Ottobahn finde ich Klasse. Der Fisch stinkt gewaltig!

Ob man bei der Ottobahn wenigstens ein paar der 44 Fundamente fertig hat?

Ähhh, ich hab da noch ne Super-Perle gefunden.
Die Specs sind IMHO doch etwas ambitioniert, Unitsky lässt grüßen.

Das kommende Modell TWIKE 5 wiegt um die 600 kg, bietet Platz für zwei Personen, erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 190 km/h und über 500 km Reichweite.

Quelle: https://www.fundernation.eu/investments/twike-gmbh/#beschreibung

Die Rendite kann sich auch sehen lassen:
Geplante Rendite
(Ziel Szenario) 80% p.a. interne Kapitalverzinsung
Geplante Rendite
(Basis Szenario) 52% p.a. interne Kapitalverzinsung

FatBaron schrieb:So tolle Renditen wie bei der Ottobahn finde ich Klasse. Der Fisch stinkt gewaltig!

Wer sowas direkt in die Marketingmaterialien packt hat es halt offensichtlich auch nur auf die Blöden abgesehen. Solche Renditen sind nur mit Pyramidensystemen erreichbar, oder alternativ indem man mit riesigen Einnahmen rechnet, aber nur 10€ Eigenkapital hat und den Rest über Kredite finanziert.

FYI

https://ottobahn.de/2022/07/20/neu-an-bord/

"Neu an Bord als Investor: Ex-Siemens-Manager Rolf Huber"

Ärgerlich, leider zu früh für die Ottobahn. Eine verpasste Chance:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/muenchner-flughafen-soll-ice-anschluss-bekommen-a-2b739c2b-5114-46b4-8b55-a92e19a820b6

Mal abwarten, wie lange es dauern wird, bis so ein ICE-Anschluss wirklich in Betrieb gehen kann. Dazu müsste ja z.B. die Strecke München - Ingolstadt vrschwenkt werden.

Ich habe gerade auf Google-Maps geschaut: die derzeitige Trasse der ICE-Strecke verläuft etwa 30 km westlich am Flughafen vorbei. Der Flughafenbahnhof ist besser von der Strecke München - Regensburg aus zu erreichen, auf der aber kein Fernverkehr stattfindet. Da müsste man irgendwie die beiden Strecken miteinander verbinden.