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Leben in der Dystopie

14 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zukunft, Dystopie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Leben in der Dystopie

23.04.2025 um 22:29
Wir haben jetzt - vorsichtig geschätzt - noch ein, zwei Legislaturperioden und dann wird, so oder so, ein etwas anderer Wind wehen, auch in diesem Land, ich denke Ihr wisst was ich meine.
Die Technik ist dann noch weiter fortgeschritten, die KI wird noch in weitere Lebensbereiche eingedrungen sein und diese mehr oder weniger effektiv kontrollieren.
Wie werdet Ihr damit umgehen? Was werdet Ihr tun, wenn plötzlich so manche Leute verstummen? Manche Leute verschwinden? Wenn es nicht mehr nur die trifft, von denen Ihr glaubt, dass sie es auf jeden Fall verdient haben? Wenn man selber vielleicht nicht in der Schusslinie steht, aber aufpassen muss, dass man nicht hineingerät?
Wenn der kleine verlachte Kollege ohne Freunde plötzlich viel schreibt am Handy und einen dabei immer wieder anschaut? Wenn Ihr denkt, heute wäre ein schöner Sternenhimmel, aber irgendwie habt Ihr ein ungutes Gefühl, wenn Ihr Euer tägliches Pflichtpensum an YouTube-Videos nicht guckt?
Was werdet Ihr tun? Hofft Ihr, dass es Euch nicht trifft? Werdet Ihr Euch irgendwie durchwurschteln? Sucht Ihr am Ende einen Ausweg?
Werdet Ihr versuchen abzulenken, Spuren zu verwischen? Biedermeier-Style? Oder vielleicht Eure Haut dadurch retten, dass Ihr über irgendjemand anderen noch mehr wisst?
Wie wollt Ihr dagegen ankämpfen - was wollt Ihr tun, wenn Ihr merkt der Staat ist nicht mehr unsere Gemeinschaft, sondern etwas, das über uns steht und uns kontrolliert?

Würde mich mal interessieren wie Ihr Euch das Leben in der Dystopie so vorstellt. :popcorn:


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Leben in der Dystopie

23.04.2025 um 22:45
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Was werdet Ihr tun, wenn plötzlich so manche Leute verstummen? Manche Leute verschwinden? Wenn es nicht mehr nur die trifft, von denen Ihr glaubt, dass sie es auf jeden Fall verdient haben? Wenn man selber vielleicht nicht in der Schusslinie steht, aber aufpassen muss, dass man nicht hineingerät?
hat Putin uns übernommen?
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Wenn der kleine verlachte Kollege ohne Freunde plötzlich viel schreibt am Handy und einen dabei immer wieder anschaut?
DDR2.0?
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Wenn Ihr denkt, heute wäre ein schöner Sternenhimmel, aber irgendwie habt Ihr ein ungutes Gefühl, wenn Ihr Euer tägliches Pflichtpensum an YouTube-Videos nicht guckt?
Egal was du heute Morgen in den Kaffee getan hast. Lass die Finger von. Tut nicht gut.


Spaß beiseite. Was du schreibst hab ich letztes Jahrtausend schon in ähnlicher Form gelesen und gehört. Und bis heute ich weiß nicht wie oft. Regelmäßig.
Kommt bei jeder Krise wieder.
Werden wir in 10 Jahren wieder hören. Wieder als Dystopie


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Leben in der Dystopie

24.04.2025 um 02:19
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Wenn der kleine verlachte Kollege ohne Freunde plötzlich viel schreibt am Handy und einen dabei immer wieder anschaut?
@Polytropos
Soll er doch schreiben. Vielleicht schreibt er ja gerade einer Frau, die er gerne näher kennen lernen möchte? Oder er schreibt über dich, weil du ihn so verdächtig beobachtest? Oder er schreibt gerade hier auf Allmy? Wer weiß das schon.


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Leben in der Dystopie

24.04.2025 um 09:28
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Würde mich mal interessieren wie Ihr Euch das Leben in der Dystopie so vorstellt. :popcorn:
Er klar bitte mal den Kontext "Politik" zu dieser Fragestellung.


