Libertin schrieb:Ich selbst gehe schon von einem immerwährenden (nicht intelligenten oder bewussten) Potential aus welches halt (wie und warum auch immer) irgendwann einfach seinen Zustand von "Nichts" zu "Etwas" veränderte also sprich den Schritt von 0 auf 1 gegangen ist und damit den Stein ins Rollen brachte.
Das war auch immer meine Meinung. Aber ich komme langsam davon ab. Kausalität hin und her, gehen wir mal davon aus das es -im Anfang (wenn da denn einer war)- keine gebraucht hat. Dennoch braucht eine Entstehung Zeit, welche eine Singularität nicht hat. Eine Singularität hat weder Zeit noch einen Ort an dem sie existiert. Trotzdem soll sie das Potential für alles was ist liefern? Oder ggf. ein Symmetriebruch?
Da fängt das Dilemma nämlich an, bzw. ist daraus ein funktionierendes Universum, das Leben hervorgebracht hat entstanden, obwohl es viel wahrscheinlicher gewesen wäre, das dem eben nicht so wäre.
Also spricht man von Multiversen, Big Crunch, womit man das eigentliche Problem umgeht, da diese Szenarien wohl nicht belegt werden können.
Was haben wir denn? Ein funktionierendes Universum und Leben darin! Alles andere fällt erst mal in den Bereich Wahrscheinlichkeiten und Nicht-Belegbarkeit.
Wir sehen aber von der chemischen Evolution hin bis zum Menschen, das es da etwas gibt, was bestimmten Auswahlprozessen unterliegt, und immer komplexer wird.
Man kann sich also denken das es beim Universum genauso ist, bzw. das es nicht ein einmaliger Big Bang war, der aus dem Stegreif ein funktionierendes Universum hervorgezaubert hat, welches Leben hervor gebracht hat.
Und da kommt wieder das Potential ins Spiel, das Potential von allem was ist. Dieses Potential befindet sich in einem Würfelbecher, bzw. knallt der Becher beim Urknall doch wohl irgendwie auf den Tisch, in unserem Falle so, das 13,8 Milliarden Jahre später ein Römer sagen konnte "die Würfel sind gefallen".
Die Frage ist doch, wer oder was würfelt, wenn dazu gar keine Zeit vorhanden ist? Und was ist mit der Feinabstimmung der Naturkonstanten? Sind das ewige Spielregeln, oder sind die mit im Würfelbecher?
Warum ist nicht Chaos?
Ich gehe davon aus, dass das Potential für alles was ist, nicht dem Nichts oder einem Symmetriebruch entstammen kann, da wie es der Thread-Titel schon sagt, von nichts - nichts kommt. Ein Nichts hat kein Potential, keine Zeit, keinen Ort - und es fluktuiert deshalb auch mal eben so kein funktionierendes Universum.
Woher stammt das Potential?
Ein Nichts kann nicht Sein - denn es hat kein Potential zu sein. Was hat also das Potential zum Sein - wenn nicht das Sein selbst?