Was denkt ihr über Transgender?

-VOLLSTRECKER- schrieb:Ich beneide die Amerikaner um ihren Präsidenten der feststellt, dass es 2 biologische Geschlechter gibt: Mann und Frau.

Wäre schön, wenn du mal in die Diskussion einsteigen (=im Sinne von "Argumente austauschen") würdest, statt hier einfach immer mal wieder zusammenhanglos reinzugrätschen und deine Transphobie in den Thread zu kotzen.

Ich zumindest beneide kein Land, das irgendwen aus welchen Gründen auch immer in seiner/ihrer Freiheit beschneidet und Menschen bestimmte Rechte zu ihrer freien Entfaltung nimmt.
Keine Ahnung, aus welchem Holz man geschnitzt sein muss, um sowas allen Ernstes zu beklatschen. Ich bin nur heilfroh, dass ich nicht so bin.

Arrakai schrieb:Es bedeutet, dass im konkreten Fall nicht diskriminiert wurde, und nur darüber urteilt das Gericht

Das ist falsch.
Das Gericht hat nur darüber geurteilt, dass kein Rechtsanspruch auf die Schadensersatzleistung besteht.
Es hat nicht geurteilt, das kann Diskriminierung vorliegt.
Das steht auch genauso in dem Text den du verlinkt hast.

Arrakai schrieb:Das gilt aber nur, wenn man das Recht nicht zielgerichtet zu seinen eigenen Gunsten ausnutzt, um genau dieses Geld zu bekommen – aber den Job eigentlich gar nicht haben will. Das wäre ein Rechtsmissbrauch, der den Anspruch ausschließt, § 242 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB).

Arrakai schrieb:Es bedeutet, dass im konkreten Fall nicht diskriminiert wurde, und nur darüber urteilt das Gericht.

ja, trotzdem gilt es "regelmäßig" als Diskriminierung. Nur eben dann nicht, wenn Rechtsmissbrauch vorliegt. Was aber nicht die Regelmäßigkeit beeinträchtigt, sondern die klagende Person ja schon gar nicht rechtmäßig geklagt hat.

Arrakai schrieb:In solchen Stellenausschreibungen liegt regelmäßig ein Verstoß gegen das AGG, weil für alle Menschen diskriminierungsfrei der Weg in die Berufstätigkeit – und dann auch im Arbeitsleben – sichergestellt werden soll. Gegen Arbeitgebende, die gegen das Gesetz verstoßen, haben die Betroffenen daher einen Anspruch auf Schadensersatz und Entschädigung, § 15 Abs. 2 AGG.

würde eine andere Person klagen, der kein Rechtsmissbrauch nachgewiesen werden könnte, dann wäre es eine ;)

Tussinelda schrieb:ähm, noch einmal, der Beklagte konnte nicht beweisen, dass es sich nicht um Diskriminierung handelte. Es ist auch kein Formfehler, denn die Vorgaben sind klar. Wenn Menschen, die sich nicht als m/w identifizieren in Stellenanzeigen nicht angesprochen werden, dann ist dies eine Diskriminierung. Wenn also das "d" fehlt, dann ist dies ein starkes Indiz.

In der rechtlichen Konsequenz ist das nachvollziehbar. In der Handhabung halte ich das für moralisch falsch, da jemand etwas nachweisen muss, was er nicht nachweisen kann. Aussage gegen Aussage und einer Aussage wird mehr geglaubt, was der niederwertigen Aussage auch diskriminierend gegenüber ist.

Wenn die Konsequenz daraus sich erschließen lässt, das jeder eine gefühlte Diskriminierung rechtlich durchsetzen kann ohne das er selbst sondern die Beklagtenseite den Beweis antreten muss, dann verklage ich dutzende Unternehmen, denn zB Arzneimittel werden in der Werbung oft mit älteren Werbegesichtern und auf Grund des Alters empfohlen.

Ich fühle mich hiermit altersdiskriminiert, dass ich als Anfang 40 nicht als Zielgruppe für Prosta gut forte angesprochen werde. Das mache ich 240 mal und kaufe mir was schönes.....

Dann stell ich nochmal die Frage wo ist da die Grenze des Ganzen? Die Antwort ist offen

@gagitsch
Die Antwort ist nicht offen, zumindest nicht, was Dein Beispiel betrifft.


Das ist auch nicht moralisch falsch, sondern das AGG dient dem Schutz gegen Diskriminierung. Gäbe es die Beweiserleichterung nicht, könnte man sich das AGG im Grunde sparen und es könnte noch leichter diskriminiert werden.
Ich werde heute oder morgen einen Thread machen dazu, falls Interesse, denn das OT hier nervt mich

Tussinelda schrieb:Ich werde heute oder morgen einen Thread machen dazu, falls Interesse, denn das OT hier nervt mich

Das fände ich gut.