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Leben in der Dystopie

24.04.2025 um 09:39
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Würde mich mal interessieren wie Ihr Euch das Leben in der Dystopie so vorstellt. :popcorn:
Hm, gar nicht, ehrlich gesagt. Leben in einer Dystopie, wie sie derzeit von vielen herbei gesehnt und ansatzweise in den USA schon umgesetzt wird, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Die düsteren Zukunftsaussichten haben für mich zumindest einen Vorteil: viel weniger als früher bedauere ich es, inzwischen schon relativ alt zu sein. Und sollte es noch zwei Legislaturperioden dauern, bis es wirklich schlimm wird, dann kann ich mich bis dahin vielleicht ins Rentnerdasein irgendwo im Ausland verziehen, sofern das dann noch möglich ist.


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Leben in der Dystopie

24.04.2025 um 13:30
auf jeden Fall kann ich sagen, man fühlt sich unwohl.. noch vor ein paar Jahren hab ich mir immer eingeredet beim Gang durch die Stadt "es sind nur 30% die AfD wählen, nicht jeder der dir begegnet hasst dich".. das hat sich nun sogar noch verschlimmert hier bei uns in Sachsen..

und in meiner Familie versucht man Gespräche über Politik im Detail zu vermeiden. schon oft hab ich während des Gesprächs so etwas gehört wie "na davon reden wir gar nicht erst"..

vielleicht ist es auch gar nicht so schlimm mit den Wählern der AfD.. sie hassen mich nicht wirklich.. aber wenn man manchmal mitbekommt was für Emotionen schon freigesetzt werden beim Sprechen über die Grünen oder den öffentlichen Rundfunk, da fragt man sich schon woher diese tiefe Abneigung gegen die eigenen Auffassungen herkommen.

man fühlt sich und seine Meinungen unterdrückt im alltäglichen (nicht anonymen) Leben, jetzt schon und in 10 Jahren vermutlich noch mehr..


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Leben in der Dystopie

24.04.2025 um 13:37
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:das hat sich nun sogar noch verschlimmert hier bei uns in Sachsen..
Hier in meiner Stadt sind es noch nicht so viele AfD-Wähler, und ich habe nach wie vor das Gefühl, hier regional noch nicht in einer Minderheit zu sein. Und ehrlich gesagt kann ich es noch nicht so recht glauben, dass das in den nächsten Jahren hier kippen könnte (was wahrscheinlich naiv ist).

Trotzdem fühle ich mich unwohl, wie bei einem herannahenden drohenden Unheil, bei dem man noch nicht so genau weiß, was genau auf uns zukommt. Es macht nicht grade ein gutes Lebensgefühl und weckt keine positiven, optimistischen Zukunftsgefühle, ehrlich gesagt.

Ehrlich gesagt denke ich auch immer häufiger über mögliche Exit-Strategien nach, und ob es möglich sein wird, der Misere irgendwie zu entkommen.

Umso unverständlicher für mich persönlich, warum sich so viele Menschen genau das zu wünschen scheinen.


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Leben in der Dystopie

24.04.2025 um 13:49
@Polytropos

Grundsätzlich finde ich es gut, wenn neue Themen aufgemacht werden, aber hat dieser Thread nicht ziemlich viele Überschneidungen mit diesem hier? Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Wir haben jetzt - vorsichtig geschätzt - noch ein, zwei Legislaturperioden und dann wird, so oder so, ein etwas anderer Wind wehen, auch in diesem Land, ich denke Ihr wisst was ich meine.

