Burkaverbot in Europa

@Kältezeit schrieb:
Das ist kein Widerspruch, denn ein Verbot der Verschleierung ändert ja nichts an den Verhältnissen zuhause.

Wenn ich (m)einer ehefrau zwingend auferlegen würde zb. eine burka tragen zu müßen, käme es mir dann am allergelegensten, wenn die gesellschaft sich nicht  dagegen auflehnt, und diesen zustand mir in die hände spielend, nur  durch eine art doppelzüngige ablehnung/toleranz-einstellung immer ungewollt im raum oder besser ihn so bestehen läßt.

@aero
Nö Deine Frau darfst Du zu nichts nötigen und somit zeigt die Gesellschaft schon das dies nicht gedultet ist. Wer behauptet erst mit einem Burkaverbot dürfe der Mann sie nicht mehr dazu nötigen der spielt diesen Männern in die Hände.

@wichtelprinz
danke, das wollt ich auch grad formulieren ;)

kofi schrieb:Ich ahne, dass es bei diesen Personengruppen meist um größere Familien geht. Wollen wir beide die beiden Polizisten sein, die die Dame abführt....^^

Ich bring sie zum Auto, du hältst die wohl handgreiflich werdende Meute zurück, die An-ne befreien wollen.

Ja das stelle ich mir auch interessant vor. Denke, dass das kaum zu sanktionieren ist. 
Auch wird es kaum Frauen außerhalb des Tourismus treffen, Vollverschleierung ist bei uns extremst selten zu sehen.

@Lemniskate

Anonym12821 schrieb:eine Frau zu Kriminalisieren nur weil sie die falsche kleidung trägt...

Ist das nicht die erste Seite dieses Threads, bei jetzt schon so vielen Seiten ist das Thema aber  schon tiefgründiger beackert worden. 

Die Dame kann wohl anziehen was sie will,das ist das eine, aber eine andere Frage ist nunmal, was mit dem Angezogenen einhergeht.

Eine bestimmte Vorstellung von Frau zu bevorzugen ist doch in Ordnung, oder? Eine solch harte Vorstellung von Frau ist schon gewöhnungsbedürftig. Kann man aber wohl drüber reden. Man kann über alles reden. Aber irgendwann sollte der Gegenüber mal reden wollen und Kompromisse eingehen. Warum sollte ich alles tun, aber bekomme nix oder kaum was dafür. Was ist die Gegenleistung für Gesicht verschleiern? Am idealsten wäre die Toleranz für das Leben der europäischen Frau. 

Ich glaube das ist hier jedem seine eigene interpretation wie er dies meint richtig zu sehen.

Es irritiert mich immer wieder aufs Neue, wie man so eine Argumentation an den Tag legen kann.

Es ist kein Entgegenkommen den Männern gegenüber, die ihre Frauen zwingen/nötigen verschleichert durch die Straßen zu laufen, wenn man es nicht gesetzlich verbietet. Es ist ein Raum, den man für die Frauen schafft, damit sie sich überhaupt noch in der Öffentlichkeit bewegen können. Damit sie auf die Straße dürfen!

Falls es noch niemandem aufgefallen ist, alleine schon eine Frau zu nötigen ist nicht erlaubt! Und was passiert? Es wird trotzdem gemacht.

Man verbietet die Vollverschleierung? Die Frau wird dadurch bestraft. Der Mann wird sich darum nicht viel scheren.
Ganz großes Kino.

Kann mich nur @Kältezeit anschließen

Kältezeit schrieb:Was eine Schmach für die freie Welt. Unglaublich.

kofi schrieb:Die Dame kann wohl anziehen was sie will

Richtig!
Was sie damit ausdrücken wollen ist Privatsache! Und kein Organisiertes Statement.

kofi schrieb: Am idealsten wäre die Toleranz für das Leben der europäischen Frau.

Am idealsten wäre, Toleranz und achtung ALLER Frauen Weltweit!
Aber wir sind ja leider nicht im Lalaland -.-

@insideman

Also ich bin gegen ein Kopftuchverbot, weil diese Eskalationspolitik schon in Ländern wie Frankreich nicht funktioniert. 

