Erstmals einen herzlichen Dank dafür, dass du die unsäglichen Opferlamm-Zitate aus der Apokalypes (Offenbarung) des Johannes außen vor lässt.🙏👏
Optimist schrieb am 06.09.2021:Aber wenn er sich vom Wolf fressen lässt, ist das ein Opfer.
Und die Bibel spricht eben auch von "Opfer"
Ich erkenne in den Evangelien nichts, wo Jesus sich als Opfer sah. Aus seinem Mund ist nichts zu finden, wo diese Annahme gerechtfertigt wäre. Was andere darüber denken/schreiben (in der Bibel) ist immer der Blick von Aussen betrachtet. Wie du richtig oben zitierst aus Wikipedia die Sühnopfertheologie steht da drinnen ja klar:
"findet sich im Neuen Testament auch die Interpretation des Todes Jesu als sühnendes Opfer". Eine Interpretation kann richtig aber auch völlig falsch sein und um Häuser das Ziel und den wahren Hintergrund total verfehlen.
Ich gab dir weiter oben schon 2 Beispiele, wo Opfer und Hingabe sich gegeneinander völlig ausschließen. Hier noch ein weiteres Beispiel zum besseren Verständnis, wie tief absurd der Gedanke "
Ich opfere mich nun auf" in dieser Denkweise ist/wäre.
Da liegt ein kleines Kind im Krankenhaus, ist schwer krank und ringt mit dem Tode. Die Mutter/Vater des Kindes hat sich aber schon Wochen vorher darauf gefreut, dass der lang ersehnte weitere Teil der Star-Wars-Verfilmung im Kino erscheint. Sie/Er hat sich Karten schon vor langer Zeit dafür besorgt, freute sich total darauf. Nun wird hier gerade ihr Kind sterbenskrank und ins KH eingeliefert. Jetzt sitzt sie/er statt im Kino bei ihrem schwer kranken Kind und hält seine kleinen Hände. Hier stellt sich nun die Frage, hat die Mutter/Vater den Gedanken: "Oh wie schade, wie gerne wäre ich heute Abend ins Kino gegangen anstatt hier bei meinen Kind zu sitzen. Aber ich opfere nun für mein Kind diesen Kinobesuch." Was wären dies für tief absurde Gedanken, sich selbst in einer Opferrolle zu sehen, weil man aufs Kino verzichtet?
Das kann nur der denken (etwa ein Narzisst), welchem die Liebe zu dem Kinde hin völlig fehlt. In der starken Liebe, hat der Gedanke oder das Gefühl - in einer Opferrolle sich zu befinden, eigentlich überhaupt keinen Platz. Narzissten aber haben keinerlei Antenne dafür, sich in andere hinein zu versetzen. Solche sehen sich bei sowas als Opfer, weil sie nur mit sich selbst tief beschäftigt sind.
Ich brauche hier niemanden der an Jesus oder Gott glaubt, sondern jeder Atheist oder sonstwer, der Liebe in sich vorfindet zu seinem Kind, versteht sofort was gemeint ist. Das was sogenannte "Gläubige" gerne anderen vorbeten - um darin Jesus als Opfer anzusehen - ist in meinen Augen nur ein großer Schmarren.
Man sollte sich vielmehr an dem halten, was aus Jesus seinem Mund kommt (Mt 9.13): Geht aber hin und lernt, was das heißt (Hosea 6,6):
»Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer.«
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Und nun bei Jesu im Garten Gethsemane ein angedachtes Beispiel-Szenario zum besseren Verständnis.
Die kleinen Kinder (seine Schäfchen) die ihm anvertraut wurden die schlafen drin im Haus tief und fest in dieser Nacht. Er steht vor diesem Haus und weiß, da kommt nun ne Schar von Menschen die wollen ihn persönlich schwer ans Leder. Er weiß aber genau, wenn er sich jetzt selbst rettet, - wenn sie Jesus nicht erwischen - fallen sie rein ins Haus und über die schlafenden Schäfchen her.
Naheliegender Gedankengang dazu: Da Petrus schon fleißig anfing mit dem Schwert auf nen Kriegsknecht einzuschlagen wären wohl - wenn sie Jesus nicht habhaft werden - manch Jünger (Schäfchen) sehr wahrscheinlich schon im Garten Gethsemane von den Kriegsknechten niedergemetzelt worden!?
