Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

behind_eyes schrieb:Das ist mir bekannt.
Mehrere Länder der EU haben sich, mal als allgemeine Information, von dieser EU-Richtlinie distanziert und setzen sie nicht um.

ja, nur sprechen wir ja gerade von Garmisch, Deutschland. Und da ist es eben genau so, wie von mir verlinkt. Das selbstverständlich ins Heimatland zurückgeführt wird bzw. die Heimatländer gar selbst dafür Sorge tragen, hatte ich bereits verlinkt. Weshalb ich diese unsägliche Diskussion hier null verstehe, es geht immer noch nicht darum, dass die Papiere falsch gewesen wären und DAS genau war hier das von @Abahatschi angestossene topic, da dient es manchmal der Aufklärung Unwissender, Fakten ignorierender oder auch ggf. denen, die sich mal kurz ins topic einschalten, ohne weit genug zurückzulesen, Grundlegendes noch einmal deutlich zu machen.

Bone02943 schrieb:Schon klar, aber wenn ein Bus aus der Ukraine oder mit Menschen aus der Ukraine ankommt sich hinzustellen, so nach dem Motto, die Ukrainer bekommen Zimmer und die anderen könnt ihr gleich wieder mitnehmen, ist halt auch Mist.

Ich vermute, ich weiß es nicht, da stecken auch wirtschaftliche Interessen dahinter. Ein Hotel kann sich die Unterbringungskosten erstatten lassen, jeder der privat Flüchtlinge aufnimmt übrigens auch, und wenn in der EU-Richtlinie von "Anspruchsberechtigten Personen" die Rede ist - Erinnerung, dieser Passus ermöglicht es Polen nur Pass-Ukrainer aufzunehmen - dann könnte der wirtschaftlich interessierte Flüchtlingshelfer einfach sein Risiko minimieren.

Hier ein Abriss über die vom Spiegel titulierte "Lizenz zum Gelddrucken"
Das war 2015:

Auch in anderen Teilen Deutschlands häufen sich Vorwürfe gegen Heimbetreiber. In Wörth im Kreis Passau zahlt die Kommune zwischen 15 und 25 Euro am Tag für einen Flüchtling - je nachdem ob es sich um eine Unterkunft mit oder ohne Verpflegung handelt, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Rund 125 Flüchtlinge residieren nun in einem ausrangierten Gasthof mit 80 Zimmern. Für den Besitzer ein lohnendes Geschäft: Mehr als 56.000 Euro verdient er mit der Unterkunft. Inzwischen hat er auch zwei weitere Gasthäuser für Flüchtlinge geöffnet. Von "Goldgräberstimmung" werde in der bayerischen Provinz inzwischen gesprochen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung".

Quelle:

https://www.google.com/amp/s/www.stern.de/amp/wirtschaft/news/fluechtlinge--das-geschaeft-mit-den-unterkuenften-6369152.html

cannabisnormal schrieb:aber ich sehe keinen Grund, warum man denen auch ein 1-, oder mehrjähriges Aufenthaltsrecht erteilen sollte.
Schließlich haben die, im Gegensatz zu den ukrainischen Flüchtlingen, ein Heimatland in das sie zurückkehren können.

Das ist auch weder geplant, noch hat sich irgendjemand hier im Thread dafür ausgesprochen.
War eigentlich bisher auch nicht Diskussionsgegenstand.

behind_eyes schrieb:Ich vermute, ich weiß es nicht, da stecken auch wirtschaftliche Interessen dahinter. Ein Hotel kann sich die Unterbrin

Oder eine bestimmte Haltung.

Insgesamt ist die Erwartung, bei Menschen, die derzeit aus der Ukraine einreisen müßte es sich ausschließlich um Weiße handeln, schon ein bisschen weltfremd. Bestenfalls.

Zaunkönigin schrieb:War eigentlich bisher auch nicht Diskussionsgegenstand.