Arrakai schrieb:Quark.

Ich will das nicht inhaltlich mit dir diskutieren, ich habe dir nur erklärt, was der Satz, den du vorgeblich nicht verstanden hattest, bedeuten sollte.

Insofern : Nein, kein Quark

Tussinelda schrieb:Ich werde heute oder morgen einen Thread machen dazu, falls Interesse, denn das OT hier nervt mich

Mach das, dann antworte ich dort. Im Übrigen ist die Tatsache, dass bis jetzt kein Moderater eingeschritten ist, ein starkes Indiz dafür, dass die Diskussion zumindest bis zu diesem Punkt (oder kurz davor) nicht OT ist (oder war).

Arrakai schrieb:Im Übrigen ist die Tatsache, dass bis jetzt kein Moderater eingeschritten ist, ein starkes Indiz dafür, dass die Diskussion zumindest bis zu diesem Punkt (oder kurz davor) nicht OT ist (oder war).

Nicht ansatzweise.
Ob in dem Thread etwas ot ist, kann nur die Person, die den EP verfasst hat, fest stellen.

Groucho schrieb:Ob in dem Thread etwas ot ist, kann nur die Person, die den EP verfasst hat, fest stellen.

Klar. Deshalb intervenieren die Moderatoren ja immer wieder, wenn ein Thema OT ist. Weil sie das gar nicht feststellen können. Im Übrigen du dann allerdings auch nicht. Oder hast du beim TE nachgefragt?

Groucho schrieb:Ob in dem Thread etwas ot ist, kann nur die Person, die den EP verfasst hat, fest stellen.

Das können auch die Moderatoren entscheiden. Oftmals sind die EP-Verfasser gar nicht mehr registriert oder waren seit Jahren nicht mehr online. Da kann sich ein Thread auch mal auf weitere Bereiche ausweiten. Auch unangenehme Themen zum Thema Transgender sollten hier nicht "unter den Tisch" fallen.

Der Te ist seit 2022 abwesend. Ist doch eher unwahrscheinlich, dass er wieder hier auftaucht!

Arrakai schrieb:Oder hast du beim TE nachgefragt?

Ich habe den EP gelesen.

auch @Aniara
Das mit der Moderation war missverständlich ausgedrückt, natürlich können die das auch entscheiden.
Sie richtet sich aber in der Regel nach dem EP.

Aniara schrieb:Da kann sich ein Thread auch mal auf weitere Bereiche ausweiten.

Ja, und das ist dann oft auch ot.

Aniara schrieb:Auch unangenehme Themen zum Thema Transgender sollten hier nicht "unter den Tisch" fallen.

Keineswegs, da gibt es ja hier genug user*innen, die gerne die unangenehmen Sachen ansprechen. :D
Dafür bedarf es aber meines Erachtens eines neuen Threads

Nach meiner Einschätzung entsprechen diesbezügliche juristische Fragen aber nicht dem EP.

Und damit beende ich diese Meta Diskussion von meiner Seite.
Ich will schließlich nicht das nächste off topic Thema noch mehr anschieben. ;-)

Groucho schrieb:Ich habe den EP gelese

Ahso. Und ich hatte dich doch glatt so verstanden, dass das nur

Groucho schrieb:die Person, die den EP verfasst hat

entscheiden könne. Wie man sich irren kann…

Groucho schrieb:Das mit der Moderation war missverständlich ausgedrückt, natürlich können die das auch entscheiden.
Sie richtet sich aber in der Regel nach dem EP.

Womit also klar ist:

Arrakai schrieb:Im Übrigen ist die Tatsache, dass bis jetzt kein Moderater eingeschritten ist, ein starkes Indiz dafür, dass die Diskussion zumindest bis zu diesem Punkt (oder kurz davor) nicht OT ist (oder war).

Eine sehr begrüßenswerte Entscheidung aus Großbritannien:

Werden Transfrauen bei Frauenquoten mitgerechnet? Ein britisches Urteil stellt klar: Bei der Gleichstellung gilt nur das biologische Geschlecht.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/grossbritannien-transfrauen-lgbtq-urteil-100.html

Es ist irgendwie witzig, wie dieses "biologische Geschlecht" herumgereicht wird.

Sollte man nicht mit Blick in die wissenschaftliche Zukunft noch "bei Geburt" hinzufügen?

Sprachgebrauch ist hier mal wieder sehr repräsentativ, weil man so gut sieht von wem was benutzt wird und wie es vorgeprägt wird.

Soweit ich weiß ist selbst die beste aktuelle OP-Prozedur nicht dazu in der Lage ein "perfektes biologisches Abbild" zu erschaffen, aber das ist ja dann nur eine Frage der Zeit. Weiß aber auch nicht, ob ich da überhaupt noch up-to-date bin.