Die Technik ist dann noch weiter fortgeschritten, die KI wird noch in weitere Lebensbereiche eingedrungen sein und diese mehr oder weniger effektiv kontrollieren.
Als rein gefühlsbasierte Diskussion passt es daher meiner Ansicht eher in "Menschen und Gesellschaft". Du schreibst von Legislaturperioden in Zusammenhang mit KI, das passt für mich thematisch nicht ganz zusammen. Aber gut ich versuche es mal: Ich denke in der EU sind wir durch die strengen Regularien noch mit am besten "geschützt" wenn man die Überwachung hier mit der in China oder in den USA vergleicht.
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Wie wollt Ihr dagegen ankämpfen - was wollt Ihr tun, wenn Ihr merkt der Staat ist nicht mehr unsere Gemeinschaft, sondern etwas, das über uns steht und uns kontrolliert?
"Der Staat" wird ja durch den Souverän, d.h. die Wähler gebildet. Die Frage ist für mich eher inwiefern sich diese durch Propaganda und technische Einflussnahme z.B. Filterblasen lenken lassen, sodass ein Staat gebildet wird der den Interessen einiger weniger Personen entspricht. Der Prozess schreitet langsam voran und ist aus meiner Sicht unaufhaltsam. Jeder sollte sich informieren und das beste für sich herausziehen, dort anpassen, wo man sich anpassen muss, dort rebellieren, wo es Spielräume gibt. In 100+ Jahren wird man sich wahrscheinlich fragen wie die Menschen zu Beginn des 21 Jh. in so einem Chaos leben konnten. Alles wird früher oder später reguliert sein mit allen Vor- und Nachteilen auf einem Planeten auf dem die Ressourcen begrenzt sind.


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Leben in der Dystopie

24.04.2025 um 14:10
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Würde mich mal interessieren wie Ihr Euch das Leben in der Dystopie so vorstellt. :popcorn:
Wie in Star Trek - langweilig und alle gleich

Aber mal ernsthaft. Sicher gibt es bessere Zeiten, doch diese ist die unsere. Also das beste draus machen und im Zweifelsfall die Welt Welt sein lassen und Bienen züchten.
Zitat von CachalotCachalot schrieb:hab ich letztes Jahrtausend schon in ähnlicher Form gelesen und gehört. Und bis heute ich weiß nicht wie oft. Regelmäßig.
Das geht schon seit Jahrtausenden so. Der Komet kommt, die Pest usw...in den letzten Jahren halt saurer Regen, Aids,Tschernobyl, Atomkrieg, Ölkrise, Corona usw...derzeit halt Migrationspolitik, Inflation, unsichere Weltpolitik, Anschläge, Aggression, psychische Probleme, Verdummung durch soziale Medien usw. Irgendwas ist immer, nur war es in Deutschland halt mal ein paar Jahrzehnte ruhig und es wurde viel verschnarcht und verpennt und kaputt gespart, falsch gemacht. Mir gefällt es seit Jahren auch nicht, was hier abgeht, aber Dystopie? Man muss halt Sachen ändern und den Willen zur positiven Gestaltung der Nation oder meinetwegen Europas wieder entwickeln. Oder seinen Frieden durch Rückzug von Menschenmassen finden und die Welt um sich herum möglichst ausblenden Auf den Rest der Welt haben wir kaum Einfluss.


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Leben in der Dystopie

gestern um 15:12
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Er klar bitte mal den Kontext "Politik" zu dieser Fragestellung.
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Grundsätzlich finde ich es gut, wenn neue Themen aufgemacht werden, aber hat dieser Thread nicht ziemlich viele Überschneidungen mit diesem hier?
Ich dachte bei der Fragestellung schon eher an Blau oder Schwarz-Blau oder sonst irgendeine Regierung die zum Beispiel KI zur Verbrechensbekämpfung oder weitergehend zur Verbrechensprävention einsetzt.

Jeder Fernseher hat ein Microphon, jeder Computer, jedes Handy, viele andere Haushaltsgeräte Stichwort Smart Home, einige haben Kameras. Für eine KI wäre es ein leichtes festzustellen, welche Texte gelesen, welche Bilder angeschaut wurden, bei welchen Stichworten oder Bildern gezögert, welche hektische weggewischt wurden. Die Möglichkeiten, die wir heute schon haben, von denen ein Mielke nur träumen konnte und die in den nächsten Jahren sicher noch effizienter werden, sind nahezu unendlich.
Was fehlt ist nur noch eine Legislative, die dann entsprechende Gesetze zur Anwendung erlässt und da mache ich mir bei Blau zumindest keine großen Sorgen, dass da dann noch irgendwelche moralischen Hemmnisse im Weg stehen. :D