Richtig, deshalb habe ich ja erwähnt, dass ich das für gerechtfertigt halte mit den Flüchtlingen differenziert umzugehen.
Wollte an der Stelle einfach mal meine Sichtweise in den Raum werfen.

Was die Gültigkeit der Visa angeht kann ich mir alles vorstellen. Es kann sein, dass die gefälscht worden sind.
Es ist bestimmt im Rahmen des machbaren für russische Behörden so ein Visa zu fälschen und Flüchtlinge zB über die Krim einfliegen zu lassen und sie dann in die EU einreisen zu lassen.
Ich selber habe aber auch schon Austauschstudenten an meiner Uni kennengelernt die nur gebrochenes Deutsch und Englisch gesprochen haben. Das ist gar nicht mal so selten der Fall.
Man sollte an die Sache nicht naiv herangehen und alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.

cannabisnormal schrieb:Man sollte an die Sache nicht naiv herangehen und alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.

es geht aber immer noch nicht um gefälschte Papiere. Nachweislich gibt es viele Studenten aus Drittstaaten in der Ukraine. Und nur, weil sich die Helfer in Garmisch wundern, dass kaum ukrainische Staatsangehörige/Mütter plus Kindern bei ihnen aus dem Bus steigen, heißt das gar nix, die Papiere der Studenten betreffend. Und dies als ersten Gedanken zu haben, also dass die Papiere gefälscht sind, ist schon sehr verwunderlich, um es nett auszudrücken. Diese Menschen wurden alle aus Fürstenfeldbruck und Erding dorthin weiter geschickt.

cannabisnormal schrieb:...Künstliche erschaffene Fluchtbewegungen wurden schon letztes Jahr von Lukaschenko eingesetzt um den Westen zu destabilisieren und das wird Putin auch in diesem Krieg versuchen.

cannabisnormal schrieb:Man sollte an die Sache nicht naiv herangehen und alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.

das sehe ich ganz genau so.
Es sollte gut aufgepasst werden, dass nur den wirklich Hilfsbedürftigen geholfen wird und niemand dies - wie damals - als Migrationsmöglichkeit ausnutzt.
Es wäre sehr schade, wenn dann irgendwann für ukrainische Flüchtlinge die Kapazitäten nicht mehr ausreichend wären.

Und sowas ist einfach nur mies und gewissenlos, die Not so schamlos auszunutzen:

behind_eyes schrieb:Hier ein Abriss über die vom Spiegel titulierte "Lizenz zum Gelddrucken"
Das war 2015:

hoffentlich schiebt man diesmal besser einen Riegel gegen solche Machenschaften vor.

Als ob Putin gerade nichts anderes zu tun hat, als irgendwo 40 junge Menschen aus Afrika und Asien zu holen, mit gefälschten Visa und Studienberechtigungen für die Ukraine auszustatten, diese mitten im Krieg über der Krim abzusetzen und dann durch die Frontlinie gen Westen zu schicken.

Also echt....

Bone02943 schrieb:irgendwo 40 junge Menschen aus Afrika und Asien zu holen,

zum einen, weshalb sollten es nur 40 sein? Das ist doch nicht der einzige Bus gewesen der Flüchtlinge auf Quartiere verteilt.
Zum Anderen, was ist mit den Flüchtlingen, welche an der polnischen Grenze vor ein paar Monaten nicht durchgelassen wurden (die Lukaschenko geholt hatte...) - die sind doch bestimmt nicht Alle wieder in ihre Heimatländer zurück.
Außerdem muss Putin die vielleicht gar nicht schicken, sondern die haben es evtl. in den Kriegswirren alleine über die Grenze geschafft.

Optimist schrieb:Es wäre sehr schade, wenn dann irgendwann für ukrainische Flüchtlinge die Kapazitäten nicht mehr ausreichend wären.

