Der Preppers Thread

H.W.Flieh schrieb:DAS würde nur funktionieren, wenn dem Staat alle Handynummern bekannt wären, und auch bekannt ist

Könnte man das nicht technisch so arrangieren, das einfach alle eingebuchten Telefone in der jeweiligen Funkzelle angeschrieben werden, ähnlich dem CB-Prozedere? Da bräuchte auch niemand Nummern oder so. Egal wo du bist, auch im Ausland oder so.

bgeoweh schrieb:Aus der Sicht eines Übungsleiters ist eine Übung die vorhandene Probleme so aufdeckt dass diese identifizierbar sind und angegangen werden können natürlich ein Erfolg.

Unter der Betrachtung war die Übung ein Erfolg, ja, aber nicht wie es kommuniziert wird.

Nach vorläufigen Erkenntnissen war der bundesweite Warntag 2022 ein Erfolg! Das Zusammenspiel der einzelnen Systeme hat funktioniert und die Menschen sind auf das wichtige Thema Warnung aufmerksam geworden.

Quelle: https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/12/pm-08-bundesweiter-warntag.html (Archiv-Version vom 08.12.2022)

Immerhin wird darauf im weiteren Verlauf der Pressemitteilung hingewiesen, dass es für endgültige Aussagen noch zu früh ist.

In diesem Sinne hier auch nochmal der Hinweis: Man kann sein Feedback zum Warntag dem BKK mitteilen unter:
https://www.warntag-umfrage.de/

PrivateEye schrieb:Könnte man das nicht technisch so arrangieren, das einfach alle eingebuchten Telefone in der jeweiligen Funkzelle angeschrieben werden, ähnlich dem CB-Prozedere?

Technisch meines Wissens nach machbar, ob das Datenschutzrechtlich klar geht... keine Ahnung.

@H.W.Flieh
@PrivateEye

Man könnte natürlich den SMS-Service auch für sowas nutzen, der Witz beim Cell-Broadcast ist aber dass der ein eigener internationaler Standard ist und als ein-Weg-Kommunikation funktioniert, und zwar auch bei beliebig vielen Empfängern in einer Zelle, im Gegensatz zu SMS, die prinzipiell zwei-Wege-Kommunikation nutzt und technisch limitiert ist was die Anzahl der Empfänger angeht - bei sehr vollen Funkzellen würde die Warn-SMS also zeitlich versetzt bei den Empfängern ankommen. Außerdem erlaubt der Standard beim CB durch seine Eigenschaften es, bestimmte Einstellungen des Endgerätes zu übertrumpfen, z.B. können auch Endgeräte im Ruhemodus oder Flugmodus angesteuert werden, oder auch ein Stummschaltung des Gerätes aufgehoben werden, zumindest wenn das Endgerät mit Standard-konformer Software ausgestattet ist. Das geht bei einer SMS prinzipiell nicht.

bgeoweh schrieb:Außerdem erlaubt der Standard beim CB durch seine Eigenschaften es, bestimmte Einstellungen des Endgerätes zu übertrumpfen, z.B. können auch Endgeräte im Ruhemodus oder Flugmodus angesteuert werden, oder auch ein Stummschaltung des Gerätes aufgehoben werden, zumindest wenn das Endgerät mit Standard-konformer Software ausgestattet ist. Das geht bei einer SMS prinzipiell nicht.

Das ist richtig, und definitiv ein Guter Grund für CB.
Der letzte Aspekt mit Betriebssystemabhängigem Umgang mit der Meldung ist auch etwas, was wohl diskutiert werden muss. Das war, nach allem was ich bisher mitbekommen habe, nämlich auch nicht bei jedem Telefon sinnvoll gelöst. Was bei mir z.B. war: Ich habe den Alarmton "wegewischt", und damit ist auch sofort die Meldung vom Bildschirm verschwunden. (Sie war dann zwar noch nachlesbar, aber nur über Einstellungen gefolgt von einigen Untermenues).

H.W.Flieh schrieb:Technisch meines Wissens nach machbar, ob das Datenschutzrechtlich klar geht... keine Ahnung.

Das Cell-Broadcasting erfolgt doch aber nach dem selben Prinzip: Nachricht an alle eingebuchten Mobiltelefone in der jeweiligen Funkzelle. Ich sehe da keine Unterschiede im Datenschutz.

bgeoweh schrieb:im Gegensatz zu SMS, die prinzipiell zwei-Wege-Kommunikation nutzt und technisch limitiert ist was die Anzahl der Empfänger angeht - bei sehr vollen Funkzellen würde die Warn-SMS also zeitlich versetzt bei den Empfängern ankommen.

Bei Servicemitteilungen der Provider geht das doch auch und man kann nicht antworten, nur angeschrieben werden.

