Bachelor für alle?

@Multiversum
Wo kommst du denn damit in Berührung, dass du diesen Eindruck gewonnen hast?

Das liegt daran, dass heute einem auch das Abitur hinterher geworfen wird.
Wer heute kein Abitur schafft, muss schon schroh dumm sein.

Ich bin mit der Vorstellung aufgewachsen, dass diejenigen studieren, die die intellektuelle Eignung und fachliche Ambitionen mitbringen. Das Vorhaben hat demnach den Voraussetzungen entsprochen.

Inzwischen kommt mir die wilde Studiererei wie eine Flucht vor dem Facharbeiterdasein vor. Da wird häufig in der Hoffnung studiert, später mal mehr als 10 € pro Stunde zu verdienen.
Wären Facharbeiter besser bezahlt, würde auch die Zahl der Studierenden sinken.

Butterbirne schrieb:Das liegt daran, dass heute einem auch das Abitur hinterher geworfen wird.

In meinem Abiturjahrgang hatten wir eine Durchfallquote von 75%.
Nen Viertel der Leute die angefangen haben hatten später ihr Abi.

Mich würde jetzt wirklich interessieren, warum ein Mensch, der studiert hat, mehr Sozialkompetenz oder einen besseren Charakter haben sollte als ein Hauptschüler! Studierte werden Arbeitgeber, Nicht-Studierte Hiwis oder was?

Was ist beispielsweise mit all den Handwerksmeistern, die Angestellte haben? Sind die minderwertiger, was diese Werte angeht? Oder brauchen die das nicht?

Wenn jemand ein Studium bewältigt, sagt das nur Eines aus: Dass er genug Gehirnschmalz dafür hat. Nicht mehr und nicht weniger. Und schon gleich gar nicht, was für ein Mensch er ist!

@Nerok
Du bist durchgekommen beim Abitur? Dann solltest Du nicht Dinge schreiben wie "nen Viertel"!

Es gibt auch ein zweiten Bildungsweg, man kann also z.b. nach der Ausbildung, 1 Jahr Fachabitur machen und von dort aus mit einem Verfahren sich zum Studieren anmelden, man muss zwar dort wie schon gesagt einige Tests machen, aber diese Tests sind wirklich nur dazu da um zu schauen wie die aktuelle Stand der Bildung ist. Und das finde ich gut, jeder sollte eine Chance haben zu studieren der es möchte und der dazu fähig ist. Es ist doch wohl klar das man wenn man Jugendlicher ist, sich erstmal nicht so viel um Schule etc. kümmert und sagt Realschulabschluss reicht, danach Ausbildung und fertig, aber dann merkt Mensch, ich bin doch schlau, warum studiere ich nicht einfach Jetzt bin ich mitte 20 und habe den Elan mich weiterzubilden.

Butterbirne schrieb:schroh dumm

Aha? Finde den Fehler :)

Cleo13 schrieb:Du bist durchgekommen beim Abitur? Dann solltest Du nicht Dinge schreiben wie "nen Viertel"!

Warum nicht?
Ich wüsste nicht das du hier Umgangssprache verbieten dürftest oder ein Abitur automatisch bedeutet das ich nurnoch einwandfreies Deutsch schreiben müsste.

Nerok schrieb:Warum nicht?
Ich wüsste nicht das du hier Umgangssprache verbieten dürftest oder ein Abitur automatisch bedeutet das ich nurnoch einwandfreies Deutsch schreiben müsste.

Punkt an Nerok.

Ich schließe mich den Usern an, die schreiben, dass Abitur nur was mit der Intelligenz und nichts mit sozialen Kompetenzen zu tun hat. Die werden an der Uni nicht abgefragt und oft noch nicht einmal trainiert. Ein Studium beinhaltet in den meisten Fällen vor allem trockene Theorie, um die zu verstehen muss man kein Teamplayer sein.

@41026061_
@Nerok
Nein, leider kein Punkt. Ich hab (!) nichts gegen Umgangssprache, aber "nen" ist die Abkürzung für "einen", also männlich. DAS Viertel ist aber sächlich, drum muss es, wenn schon, "n Viertel" heißen.

@Cleo13
Richtig, du Erbsenzähler ;)

@41026061_
Jaaa, ich weiß. Schulligung. ;-) Das ist halt eine Nachlässigkeit, die ich ständig lese und mich nervt's.

"Entschuldigung", wenn ich bitten darf :D

;) @Cleo13

Sterntänzerin schrieb: Die werden an der Uni nicht abgefragt und oft noch nicht einmal trainiert. Ein Studium beinhaltet in den meisten Fällen vor allem trockene Theorie, um die zu verstehen muss man kein Teamplayer sein.

In meinem Studium habe ich ein Fach das nennt sich Projektmanagement.
Unter dieses Fach fallen auch alle Softskills wie Teamwork, Projektleitung, Socialskills etc.
Ebenso habe ich ein Praxissemester und in jedem Semester diverse praktische Versuchsreihen.

Cleo13 schrieb:Nein, leider kein Punkt. Ich hab (!) nichts gegen Umgangssprache, aber "nen" ist die Abkürzung für "einen", also männlich. DAS Viertel ist aber sächlich, drum muss es, wenn schon "n Viertel" heißen.

Tut mir leid..aber meine Deutschnote im Abitur war nur eine 4. °J°

Das Abitur ist definitiv einfacher geworden, der Staat will schließlich viele Arbeitnehmer mit gutem Abschluss. Des weiteren verlangen mittlerweile viele Firmen das Abitur für eine Festanstellung.

Ich habe inzwischen den Eindruck, die Schere zwischen gut ausgebildeten Menschen (Studium) und gar nicht ausgebildeten (ohne Schulabschluss) klafft immer weiter auseinander. Das Mittelmaß (Realschule oder guter Quali) gibt's fast nicht mehr. Ich selbst bin Arbeitgeberin. Als Auszubildende wünsche ich mir SchülerInnen mit Mittlerer Reife. - Aber die sind fast nicht zu kriegen!

@Nerok
Das kommt aber auch immer auf das Fach an. Ich habe mich mal eine Zeit lang an Mediävistik versucht, das Äußerste, was einem da außer den Praktika an sozialen Kompetenzen abverlangt wird, sind Präsentationen, die man mit jemandem zusammen hält. Softskills sind im Archiv nämlich ziemlich überflüssig. :D

Es kommt darauf an wo man studiert und was.

Nen Mathe Bachelor in Wuppertal weiß nicht besonders viel.
Ein Mathe Bachelor in Bonn, Heidelberg oder Aachen muss ne Menge können.

Währenddessen kann jemand in Aachen nen Philosophie Bachelor kriegen ohne auch nur Hausarbeiten auf einem auch nur halbwegs annehmbaren Niveau verfassen zu müssen. Man bekommt ihn wirklich geschenkt.
Das sieht in Städten, die mehr Wert auf Geisteswissenschaften legen, wie z.b. Münster, dann schon wieder ganz anders aus, da muss man dann wirklich auch in diesen fächern was können, weil man sonst aus den Seminaren fliegt.