Der Kindermord an Claudia Ruf

mister schrieb:Bis ich den dringenden Tatverdacht einer Person gegenüber richterlich einwirken möchte, bedarf es wesentlich mehr als ein beinahetreffer im Verwandtschaftsgrad.

Deswegen gehe ich davon aus, dass man die Ermittlungen dahingehend intensivieren wird, wenn derjenige ins Täterprofil passt.

mister schrieb:Ich glaube auch, sollte sich herausstellen das dieses falsch war, kann ich als Betroffener dagegen ebenfalls angehen.

Das weiß ich nicht. Aber gegen was genau will man vorgehen, wenn man nicht zu Unrecht verurteilt wurde?

Rotkäppchen schrieb:Das weiß ich nicht. Aber gegen was genau will man vorgehen, wenn man nicht zu Unrecht verurteilt wurde?

Jetzt stell dir vor ich bin gesellschaftlich in einer Position, wo ein Tatverdacht des Mordes, für mich Ruf und Geschäftsschädigend auswirken wird.
Der Test ist nicht von heute auf Morgen erledigt. Und dann stellt sich heraus, ich war es gar nicht. Aber dennoch haben sich die Geschäfte für mich existenziell verändert.
Wer trägt dafür die Verantwortung?

Nachtrag
Existenziell ist es eigentlich für jeden. Dafür muss ich nicht eine bestimmte Position haben. Sorry.

@mister
Und du meinst, aus dem Grund werden die Ermittlungen nicht vertieft, oder worauf genau möchtest du hinaus?

mister schrieb:By the way, wenn ich verheiratet bin, meiner Ehefrau erzähle , dass ich diese nicht abgeben werde dürfte es auch kein Problem geben. Ansonsten muss ich mir die Frage stellen wen ich da geheiratet habe. Ich gelte als unschuldig, dass muss ich niemanden beweisen.

Besser sollte deine Frau sich fragen wen sie da geheiratet hat, dem sein kleinliches „Ich habe aber das Recht mimimi“ wichtiger ist als dabei zu helfen den Mörder und Vergewaltiger eines kleinen Mädchens zu finden. Denn dabei hilft jeder einzelne Test, weil die EB so den Kreis der Verdächtigen immer weiter eingrenzen können. Da geht es doch nicht um dich, sondern um die Sache an sich.
Recht hin oder her, für eine solche Einstellung hab ich kein Verständnis.

mister schrieb:Ich glaube auch, sollte sich herausstellen das dieses falsch war, kann ich als Betroffener dagegen ebenfalls angehen.

Wer hier Dinge behauptet, sollte diese auch mit Quellennachweis belegen.

Es ist Aufgabe der EB, eventuelle Täter zu ermitteln und diese, wenn die Voraussetzungen vorliegen, als tatverdächtig einzustufen.

Sollte sich herausstellen, dass die Person es doch nicht war, wird das meistens öffentlich kommuniziert.

Solange die EB sich bei der Einstufung als Tatverdächtiger an die Regeln halten, kann man da auch nicht gegen angehen.

@Elementarteil
Eine schöne, präzise und zutreffende Beschreibung der Lebensrealität dieser Region Deutschlands. Ich bin selber in Büttgen groß geworden, das etwa 10 km von Hemmerden entfernt liegt und erkenne mich und meine damalige Umwelt in deinem Beitrag total wieder. Ich verstehe die Begrenzung der Suche nach einem Täter auf diesen Ort auch nicht wirklich. Der Täter kann ebenso aus Kaarst, Neuss, Mönchengladbach oder Düsseldorf stammen.

@marlonc
Ich bin absolut deiner Meinung, dass die Aufdeckung dieser schrecklichen Tat im Vordergrund stehen sollte. Und wenn man unschuldig ist, aber Bedenken und Unsicherheit hat, kann man sich mit Sicherheit über diese aufklären lassen.

marlonc schrieb:Es ist Aufgabe der EB, eventuelle Täter zu ermitteln und diese, wenn die Voraussetzungen vorliegen, als tatverdächtig einzustufen.

Sollte sich herausstellen, dass die Person es doch nicht war, wird das meistens öffentlich kommuniziert.

Solange die EB sich bei der Einstufung als Tatverdächtiger an die Regeln halten, kann man da auch nicht gegen angehen.