Wenn jemand Organe transplantiert bekommen hat, würdet ihr dann sagen er hat "diese Niere nicht von Geburt an"?

Das Transthema ist sehr komplex.

Ich würde stark darauf pochen, dass "Menschen" (eigentlich: Neuronen) erstmal ihre eigene Identität akzeptieren sollten, bevor sie freie, neue Identitäten in ihrem Kopf erschaffen, was nunmal bei Namens- und Genderwechsel vorkommt. Und wenn man dann keine Ahnung vom Thema hat landet man schnell im Mental Health Abgrund. Wo es aber ja auch kein "nach oben" gibt, weil das ganze Identitätsthema philosophisch, spirituell und psychologisch ein riesiger, ungelöster Clusterfuck für den Großteil der Menschheit ist.

Ein junges Kind dann als Versuchskaninchen in diesen Wahnsinn zu schicken halte ich für moralisch sehr bedenklich. Ab einem gewissen Alter bin ich aber absolut dafür, dass man selbst entscheiden können sollte, was man mit seinen Körperzellen macht. Ob Tätowierung, Crystal Meth Konsum oder Geschlechtsumwandlung macht da für mich keinen Unterschied. Kennt ihr nichtmehr diese Leute aus den 90er Talkshows, die sich irgendwie mithilfe von Brandings und Piercings zur "Tiger-Frau" oder sowas gemacht haben? Der Grund warum das weniger getriggert hat ist doch nur, weil es kein "Gottes-Prinzip" anknackst (aka Heterosexuelle haben Angst mal aus Versehen "das Falsche" flachzulegen und dann deswegen in die Hölle zu kommen).

Gaswolkenwesen schrieb:Ob Tätowierung, Crystal Meth Konsum oder Geschlechtsumwandlung macht da für mich keinen Unterschied.

Die Gleichsetzung von Transition mit Crystal Meth Konsum finde ich ziemlich bizarr und unangebracht.
Zurückhaltend formuliert.

Gaswolkenwesen schrieb:Es ist irgendwie witzig, wie dieses "biologische Geschlecht" herumgereicht wird.

Sollte man nicht mit Blick in die wissenschaftliche Zukunft noch "bei Geburt" hinzufügen?

Ich habe mich in die Thematik nicht wirklich vertieft, aber mit biologischem Geschlecht ist wohl das anhand des Chromosomensatzes ableitbare, nicht änderbare Geschlecht gemeint, sprich XX = weiblich, XY = männlich.

Gibt natürlich mehr oder weniger seltene Außnahmen, wie extra oder fehlende Geschlechtschromosomen, aber wie ich verstehe, lässt sich generell sagen, dass eine Person männlich ist, wenn sie über Y-Chromosomen verfügt.

Ein Beispiel, das mir einfällt, in welchem es wichtig wäre, das biologische Geschlecht einer Person zu kennen, wären medizinische Notfälle, in welchen erforderliche Maßnahmen je nach Geschlecht unterschiedlich ausfallen können.

Ansonsten bin ich definitiv dafür, dass sich biologische Männer aus dem Frauensport raushalten und umgekehrt, wobei ersteres wohl das größere Problem ist.

PatchouLee schrieb:Ich habe mich in die Thematik nicht wirklich vertieft, aber mit biologischem Geschlecht ist wohl das anhand des Chromosomensatzes ableitbare, nicht änderbare Geschlecht gemeint, sprich XX = weiblich, XY = männlich.

Ah, klar. Macht Sinn. Aber tut es das wirklich? Finde das ist eine super abstrakte Definition von Geschlecht.

(oh und btw glaube ich nicht das für die Wissenschaft auf wirklich langer Linie irgendwas nicht änderbar bleibt ;) )

PatchouLee schrieb:Ein Beispiel, das mir einfällt, in welchem es wichtig wäre, das biologische Geschlecht einer Person zu kennen, wären medizinische Notfälle, in welchen erforderliche Maßnahmen je nach Geschlecht unterschiedlich ausfallen können.

Auf DNA-Ebene? Gibt's das?

Auf allen anderen Ebenen ist bei der Transition ja schon einiges anders und in schwer zu fassenden Übergangszuständen unterwegs.

Aber mir fällt jetzt spontan kein medizinischer Gender-bezogener Vorfall ein, der nicht für einen Arzt dann doch "klar ersichtlich" wäre, basierend auf was da gerade wo passiert und vorhanden ist, oder nicht. ^^

Aber ja, auf biochemisch-hormoneller Sicht halte ich auch das für sehr Versuchskaninchen-like. Aber sollte man trotzdem freiwillig wählen können, wie alle anderen medizinischen Risiken auch.