PrivateEye schrieb:Bei Servicemitteilungen der Provider geht das doch auch und man kann nicht antworten, nur angeschrieben werden.

Die sind in der Regel aber auch nicht zeitkritisch. Ob du antworten kannst oder nicht hat nichts damit zu tun dass die SMS Zwei-Wege-Kommunikation bedingt, das ist im Standard so festgelegt. Die SMS ''reitet'' auf Datenpaketen mit die dein Telefon im angeschalteten Modus regelmäßig, aber mit niedriger Priorität, mit dem Netzknoten austauscht. Dazu muss dein Gerät senden. Für einen echten Broadcast muss dein Gerät nur empfangen.

BTW: wenn in einer Funkzelle gerade sehr viele Gespräche aufgebaut werden oder viele Leute das versuchen, dann ist der Kanal überlastet auf dem dein Telefon ansonsten regelmäßig abfragt ob SMS für dich hinterlegt sind und es dauert länger bis du eine SMS bekommst, das Netz ist dann überlastet. Bei einem echten Broadcast entfällt dieses Problem.

PrivateEye schrieb:Bei Servicemitteilungen der Provider geht das doch auch

Auch nur, so lange die Funkzelle "normal" läuft... Stell Dir mal einen Notfall an Silvester oder bei Großveranstaltungen vor. Da sind die Funkzellen an Ihren Belastungsgrenzen oder sogar darüber. Es macht einen Unterschied, ob zu x Geräten eine Verbindung aufgebaut werden muss, Daten ausgehandelt werden, und dann die Nutzlast auch x Mal versendet wird, oder ob nur genau 1x ein Broadcast ausgesendet werden muss (Fire and Forget).

H.W.Flieh schrieb:. Es macht einen Unterschied, ob zu x Geräten eine Verbindung aufgebaut werden muss, Daten ausgehandelt werden, und dann die Nutzlast auch x Mal versendet wird, oder ob nur genau 1x ein Broadcast ausgesendet werden muss (Fire and Forget).

Das ist genau der technisches Unterschied. Bei regulären SMS muss für jeden Endempfänger einmal die Nachricht hinterlegt und ausgespielt werden, beim echten Broadcast wird die Nachricht quasi auf das ''Ortsschild'' der Funkzelle gemalt.

Zur Ergänzung hier etwas Wikipedia Auszug:

Cell Broadcast ist von der Netzverkehrsbelastung nicht betroffen, da die Kommunikation unidirektional ist. Dies ist besonders während Katastrophen von Vorteil, wenn Lastspitzen dazu führen, dass das Mobilfunknetz signifikant verlangsamt wird und Daten (Social Media, Warn-Apps), SMS und Sprachanrufe (Massenanrufereignisse) nicht wie gewohnt funktionieren. Daher gibt es weltweit Warnsysteme, die Cell Broadcast als primären mobilen Alarmkanal nutzen.

[...]

Der Rat der Europäischen Union passte daher im Dezember 2018 die neue Richtlinie zum europäischen Kodex für elektronische Kommunikation (European Electronic Communications Code, EECC)[7] an. Entsprechend dieser Richtlinie müssen alle EU-Mitgliedstaaten bis zum 21. Juni 2022 ein Warnsystem zum Zivilschutz einrichten.[8][9] Neben EU-Alert, das technisch auf Cell-Broadcast aufsetzt, waren auch Alternativen zugelassen. Deutschland hatte zunächst eine Ausnahme von EU-Alert erwirkt und setzte auf elektronische Kommunikationsdienste wie Smartphone-Apps (NINA, Katwarn), die aber konzeptionelle Schwierigkeiten wie eine „Belastung der technischen Infrastruktur“ haben.[10][11]

Quelle: Wikipedia: Cell Broadcast (Hervorhebung von mir)

bgeoweh schrieb:Bei regulären SMS muss für jeden Endempfänger einmal die Nachricht hinterlegt und ausgespielt werden, beim echten Broadcast wird die Nachricht quasi auf das ''Ortsschild'' der Funkzelle gemalt.

@bgeoweh
@H.W.Flieh


Okay, das leuchtet mir ein. Ein Notsystem sollte einfach aufgebaut sein, ebenso einfach zu nutzen sein und natürlich immer fit und wartungsarm, soweit wie möglich.

bgeoweh schrieb:Das ist genau der technisches Unterschied. Bei regulären SMS muss für jeden Endempfänger einmal die Nachricht hinterlegt und ausgespielt werden, beim echten Broadcast wird die Nachricht quasi auf das ''Ortsschild'' der Funkzelle gemalt.