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Leben in der Dystopie

gestern um 15:22
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Ich dachte bei der Fragestellung schon eher an Blau oder Schwarz-Blau oder sonst irgendeine Regierung die zum Beispiel KI zur Verbrechensbekämpfung oder weitergehend zur Verbrechensprävention einsetzt.
Achso, du meinst also AfD-Diktatur oder Fascho-Dystopie.
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Jeder Fernseher hat ein Microphon, jeder Computer, jedes Handy, viele andere Haushaltsgeräte Stichwort Smart Home, einige haben Kameras. Für eine KI wäre es ein leichtes festzustellen, welche Texte gelesen, welche Bilder angeschaut wurden, bei welchen Stichworten oder Bildern gezögert, welche hektische weggewischt wurden. Die Möglichkeiten, die wir heute schon haben, von denen ein Mielke nur träumen konnte und die in den nächsten Jahren sicher noch effizienter werden, sind nahezu unendlich.
Ich sehe das Ausnutzen dieser Informationen - was im wirtschaftlichen Sinne Schon längst getan wird - auch im politischen Sinne losgelöst von der Ideologie der entsprechenden Partei.
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Was fehlt ist nur noch eine Legislative, die dann entsprechende Gesetze zur Anwendung erlässt und da mache ich mir bei Blau zumindest keine großen Sorgen, dass da dann noch irgendwelche moralischen Hemmnisse im Weg stehen.
Diese Bedenken habe ich bei jeder Partei.
Jetzt wo es nur um AfD geht, sehe ich den Thread hier falsch eingeordnet ein.
Dachte wäre was für Wissenschaft oder Technologie.


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Leben in der Dystopie

gestern um 15:37
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Ich dachte bei der Fragestellung schon eher an Blau oder Schwarz-Blau oder sonst irgendeine Regierung die zum Beispiel KI zur Verbrechensbekämpfung oder weitergehend zur Verbrechensprävention einsetzt.
Das ist sowieso unvermeidbar, egal wer an der Regierung ist. Dieses Tool wird auf jeden Fall dazu genutzt werden Informationen über Personen zu erhalten. Verbrechensbekämpfung wird nur eine davon sein. Dystopisch wird es für mich vor allem auch wenn es um die Frage geht, ob und in welchem Umfang jemand z.B. medizinische Versorgung, Kredite, Reisefreiheiten erhält.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Jetzt wo es nur um AfD geht, sehe ich den Thread hier falsch eingeordnet ein.
Dachte wäre was für Wissenschaft oder Technologie.
Joa sehe ich ähnlich, wobei diese Frage eigentlich wunderbar in den AfD Thread passt der aus meiner Sicht leider viel zu oft nur mit "Newstickern" zugespammt wird.


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Leben in der Dystopie

um 02:48
Zitat von PolytroposPolytropos schrieb:Wir haben jetzt - vorsichtig geschätzt - noch ein, zwei Legislaturperioden und dann wird, so oder so, ein etwas anderer Wind wehen, auch in diesem Land, ich denke Ihr wisst was ich meine.
Die Technik ist dann noch weiter fortgeschritten, die KI wird noch in weitere Lebensbereiche eingedrungen sein und diese mehr oder weniger effektiv kontrollieren.
Wie werdet Ihr damit umgehen? Was werdet Ihr tun, wenn plötzlich so manche Leute verstummen? Manche Leute verschwinden? Wenn es nicht mehr nur die trifft, von denen Ihr glaubt, dass sie es auf jeden Fall verdient haben? Wenn man selber vielleicht nicht in der Schusslinie steht, aber aufpassen muss, dass man nicht hineingerät?
Wenn der kleine verlachte Kollege ohne Freunde plötzlich viel schreibt am Handy und einen dabei immer wieder anschaut? Wenn Ihr denkt, heute wäre ein schöner Sternenhimmel, aber irgendwie habt Ihr ein ungutes Gefühl, wenn Ihr Euer tägliches Pflichtpensum an YouTube-Videos nicht guckt?
Was werdet Ihr tun? Hofft Ihr, dass es Euch nicht trifft? Werdet Ihr Euch irgendwie durchwurschteln? Sucht Ihr am Ende einen Ausweg?
Werdet Ihr versuchen abzulenken, Spuren zu verwischen? Biedermeier-Style? Oder vielleicht Eure Haut dadurch retten, dass Ihr über irgendjemand anderen noch mehr wisst?
Wie wollt Ihr dagegen ankämpfen - was wollt Ihr tun, wenn Ihr merkt der Staat ist nicht mehr unsere Gemeinschaft, sondern etwas, das über uns steht und uns kontrolliert?