Genau das denke ich auch. Man wird schon genau schauen, wer ins Täterprofil passen könnte und dahingehend genauer ermitteln.

NRW76 schrieb:Ich verstehe die Begrenzung der Suche nach einem Täter auf diesen Ort auch nicht wirklich. Der Täter kann ebenso aus Kaarst, Neuss, Mönchengladbach oder Düsseldorf stammen.

Was aber auch wieder vermuten lässt, dass die Ermittlungen möglicherweise der Öffentlichkeit bislang vorenthaltene Details ergeben haben.

@Rotkäppchen
Die Aussage der Polizei, sie wisse warum der Täter die Leiche genau an dem Ablageort deponierte, lässt mich vermuten, dass eine bestimmte Person im Fokus der Ermittler ist. Eine andere Erklärung für diese Aussage fällt mir schlicht nicht ein, es sei denn damit wäre alleine gemeint, dass es seitens des Täters um eine Ablenkung von seiner eigentlichen homebase ging.

NRW76 schrieb:Die Aussage der Polizei, sie wisse warum der Täter die Leiche genau an dem Ablageort deponierte, lässt mich vermuten, dass eine bestimmte Person im Fokus der Ermittler ist.

Was bedeutet:

Rotkäppchen schrieb:Was aber auch wieder vermuten lässt, dass die Ermittlungen möglicherweise der Öffentlichkeit bislang vorenthaltene Details ergeben haben.

NRW76 schrieb:es sei denn damit wäre alleine gemeint, dass es seitens des Täters um eine Ablenkung von seiner eigentlichen homebase ging.

Daran habe ich auch schon gedacht. Aber dann stolpere ich wieder über das Wort genau.
Und das lässt mich dann doch wieder oben Genanntes vermuten.

https://rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/grevenbroich-massen-gentest-im-fall-claudia-ruf-13-maenner-fehlen_aid-47743497

Da waren es nur noch 13. Und keiner hat verweigert. Mal sehen welche neuen Informationen heute Abend berichtet werden.

mister schrieb:. Das mit dem Tatverdacht ist ein aufwendiger sehr umfangreicher Prozess. Da bedarf es schon mehr Argumente.

Mir würde der Beinahe-Treffer des Bruders völlig ausreichen für einen richterlichen Beschluss.

@marlonc
Ich sehe hier kein „Mimimi“ nur weil jemand sich entscheiden sollte die Probe nicht abzugeben. Aber du kannst nur für dich sprechen, aber nicht für andere. Wie schon geschrieben. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein. Aber auch diese Gründe nehmen Kripobeamte sehr ernst und gehen auch darauf ein. Und nicht jeder Verweigerer ist ein Täter.
Ich lebe hier in einem Rechtsstaat. Es ist nicht meine Pflicht meine eigene Unschuld zu beweisen. Wenn ich sage „ich bin Unschuldig ich gebe nichts ab“. dann ist das zu akzeptieren.
„In dubio pro reo“

Ennovy schrieb:Da waren es nur noch 13. Und keiner hat verweigert. Mal sehen welche neuen Informationen heute Abend berichtet werden.

Das ist doch ein sehr guter Erfolg, finde ich. Keine Verweigerer und sogar noch Freiwillige, die kamen, obwohl sie nicht offiziell gebeten wurde. Ich hoffe, daraus ergibt sich etwas, das Klarheiten schafft.

mister schrieb:Ich lebe hier in einem Rechtsstaat. Es ist nicht meine Pflicht meine eigene Unschuld zu beweisen. Wenn ich sage „ich bin Unschuldig ich gebe nichts ab“. dann ist das zu akzeptieren.
„In dubio pro reo“

Das siehst Du ganz persönlich so. Die nicht ganz idealisierte Realität sieht halt anders aus, das ist belegt und beschäftigt in seiner Problematik Fachleute. Es bringt doch für die Diskussion zu Claudia nichts, jetzt über Seiten so vehehent seine ganz persönliche Einstellung durchprügeln zu wollen.

Ich bin also für "argumentum ad rem".

NRW76 schrieb:Die Aussage der Polizei, sie wisse warum der Täter die Leiche genau an dem Ablageort deponierte, lässt mich vermuten, dass eine bestimmte Person im Fokus der Ermittler ist

Vielleicht erhalten wir darüber heute Abend Informationen.
Das die Kripo über solche verfügt haben sie der Bevölkerung bereits verdeutlicht.