Zumal bei einem echten Notfall dann die Masten durch das Auslösen einer Massen-SMS Aktion sich sogar selbst überlasten könnten, wenn sie es bis dahin noch nicht waren, und somit nicht mehr für reguläre Notrufe etc. zur Verfügung stünden.

Cell Broadcast ist da definitiv schon die richtige Wahl

H.W.Flieh schrieb:Cell Broadcast ist da definitiv schon die richtige Wahl

Ok, also muss ich mal schauen wo diese Einstellung ist und ob bei mir das ausgeschaltet ist im Android, dann kann ich Feedback geben auf der Webseite ob so ein CB angekommen ist bei mir oder nich.. Ich finde auch dass ältere Handys das auf jeden Fall können müssen. Reicht mir schon aus dass WhatsApp-Updates ein neues Phone notwendig machen, bei sowas lebenswichtigem sollte das nicht sein..

RayWonders schrieb:muss ich mal schauen wo diese Einstellung ist und ob bei mir das ausgeschaltet ist im Android,

Meines Wissens muss und kann man das gar nicht einschalten, oder?
Entweder es geht oder nicht.
Meins ist zu alt (3 Jahre).
Ab nächstes Jahr soll wohl nachgebessert werden, damit es auch bei den älteren Handies funktioniert.

Hat so ein Cell Broadcasting schon mal irgendwo Menschen wirklich erreicht und alarmiert?

stefan33 schrieb:Meines Wissens muss und kann man das gar nicht einschalten, oder?

hab das mal gegoogelt, anscheinend kann man das bei älteren oder muss es sogar einschalten:

https://www.netzwelt.de/anleitung/211070-android-handys-so-aktiviert-cell-broadcast-funktion-samsung-xiaomi-co.html

allerdings gibts bei mir unter Sicherheit in den Einstellungen keine Option dafür. Mein Android ist 8.1.0 letztes Update 2019. Also scheinbar zu alt.. :-/

Ich habe And 10.
Auch da gibt es keine solche Funktion.

PrivateEye schrieb am 09.12.2022:Ich würde mir die Meldung aber schon als SMS wünschen. Gesimst werden kann immer noch, auch wenn das mobile Inet offline oder überlastet ist. Ich fände da eine Alarmierung via SMS sicherer und unabhängiger. Und es hat auch nicht jeder immer Inet am Smartphone eingeschaltet.

Ich hatte das Internet am Handy bewußt ausgeschaltet und ich bekam exakt um 10:59 Uhr eine Warnung mit lautem Signalton.
Hier hat es jedenfalls funktioniert.
Sirenen waren gar nicht zu hören.
Eine Warnung über SMS würde ich auch begrüßen, da doch noch Handys im Gebrauch sind, die nicht Internetfähig sind. Bei diesen Geräten hat die Warnung nicht funktioniert.
Ich habe zwei Meldungen erhalten, aus denen jeweils hervorging, dass es sich um einen Probe- Alarm handelt.

@Snayder

Ich hab ja noch alte Handys als Reserve/Wecker daheim, da ging eben nix. Ist schon schade.

@RayWonders
@stefan33

Also auf meinem Normalen Mobiltelefon war Android 12 drauf, seit dieser Woche nun Android 13, gab ein Update.

@PrivateEye

PrivateEye schrieb:Ich hab ja noch alte Handys als Reserve/Wecker daheim, da ging eben nix. Ist schon schade.

Stimmt, daher würde ich einen zusätzlichen sms-Alarm ebenfalls begrüßen. Habe als eiserne Reserve ein 21Jahre altes Siemenshandy :"D , welches noch funktioniert, sehr klein ist und ca. eine Woche lang mit einer Akkuladung betriebsbereit bleibt. Gutes Notfallhandy, dass ich gerne zusammen mit den wichtigsten Daten am Tauchplatz/Einstieg gut sicht- und greifbar deponiere. Mein Bruder hat auch noch ein vergleichbares Handy als Reserve, etwas jünger zwar als mein Gerät, aber dort kam der Probealarm auch nicht an.

Snayder schrieb:Habe als eiserne Reserve ein 21Jahre altes Siemenshandy

Hab das Sony-E K810i und noch das Samsung Galaxy S5. Beim Samsung gehen auch noch kaum Apps, da zu alt (Android 5 oder 6?) und eh zu wenig Speicherplatz, aber zum telen sind beide noch okay. Habe ja schon länger so Sim-Adapter und ja, auch schon gebraucht. Wie gesagt, im Notfall sind simsen und telen das wichtigste und das geht bei beiden noch. Akku hält bei beiden auch ca. eine Woche. :Y:

Wird doch nicht ein ME45 sein, dein Siemens? :D

Also bitte, es ist ein Siemens A52! :)
Outdoorhandys sind was für Feiglinge :troll: und vor 21 Jahren war Tauchsport für mich kein Thema.