Würde mich mal interessieren wie Ihr Euch das Leben in der Dystopie so vorstellt. :popcorn:
Ich möchte hier zunächst rein auf die Technik eingehen ohne die politischen Nebenaspekte, respektive politische Aspekte nur auf Technikregulierung beziehen und nicht auf Parteien und wie sie Technik etwa im Bereich Innenpolitik einsetzen könnten. Das mache ich dann unten :D

---

Das Thema KI-Entwicklung an sich interessiert mich mehr. Als Millenial würde ich mich noch/auch als eine Art "digital native" bezeichnen; jemand, der mit neuen Medien usw. groß wurde. Generative KI-Apps nutze ich selbst. Ich bin dem offen gegenüber eingestellt und würde mich - Achtung Schimpfwort für manche - als eine Art "Transhumanist" bezeichnen. Wer damit nichts anfangen kann: Suchmaschine für Begriffsdefinition anwerfen. Ich mach das Wissen zum Begriff jetzt einfach mal dreist zur Holschuld für Interessierte.

Allerdings neige ich so langsam - vielleicht gerade auch als Nutzer generativer Technik - dazu, der kritischen Seite mehr Bedacht bzw. Aufmerksamkeit einzuräumen.

Ich glaube bisher, dass KI bisher noch kaum von Menschen und Regulierung erfasst werden kann, sie aber stärker sich entfalten wird und mit voranschreitender Zeit mehr und mehr Jobs gefährdet werden, wo man sich jetzt ggf. noch in (trügerischer) Sicherheit wiegt.

Das kann auch eine Form der Dystopie sein bzw. zu ihr beitragen. Ich denke, der technische Wandel wird zumindest zunächst oder ab einem gewissen Punkt massiver und schneller die Fähigkeit zur Regulierung erst mal überholen bis man sich ggf. national und eher international langsam sortiert.

So offen ich ggü. der Technik bin, so ist ultimativ auch mein Job ersetzbar durch KI. Mittelfristig.
Anderes Beispiel: Gewisse (freischaffende) Künstler diverser Art haben durch jetzt vorhandende und nutzbare generative Technik schon teils das Nachsehen. Warum soll ich z.B. als Bedarfsträger - sagen wir Privatperson, bei Unternehmen leichter, aber auch hier gilt der preisliche Aspekt - für Projekte hunderte bis tausende Euro, die ich vielleicht dringender woanders einsetzen müsste oder könnte in diesen Zeiten, wenn ich kostenlos oder 10-30 Euro im Monat auch mit großer Skalierbarkeit über generative Apps etwa Musik generieren kann?