Eben. Vor kurzem meinte ein Wissenschaftlicher, dass bis zu 10 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Deutschland Schutz suchen könnten. Das wäre das aktuelle Einwohner/Flüchtlings-Verhältnis von Polen auf Deutschland hochgerechnet.
Da wird also noch einiges auf uns zukommen.

@Bone02943

Bone02943 schrieb:Als ob Putin gerade nichts anderes zu tun hat, als irgendwo 40 junge Menschen aus Afrika und Asien zu holen, mit gefälschten Visa und Studienberechtigungen für die Ukraine auszustatten, diese mitten im Krieg über der Krim abzusetzen und dann durch die Frontlinie gen Westen zu schicken.

Putin hat doch schon angekündigt Vergeltungsmaßnahmen für die westlichen Sanktionen durchzuführen. Das es da bei den paar Einreisesperren bleibt die er für westliche Politiker verhängt hat bezweifle ich und wirtschaftlich kann er uns auch nicht wirklich Schaden ohne dabei seine eigene Wirtschaft noch weiter zu zerstören.

Da kann ich mir durchaus vorstellen, dass er zu dem Mittel greifen wird Migranten einzuschleusen. Man weiß ja auch nicht um wie viele Personen und um welche Personen es sich handelt.

@Optimist
Man wird ja rausbekommen können ob nicht vielleicht die heute 'Studenten in der Ukraine' sind vielleicht vor einer Woche noch zu denen gehörten, mit denen Lukaschenko die EU unter Druck setzen wollten.

Es ist ja nicht so, dass die jetzt alle Weissrussland verlassen hätten, nur weil die medial nicht mehr präsent sind. Und dem Lukaschenko traue ich definitiv alles zu. Um sein Problem zu lösen, würde der garantiert ukrainische Visa ausdrucken lassen.

Muss nicht so sein, würde ich aber auch nicht ausschließen.

So ganz extrem leicht vorstellbar ist es für mich jedenfalls nicht, dass jede Menge Afrikaner in einem Land studieren, in dem ihre Sprache so gar nicht gesprochen wird.

Bone02943 schrieb:Als ob Putin gerade nichts anderes zu tun hat, als irgendwo 40 junge Menschen aus Afrika und Asien zu holen, mit gefälschten Visa und Studienberechtigungen für die Ukraine auszustatten, diese mitten im Krieg über der Krim abzusetzen und dann durch die Frontlinie gen Westen zu schicken.

@Bone02943

Wenn er die Menschen, die vor wenigen Wochen noch 'Tourist in Weissrussland' waren umdeklarieren lässt, wäre das wenig Aufwand und sein Lieblingssklave Lukaschenko freut sich auch noch.

sacredheart schrieb:So ganz extrem leicht vorstellbar ist es für mich jedenfalls nicht, dass jede Menge Afrikaner in einem Land studieren, in dem ihre Sprache so gar nicht gesprochen wird.

Klar, sind ja auch nur Afrikaner, die können wenn überhaupt nur ihre Landessprache, und Studieren in Europa, ja woher denn ...

Was ne Haltung. :|

@Bone02943
Ich bezweilfe doch gar nicht, dass Afrikaner zum Studieren nach Europa kommen.

Ich halte es allerdings für nicht zwingend die erste Idee, wenn man sich das leisten kann, ausgerechnet die Ukraine anzusteuern.

Dass einzelne das aus persönlichen Gründen tun, kann ich ja noch glauben.

Wer aus Verhältnissen kommt, die ein solches Auslandsstudium zulassen, wird sich auch vorher darüber informieren können, ob er eher in ein sicheres Land einreist oder in einen Staat, der auch schon seit Jahren vom großen Nachbarn schwer bedrängt wird.

cannabisnormal schrieb:Es ist bestimmt im Rahmen des machbaren für russische Behörden so ein Visa zu fälschen und Flüchtlinge zB über die Krim einfliegen zu lassen und sie dann in die EU einreisen zu lassen.

Irgend ein valider Hinweis darauf zu finden, irgendwo?

sacredheart schrieb:Ich bezweilfe doch gar nicht, dass Afrikaner zum Studieren nach Europa kommen.

