alhambra schrieb:Einen bestimmten Durchmesser braucht man nicht. Bei kleinerem Durchmesser braucht man eine höhere Drehzahl, das ist alles. Allerdings wird es für die Besatzung immer unangenehmer je kleiner der Durchmesser ist. In Kopfhöhe hätte man dann schon eine andere "Gravitation" als an den Füßen. weswegen man einen starken Corolliseffekt provoziert.
Bei dem Konzept mit den zwei Raumschiffen ist das natürlich nur ne Frage der länge des Stahlseils. Allerdings ist das von den Manövern her anspruchsvoll. Du musst zwei Raumschiffe auf Marskurs bringen, so das sie dann quasi ein Dockingmanöver zur Übergabe des Seils machen können. Dann muss man sie von einander entfernen bis das Seil straff gespannt ist. Und dann so in Rotation versetzen, bis die richtige "Gravitation" erreicht ist. Auch alles nicht trivial
Alles richtig und alles nicht trivial. Das sind alles große technische Probleme von deren Lösung wir noch weit entfernt sind. Die 200m Durchmesser braucht man, um die Rotation unter 2rpm zu halten, damit sich die Besatzung nicht die Seele aus dem Leib kotzt, wie Du schon richtig gesagt hast. Experiment mit Tether im All macht man schon seit 1966 (Gemini 11). Stahlseile wirst Du aber nicht nutzen können. Auch hier braucht man die 200m Rotationsdurchmesser und die dabei auftretenden Kräfte übersteigen die Belastungsgrenzen von Stahl, da braucht es andere Materialien wie Kevlar, Karbonnanoröhren, Graphen.
Wir wissen theoretisch wie es funktionieren könnte, aber die technischen Probleme sind halt doch sehr groß und von der Umsetzung sind wir noch weit entfernt. Das ist alles ähnlich weit von einer Umsetzung entfernt wie die zivile Nutzung von Kernfusion zur Stromerzeugung.