Klar, für live acts schwer - aber es haben bereits heute bzw. seit einer Weile Leute abstrakt Nachteile. Für kleine nicht-kommerzielle Spaßprojekte werde ich keinem Künstler mehr hunderte Euro geben um mir ein Werk mit einem bestimmten Stil zu geben von dem ich nicht testweise abweichen kann. Ja, ich würde für ein großes Projekt mir am Ende einen Künstler bzw. Band suchen die mir dann ein authentisches Werk umsetzen kann. Für spezielle Dinger wäre mir das das Geld wert. Aber bis dahin wird halt mit KI rumgespielt oder zumindest fine-tuning betrieben. Die Technik ist also nicht mal zwingend gegensätzlich zu Künstlern sondern kann hier in einem Prozess der Künstler inkludiert mitwirken - aber dennoch ist irgendwo ein Schaden da, weil generative Werke quasi kompetitiv zu menschlichen Werken stehen können und werden. Wenn auch nicht in jedem Szenario.
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Aber gut ich versuche es mal: Ich denke in der EU sind wir durch die strengen Regularien noch mit am besten "geschützt" wenn man die Überwachung hier mit der in China oder in den USA vergleicht.
Vielleicht ist das der Pessimist oder Rest-Aluhut in mir aber ich glaube wir würden hier auch nur eine Verzögerung erleben. Ich meine damit nicht irgendwelche bösen "Illuminati-Pläne" sondern etwas, das Nüchterner ist: Ich glaube der technische Fortschritt an sich, Industrie 4.0, inter-connectivity, all so was wird am Ende einfach generell zu mehr Vernetzung führen. Und mehr Vernetzung kann mehr Überwachungsmöglichkeit bedeuten. Es ist ja heute schon so dass in Autos Sim-Karten bzw. GPS-Tracker sind, jedes Smartphone sammelt mindestens anonymiserte Standortdaten wenn man die Funktionen nicht ggf. gezielt ausschaltet.

China treibt als extremes Gegenbeispiel manches auf die Spitze. Auch politisch motiviert. Ich glaube aber es kann einfach auch sein, dass wir uns ungewollt allgemein annähern ohne zwingend politisch einen reinen Kontrollaspekt ausüben zu wollen - einfach weil eben die Technik sich ändert. Es kann halt auch irgendwann in 20 Jahren sein, dass es so was wie Gesichtsüberwachung geben könnte weil es hierfür Datenbanken gäbe die z.B. personenbezogene Daten dann zuordnen können. Vielleicht entwickelt sich so was auch ungewollt in Verbindung mit externem Druck wie durch Terror oder weil ggf. Parteien/Regierungen an die Macht kommen die so was eben als Kontrollinstrument nutzen wollen. Autokratisch gesinnte Mächte bzw. Personengruppen die heute damit keine Chance hätten aber ggf. in 2-3 Jahrzehnten eher.

Aber auch ohne Politikum wird denke ich einfach durch technischen Wandel einfach mehr Datenerfassung (oder die Möglichkeit dazu) folgen. Ist ja heute schon beachtlich, was möglich ist. Auch in westlichen Ländern auf freiwilliger bzw. kommerzieller Basis.

Eine Zukunftsfrage wäre, ob künftig diese Daten noch eher zusammengeführt werden bzw. eine Zusammenführbarkeit wahrscheinlicher wird, ob allgemein oder situativ. Bisher ist ja noch viel verteilt. Könnte sich teils aber ändern. Gerade Leaks, also von Kriminellen verursachte Leaks, könnten hier eine ganz andere Schadenswirkung entfalten als heute. Allein der Gedanke eine vollumfängliche digitale Patientenakte zu leaken...

Anyway, wir sind hier noch gut geschützt aber ich denke auch hier werden, auch wenn Individualität und persönliche Entfaltung in diesen Breitengraden weiter im Fokus stehen werden als Gegenmodell zum Kollektivismus, auch gewisse Formen der konkreten oder situativ möglichen Überwachung steigen. Einfach technischem Wandel geschuldet. Den Trend kann man ja bisher in Teilen ableiten. Besserer Austausch zw. Behörden als Beispiel, was theoretisch die dortige landesübergreifende Verfügbarkeit an Daten erhöht - ergo abstrakt Überwachungsmöglichkeiten steigern kann, wo du heute teils noch Probleme hast z.B. an Sozialdaten zu kommen weil hoch aufgehangen.


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Leben in der Dystopie

um 15:40
@Warden

Ja nun, Du hast da einen tollen langen Beitrag geschrieben, mir hätte da noch die eine oder andere Trennlinie gefallen, aber das ist nur formell und kosmetisch, von der Aussage selber finde ich da nichts wo ich Dir nicht auch so zustimmen will. Kann ich noch mal lesen, und schauen, ob ich was finde um es aufzugreifen, aber wie gesagt, so in Summe gefällt mir Dein Beitrag und ich pflichte Dir da bei. Wie mach ich hier den Daumen hoch?


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