Elementarteil schrieb (Beitrag gelöscht):Die Dorfgemeinschaft ist sehr stark vernetzt und hilft sich untereinander. Natürlich abseits der allseits bekannten Skandälchen und Skandalen, der Intrigen, Ehedramen und Affairen, die es in jedem Dorf der Welt gibt. Man ruft seine Kumpels, oder Schützenbrüder an, wenn Not am Manne ist.

Wenn der Täter aus Hemmerden stammen sollte könnte es Mitwisser geben!
Oder Personen die ins stille Gerede gekommen sind.
Die Polizei geht zur Zeit davon aus Claudia sei direkt im Ort abgegriffen worden. Vielleicht ist sie auch in eine Wohnung gelockt worden, niemand weiß wie und wo Täter und Opfer aufeinander getroffen sind.
Sie wurde aus einem Auto heraus angesprochen, wann war das? Kurz vor der Tat oder bereits am Nachmittag ?
Die Farbe dieses Wagens wird bekannt sein.

Irgendwer muss der Polizei einen Hinweis gegeben haben, denn sie wissen warum der Täter den Ablageort gewählt hat, wollen uns aber noch nicht verraten warum sie diese Informationen haben oder von wem.

Natürlich hält ein Dorf in Ausnahmesituationen zusammen, denn wie du schon schreibst, wie schlimm wäre es wenn es einer von ihnen war.

Nabelschnur schrieb:Natürlich hält ein Dorf in Ausnahmesituationen zusammen, denn wie du schon schreibst, wie schlimm wäre es wenn es einer von ihnen war.

Ich denke,, es ist besser, Gewissheit zu haben und den Täter gegebenenfalls auch in den eigenen Reihen zu ermitteln. Anderenfalls gäbe es ewig womöglich falsche Verdächtigungen, Getuschelt, weiteres Unrecht.

Nabelschnur schrieb:Vielleicht erhalten wir darüber heute Abend Informationen.
Das die Kripo über solche verfügt haben sie der Bevölkerung bereits verdeutlicht.

Das beschäftigt mich auch, seit das aufkam. Und lässt für mich auch auf einen konkreten Anhaltspunkt schließen. Die Wortwahl hat mich aufhorchen lassen.

sooma schrieb am 26.11.2019:Mich treibt ja mehr die Aussage um, dass man wüsste, warum Claudia dort auf dem Weg lag, warum der Mörder sie genau dorthin gebracht hat. Nicht "wie" und nicht "wann" - sondern, warum.

Am Montag, den 13. Mai 1996, fand ein Spaziergänger im circa 70 km entfernten Euskirchen-Oberwichterich die Leiche eines Kindes. Diese wurde auf einem Wirtschaftsweg zwischen den Ortschaften Euskirchen-Oberwichterich und Zülpich-Wichterich entdeckt. Aufgrund der Nähe zu dem Vermisstenfall von Claudia Ruf wurden umgehend Kriminalbeamte und -beamtinnen der Polizei Neuss zu dem Fundort entsandt. Diese stellen fest, dass es sich um die Vermisste handelt und ihr Leichnam auf dem Feldweg mit Benzin übergossen und anschließend angezündet wurde.

https://bonn.polizei.nrw/mkruf/informationen-zum-mordfall

Was ist mit diesem Weg? Was verbindet ihn mit Claudia, mit Grevenbroich, mit Hemmerden?

mister schrieb:Ich lebe hier in einem Rechtsstaat. Es ist nicht meine Pflicht meine eigene Unschuld zu beweisen. Wenn ich sage „ich bin Unschuldig ich gebe nichts ab“. dann ist das zu akzeptieren.

Was du allerdings vergisst, ist dass du mit deiner Speichelprobe der Polizei weiterhelfen könntest, ein schreckliches Verbrechen aufzuklären, da sie dich als Täter ausschließen könnten.
Prinzipienreiterei scheint dir wichtiger zu sein.
Stell dir mal vor, jeder verhielte sich so wie du, dann hätte wir 800 Verweigerungen und die Polizei müsste nach der Nadel im Heuhaufen suchen.