Das Kopftuch war einst auch extremst selten zu sehen. Heute sollten die Damen richtigerweise zu allen gesellschaftlichen und beruflichen Positionen Zugang haben. Haben sie das? Wir müssten heute als Gesellschaft im Prinzip regeln, ob die Dame mit Vollverschleierung in 10 oder 20 oder 30 Jahren Lehrerin werden kann. Der Bundestag hat das glaube ich vor kurzem getan.  

ahri schrieb:Falls es noch niemandem aufgefallen ist, alleine schon eine Frau zu nötigen ist nicht erlaubt! Und was passiert? Es wird trotzdem gemacht.

Ich finds fast noch krasser. Neben dem das die vermeindlich unterdrückte Frau nun von zu Hause aus gedemütigt wird, wird sie von der Gesellschaft nun auch noch bevormundet, oder besser gesagt zwischen Stuhl und Bänke gehöckt. Und dies nicht von einer homogen überzeugten Gesellschaft sondern von einem unheilligen Allianz von Leuten denen das Wohl der Frau tatsächlich am Herzen liegt bis hin zu jeden die sagen mir scheissegal was mit der ist aber hauptsache nicht hier oder der Gruppe die es einfach nicht auf der Strasse sehen will und es scheiss egal ist wie unterdrückt jemand zu Hause ist.

@wichtelprinz

Klar, dann ist es nunmal nicht mehr "Problem der Gesellschaft". Ich weiß nicht, wie oft ich hier in den Thread schon geschrieben habe, dass man dadurch lediglich Symptome bekämpft und nicht die Ursache und die Konsequenz daraus ist keine Besserung in irgendeiner Hinsicht, sondern nur die, dass man Opfer bestraft. Klasse.

@ahri
Hoffen wir mal es wird nicht zum Standard Opfer zu Tätern per Gesetz zu erklären. 

kofi schrieb:Das Kopftuch war einst auch extremst selten zu sehen. Heute sollten die Damen richtigerweise zu allen gesellschaftlichen und beruflichen Positionen Zugang haben. Haben sie das?

Ein Kopftuch muss  gar nichts. Ein Kopftuch ist ein Kleidungsstück und im Falle von muslimischen Frauen ein Bekenntnis zu ihrer Religion.

Es gibt keine "Kopftuchfrauen".

Es gibt Frauen und die können, völlig egal an was sie glauben, alles werden was sie wollen.

Jetzt rein vom Staat her.

@Lemniskate

Die Diskussion ist schon sehr viel weiter. Wir haben hiesig eine Art und Weise zu leben, die Damen mit Vollverschleierung haben ihre. Diese Welten müssen zusammenpassen, angeglichen werden. Sonst kommt es zum Konflikt. Wichtig ist dabei, dass jede Partei Federn lässt. Hiesig sollte man auch in Duisburg Marxloh ein Christopher Street Day abhalten können, im Gegenzug ist der Gesichtsschleier in Ordnung. Jeder lässt Federn, verstehste?

Wir sagen aber,  CSD machen wa nicht in Duisburg-Marxloh, aus Respekt. Der Gegenüber hat aber selten solche Bedenken? Das geht nicht.

ahri schrieb:Klar, dann ist es nunmal nicht mehr "Problem der Gesellschaft". Ich weiß nicht, wie oft ich hier in den Thread schon geschrieben habe, dass man dadurch lediglich Symptome bekämpft und nicht die Ursache und die Konsequenz daraus ist keine Besserung in irgendeiner Hinsicht, sondern nur die, dass man Opfer bestraft. Klasse.

Hier müsste man, in Verbindung mit einem Vollverschleierungsverbot, die Frauen "zwingen" raus zu gehen, in Kontakt mit Menschen zu treten.

Wenn aber Männer ihre Frauen bei Kursen entschuldigen können, ist das natürlich kontraproduktiv.

Bin mal gespannt wann die österreichischen Tourismusverbände anfangen zu schimpfen, oder bekommen Touristen eine Ausnahmegenehmigung :D

Schon beschämend und erschreckend diese Intoleranz.

