behind_eyes schrieb:Hier bei uns sind Bars perfekt zum Vorglühen, danach in Club.
Was aber auffällt, in den Bars, gibt viele junge Leute, aber trinken kaum umsatzwirksam, sind aber trotzdem lange da... Tisch neben uns, 2 Pärchen in 4h ne Rechnung von 40Euro... Man kennt sich mit dem Betreiber und der sagt, das ist bald der Sargnagel.. Das sind Bars die haben früher gebrummt, also die Leute haben Kohle da gelassen...
Das ist leider eine allgemeine Entwicklung in der Gastronomie, nicht nur bei Bars. Mein Onkel betreibt ein Bistro und berichtet sehr ähnliches. Früher wurden noch Vorspeisen bestellt und jeder am Tisch hatte sein eigenes Hauptgericht. Heute fällt die Vorspeise oft weg und manche Paare bestellen ein Gericht für zwei. Bei Familien kriegen die Kinder nichts eigenes mehr, sondern essen bei den Eltern mit. Der Nachtisch oder der Espresso hinterher wird auch eingespart. Für die Gastronomie wird das immer mehr zum Problem, zum Teil kann ich so ein Verhalten aber auch verstehen, denn Essen gehen ist inzwischen wirklich Luxus geworden. Das war bis vor ein paar Jahren noch nicht ganz so krass, da ist man auch mal abends spontan los, wenn man mal keine Lust hatte sich noch an den Herd zu stellen. Heute überlegt man sich das zweimal. Für das, was ein Restaurantbesuch zu zweit inzwischen kostet, kann ich 5 Tage lang frisch kochen. Isso.
Berryl schrieb:Wie gesagt.
Ich habe dies definitiv anders erlebt, und mir ist Bar ansich lieber.
Es steht und fällt mit den Leuten, die man um sich hat. Wenn man in der richtigen Bar in der richtigen Runde sitzt und sich angeregt unterhält, Spaß hat, dann hätte ich auch kein Bedürfnis, nochmal in den Club zu wechseln. Ich habe auch Club-Abende erlebt, die ein Griff ins Klo waren, so ist es ja nicht. Entweder war nichts los (vor allem im Hochsommer) oder es lag schon beim Betreten eine irgendwie gereizte Stimmung in der Luft, so dass die erste Schlägerei des Abends nicht lange auf sich warten ließ oder es war kompletter Männerüberschuss oder der DJ spielte nur Schrott usw.
Wenn ich heutzutage nochmal in einen Club gehe, dann wirklich nur zu Motto-Partys, wo ich weiß, dass ich auch dahin passe.
Marfrank schrieb:Aber warum geht die sogenannte Generation Z nicht aus? Haben deren Eltern so viele schlechte Erfahrungen gemacht?
Das Thema Geld wurde ja schon erwähnt. Feiern gehen ist inzwischen eine kostspielige Angelegenheit geworden. Der zweite große Punkt ist aus meiner Sicht das Aufwachsen in einer digitalen Welt. Als ich Anfang Zwanzig war, gab es noch kein Tinder und kein Instagram. Die hübschen Mädels waren im Club oder auf Abi-/Uni-Partys zu finden. Wenn du welche kennenlernen wolltest, musstest du am Wochenende deinen Hintern hochschwingen, da führte kein Weg dran vorbei. Heutzutage kannst du bequem vom Sofa aus Dates ausmachen. Auch Freundschaften finden sich online, etwa beim Online-Gaming. Da erschließt sich der GenZ nicht so recht der Sinn, warum man am Wochenende in Bars oder Clubs gehen sollte. Zumal viele von denen ohnehin keinen Alkohol trinken, dafür werden hektorliterweise Energy Drinks gekippt und auch Cannabis ist da deutlich verbreiteter, als es bei uns Millennials der Fall war.