Ich halte es allerdings für nicht zwingend die erste Idee, wenn man sich das leisten kann, ausgerechnet die Ukraine anzusteuern.

Dass einzelne das aus persönlichen Gründen tun, kann ich ja noch glauben.

Gerade was die finanziellen Möglichkeiten betrifft eignet sich ein Land wie die Ukraine weit besser als Deutschland, Frankreich oder Norwegen. Eben weil die Kosten insgesammt für z.B. ein Medizinstudium in der Ukraine geringer sind als anderswo.
Da ist nichts seltsam dran sondern gelebte Realität.

Und bis vor kurzem war die Ukraine noch recht sicher. Vorallem rund um Kjyiw oder Lwiw.

wo sind wir denn hier? Bei "ich schaue in meine Kristallkugel und mülle mal alles, was mir so einfallen könnte in den thread"?

Was soll so etwas? Und warum wird grundsätzlich nur das Allerschlechteste angenommen? Es gibt nachweislich viele Studenten aus Drittstaaten in der Ukraine. Die flüchten jetzt auch vorm Krieg. Die, die können, werden in ihre Heimatländer zurückkehren, was auch schon die ganze Zeit passiert, aber womöglich eben nicht Hals über Kopf, weil sie nicht müssen. Und weil sie aus Kriegsgebiet kommen und vielleicht erst einmal etwas zur Ruhe kommen müssen, um überhaupt irgendwie mit allem klar zu kommen.

Zaunkönigin schrieb:Irgend ein valider Hinweis darauf zu finden, irgendwo?

Ich sage, dass es möglich ist und man sollte darauf vorbereitet sein.
Die Masche von Lukaschenko letztes Jahr lies sich auch erst ein paar Wochen, oder Monate, später herausfinden, nachdem bereits einige Flüchtlinge nach Belarus gereist sind.

Tussinelda schrieb:wo sind wir denn hier? Bei "ich schaue in meine Kristallkugel und mülle mal alles, was mir so einfallen könnte in den thread"?

Was soll so etwas? Und warum wird grundsätzlich nur das Allerschlechteste angenommen? Es gibt nachweislich viele Studenten aus Drittstaaten in der Ukraine.

Es behauptet doch niemand das Gegenteil.
Wie gesagt: Man muss halt einfach darauf vorbereitet sein, dass die offenen Grenzen zur Ukraine nun auch von kriminellen Leuten, oder sogar von Putin, ausgenutzt werden.
Wenn man da nur vom Guten Willen der Leute ausgeht, werden wir uns in einem Jahr wundern wie es sein konnte, dass die derzeitige Situation so ausgenutzt wurde und man es nicht kommen sehen hat.

Tussinelda schrieb:Und nur, weil sich die Helfer in Garmisch wundern, dass kaum ukrainische Staatsangehörige/Mütter plus Kindern bei ihnen aus dem Bus steigen, heißt das gar nix, die Papiere der Studenten betreffend. Und dies als ersten Gedanken zu haben, also dass die Papiere gefälscht sind, ist schon sehr verwunderlich, um es nett auszudrücken.

Du hast die nicht vorhandenen Sprachkenntnisse vergessen (Zulassungsvoraussetzung) und lässt noch aus dass der Hotelbetreiber sich mit dem Amt auf ukrainische Kriegsflüchtlinge geeinigt hat und nicht auf Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
Aber was zählt es schon was der wollte oder vereinbart wurde, nicht wahr?

Abahatschi schrieb:Du hast die nicht vorhandenen Sprachkenntnisse vergessen (Zulassungsvoraussetzung)

Ein Student ohne Sprachkenntnisse, welche aber Zulassungsvorraussetzungen sind, deutet natürlich darauf hin, daß der Status "Student" zweifelhaft ist und damit die ganze Vorgabe ein Kriegsflüchtling zu sein, ebenfalls.