Es ist Jesus starke Liebe zu den Schäfchen (die allesamt nicht mit ihm übers Blut etwa nah verwandt wären), welche seine eigenen Ängste besiegt vor all den großen möglichen Grausamkeiten und Leid, welches man ihn nun antun will wenn man ihn habhaft wird.
Ohh no, sich als Opfer zu fühlen/denken, dachte oder sah Jesus sich nie! Solche Gedankengänge (
ein Opfer muss nun her!!!) sind etwa viel mehr hier zu finden bei seinen Widersachern zu Jesus Lebzeiten auf Erden:
Johannes 18:14 Es war aber Kaiphas, der den Juden riet,
es wäre gut, daß EIN Mensch würde umgebracht für das Volk.Hier kann man gut von "wir brauchen nun ein Opfer" ausgehen. Selbstredend wird das Opfer nicht dazu gefragt ob es ihn recht wäre. Dazu ist es ja viel leichter jemand anderen als sich selbst in diese Rolle zu pressen. Wie hätte Kaiphas reagiert, wenn er persönlich dafür herzuhalten hätte, um das Volk zu retten?
Solche teuflische Überlegungen von Kaiphas, Jesus umzubringen (als Opfer zu präsentieren) um mit seinem Tode damit das Volk zu retten. Deckt sich doch völlig 1:1 mit deiner Vorstellung, Jesus sein Tod als Opfer ist/wäre die Rettung für Alle? Kaiphas Gedankengang und dein eigener sind darin wie Zwillingsbrüder und laufen auf das selbige Ergebnis hinaus. Damit Alle gerettet werden, muss Jesus sein Tod her.
Welcher Irrsinn?
Da sind wohl in der fast nun bald 2000 jährigen Geschichte des Christentums etliche "Kaiphas" an der Spitze der chr. Bewegung gestanden? Viele Nazissten und komische Figuren! Ob Päpste, Bischöfe bis runter zu den Pfarrern, die oft nix anderes als dieses "Kaiphanische Gedankengut" unter ihren Schäfchen verbreiteten. Einer musste sterben, damit alle anderen gerettet sind. Mich wundert da nur, warum sich Jesus + Jünger mit Kaiphas samt den Hohenpriestern nicht auf ein Packerl zusammen gehaut haben, um gemeinsam und in Eintracht diesen absurden Gedanken durchzusetzen?
Wenn ich an Christus glaube, distanziere ich mich klar an dem Gedanken.- und Opfergut-Überlegung der Hoheprister damals über Jesus. Hat in meiner Glaubenswelt schon mal garnix verloren. Genauso wie oben wenn eine Mutter/Vater sich als Opfer fühlen würde, weil sie lieber ins Kino zu gehen mögen, stattdesen aber im KH bei ihrem schwer kranken Kind,🙏 welches mit dem Tode ringt, sitzen "
müssen". Wenn der Frau/Mutter/Vater solche Gedanken kommen, sich hier angeblich für was
aufopfert, sowas kann dann nur passieren und in Erscheinung treten, weil die Liebe zum eigenen Kind total schwächelt. Kinder die solche total narzisstischen Mütter (Eltern) haben, tun mir sehr leid.
Das Gott von uns schwächelnden Menschen ein Opfer brauchen würde ist mir total suspekt. Und wer braucht einen Gott, der solche Opfer verlangt? Und zur Wiederholung, weil es wichtig ist
"Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer". Ist eine klare Ansage, Jesus sagt dazu: "Geht aber hin und lernt, was das heißt." Dies könnte ja auch eine Aufforderung an dich selbst sein, lerne/überlege wenn dir Jesus was bedeutet, es gibt
kein Wohlgefallen am Opfer!
Aber ich glaube auch, für einen NarzisstInnen könnte man 1000 Seiten darüber schreiben , er/sie wird dies wohl trotzdem leider nie wirklich verstehen oder erlernen können. Diese würden in der Situation in welcher Jesus sich befand im Garten Gethsemane zu
100% sich als Opfer fühlen. Und jene wären wohl aber allesamt davon gerannt, oder etwa nicht?