abberline schrieb am 21.12.2018:Wie gesagt, es kann alles anders gewesen sein, man sollte aber in einem solchen Fall, mit so viel losen Enden, auch viele Theorien durchgehen nach pro und contra. Hier haben wir ja die Narrenfreiheit, einfach mal Dinge zu diskutieren.
Ja genau (Narrenfreiheit), solange wir uns an die Krimiregeln bei Allmy halten.
abberline schrieb am 21.12.2018:Nach dem Spiel England Schweden soll es aber recht ruhig gewesen sein, stand mal hier
Wir sollten aber schon auch festhalten, dass es wohl für die Kripo und damaligen Ermittler ein völlig anderes Bild (als viel Ruhe in der Innenstadt von PB zum Abgreifen eines Opfers) ergab/bestand. Daraus resultiert wohl ihre Einschätzung, dass eine gewaltsame völlig unbemerkte Entführung im Stadtzentrum von PB unwahrscheinlich wäre/ist.
Quelle: Neue Westfälische / Ostwestfalen 9.11.2006
Eine gewaltsame Entführung im Stadtzentrum von Paderborn sei eher unwahrscheinlich und wäre bestimmt jemandem aufgefallen
Beitrag von Malinka (Seite 3.573)
Ohne da jetzt genauer darauf hinzuweisen, dass einem völlig unbekannten Täter der für sich
"irgendein" Opfer suchte, diesem es im Grund auch total egal sein müsste, ob nun Frauke ihren Wohnungsschlüssel dabei hätte oder nicht, ob wer daheim auf sie wartet oder nicht... also eigentlich steigern noch alle späteren Kontakte (ohne irgendeiner Forderung) die Unwahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Frauke dann ein völlig
zufälliges Opfer je gewesen wäre.
Ich erstelle mal diese 6 Punkte die dabei total dagegen sprechen würden für ein Zufallsopfer:
(Ohne dabei die späteren Telefonkontakte zu berücksichtigen)
1) Da plant jemand
penibel & sorgfältig vorraus, wie er eine Person mind. über eine Woche völlig unbemerkt (ohne das es jemand je bemerkt) in seiner Gewalt festhalten kann, doch
wie er diese Person in seine Gewalt bringt, verlässt er sich darauf total auf den Zufall.
2) Er sucht sich da gerade eine Zeitspanne dafür aus, wo bei weitem mehr Leute (und Polizei) um diese Uhrzeit in der Stadt unterwegs sind als normal.
3) Kommt dazu, dass sehr viele Leute am Abend nach einem sehr warmen Tag ihre Fenster offen haben, die kühlere Luft des Abends in ihre Wohnung lassen, dadurch etwa Hilfeschreie einer jungen Frau, die sich dagegen wehrt & stemmt gewaltsam in ein Auto gezerrt zu werden, viel leichter wahrnehmen können als etwa zur kalten Jahreszeit wenn die Fenster geschlossen sind.
4) Wenn der Täter eine ihn unbekannte Frauke (Frau) auf ihren Heimweg zu Fuß verfolgte, wie kam es, dass sie dann genau dort vorbei geht, wo sein Auto stand/parkte?
5) Ein Täter der rein zufällig auf ein Opfer lauert kann niemals wissen, ob eben sein total zufälliges Opfer etwa beim Anblick einer Pistole in eine Stockstarre verfällt oder stattdessen aber laut um Hilfe schreit. Woher soll er vorher wissen, wie sein Opfer reagieren wird? Er kennt es ja nicht. Gerade in einer Stadt ist es hoch wahrscheinlich für ein Opfer, dass die Hilfeschreie auch gehört werden. Das ein erwachsenes Opfer in einer Stadt nach Hilfe schreit ist hoch wahrscheinlich dabei - auch im Gehirn des Täters muss ihm diese große Gefahr bewusst gewesen sein.
6) In einer Stadt kann jedem Moment irgendwer ständig ums Eck (oder ein Auto) kommen und dem Täter in seinem Vorhaben stören - es ist total unberechenbar.
Man kann natürlich jeden der 6 Punkte einzeln auch immer völlig anders betrachten, aber als zusammengefügtes Gebilde, wie es sich für einen Täter ergibt wenn er ein zufälliges Opfer für sich suchte, ist das Szenario fast gänzlich (mMn.) auszuschließen.
Dabei beinhalten diese von mir oben angeführten 6 Punkte noch nicht einmal das größte Problem bei einem "zufälligen Opfer", was sich dann aus den folgenden Handy-Kontakten ergibt. Welches in meinen Augen sogar das allergrößte Problem darstellt, irgendwie Frauke als Zufallsopfer einstufen zu können.
Ich denke, wenn man in jedem Punkt immer angestrengt nach Erklärungen suchen muss, damit sie vielleicht zutreffen könnten, befindet man sich auf den Holzweg.
Etwa (Beispiel), wenn Frauke in der Innenstadt von PB gewaltsam in ein Auto gezerrt wurde,
warum dann niemand was hörte oder je sah?Mögliche Antwort: "Weil sie durch vorgehaltener Pistole (Waffe) in eine Schockstarre verfiel".
Das ist natürlich möglich! Problem dabei ist nur, eine Theorie wo man an jedem Punkt mit Überlegungen/Spekulationen eingreifen muss, weil es sonst gar nicht mehr passt, ist hoch unwahrscheinlich.
Normal erklärt es sich meist
ganz von selbst in den Punkten, WARUM & WIESO ein Täter dies oder jenes so tätigte und nicht anders.
Alleine wenn ich mir oben Punkt
1) ansehe, da plant wer
penibel & sorgfältig ganz genau wie er eine Person mind. 1 Woche völlig unbemerkt festhalten kann und das Abgreifen selbst seines Opfers würde er den reinen Zufall überlassen, ist ein Widerspruch.
Klar, auch hier kann Ausnahme möglich sein und sollte/kann man nicht völlig ausschließen. Aber es wäre doch bemerkenswert, wenn im Fall Frauke Liebs immer bei jedem Punkt genau DAS zutreffen würde, was eigentlich hoch unwahrscheinlich ist.
Weil hoch wahrscheinlich ist doch: Wenn jemand schon
penibel & sorgfältig vorraus plante, jemanden unbemerkt 1 Woche festzuhalten, dann plant er auch dessen Entführung genau, ja genauso
penibel & sorgfältig. Dies wäre doch die Normalität.
Da der Pubbesuch von Frauke aber eher sehr spontan geschah/passierte an diesem Abend, ist dies im Normalfall für Niemanden (ob zufälliges Opfer oder nicht) der da was
penibel & sorgfältig planen würde, dann der wahre Zeitpunkt wo er dann handeln würde.
Ich denke, erst müsste man mal den Umstand plausibel erläutern, warum ein vielleicht planender Täter Frauke nicht an ihrem täglichen Arbeitsweg/nach Hause Weg in seine Gewalt gebracht hat?
Auch dies wäre hier eigentlich
der Normalfall bei einer Entführung!
Warum kann man im Fall Frauke Liebs niemals den Normalfall annehmen?
Warum nur...?