@insideman

Es muss ja nichtmal der Mann die Frau entschuldigen. Man(n) kann der Frau auch einfach sagen, dass sie anrufen und sich für diverse Termine selbst entschuldigen soll. Ich denke das wird nicht das große Problem sein, wenn eine Frau schon vorher in Unterdrückung gelebt hat und es kennt, dass gemacht wird, was der Mann sagt.

Selbst wenn wir nun annehmen, der Mann schickt seine Frau trotz des Verbotes noch zum Einkaufen o.Ä. und sagt ihr in dem Kontext "sprich mit niemandem, schau auf den Boden, kein Augenkontakt", dann sind wir wieder in der selben Lage, wie schon zuvor ohne Verschleierungsverbot. Und gerade daran lässt sich meiner Meinung nach doch recht gut erkennen, dass die Burka lediglich ein Symptom ist und die Lösung kein Verbot sein kann.

kofi schrieb:die Damen mit Vollverschleierung haben ihre

Ich kenne da eine Frau, Sie ist Deutsche, sie Konvertierte vor vielen Jahren aus einem strengen katholischen glauben, in den Islam. Sie ist bis heute unverheiratet, sie tägt aber seit ihrer Konvertierung Kopftuch und Röcke. Sie Betet 5 mal am Tag, sogar auf der Baustelle, wo wir uns damals zum ersten mal begegneten...

Damals wollte sie gerne Burka tragen.
Hat sich aber aufgrund der Ablehnung in der nicht islamischen Gesellschaft, dagegen entschieden.

Meinst du das diese Deutsche Frau eine "hiesige" Art, in deinem Sinne, Lebt?

@Lemniskate
Du, an Verständnis mangelt es mir nicht. Man kann über alles reden. Aber irgendwo ist der Gegenüber mal am Zug.

Zum Beispiel findet eben jedes Jahr in meiner Heimatstadt der CSD statt. Und immer die Diskussion bei den Veranstaltern, wo Toleranz anfängt und wo sie aufhört. Genau genommen ist es intolerant, durch hochmigrantische, mehrheitlich Muslimen bewohnte Stadtviertel eine CSD Route festzulegen. Aber andererseits gibt es die gegenseitige Toleranz. Man sollte genau dann die Route durch diese Stadtviertel festlegen. Und es scheint zu funktionieren: Frauen mit Kopftuch stehen am Straßenrand, machen Fotos, lachen usw. Ob sie das mögen oder nicjt, bleibt letztlich ihnen überlassen. Aber sowas schafft Gemeinsamkeit. Geben und Nehmen.

Was bekommen wir für den Gesichtsschleier? Ultrarechte Strömungen, mehr AfD und NPD aus dem Ausland, als uns lieb ist? Was bedeutet dann eigentlich noch "Kampf gegen Rechts"? Rechte Ausländer hui, Rechte Deutsche pfui?

ahri schrieb:Es muss ja nichtmal der Mann die Frau entschuldigen. Man(n) kann der Frau auch einfach sagen, dass sie anrufen und sich für diverse Termine selbst entschuldigen soll. Ich denke das wird nicht das große Problem sein, wenn eine Frau schon vorher in Unterdrückung gelebt hat und es kennt, dass gemacht wird, was der Mann sagt.

Darum sollte man hier auch strikter bei der Durchsetzung und Sanktionierung sein. Was glaubst du wie die alle kommen, wenn der Taler nicht  fließt.

ahri schrieb:Selbst wenn wir nun annehmen, der Mann schickt seine Frau trotz des Verbotes noch zum Einkaufen o.Ä. und sagt ihr in dem Kontext "sprich mit niemandem, schau auf den Boden, kein Augenkontakt", dann sind wir wieder in der selben Lage, wie schon zuvor ohne Verschleierungsverbot. Und gerade daran lässt sich meiner Meinung nach doch recht gut erkennen, dass die Burka lediglich ein Symptom ist und die Lösung kein Verbot sein kann.

Immerhin wird dadurch deutlich, dass die Burka etwas ist, was abgeschafft werden muss. Wie ist eine andere Sache.
Ich bin nicht für ein Verbot, vor allem  wenn es dabei keine weiteren Schritte gibt, die zur Integration beitragen.