Bedman schrieb:Meine Einschätzung:
a) er lebt noch und versteckt sich in der Nähe = 50%
b) er ist tot und liegt iwo in der nahen Botanik = 30%
c) er ist anderswo =20%
Diese drei Möglichkeiten sehe ich auch, vielleicht mit etwas anders verteilten Wahrscheinlichkeiten. Aber letztendlich macht das ja eh keinen großen Unterschied, ob man einer der Möglichkeiten jetzt 20,30 oder 50 oder mehr Prozent zuordnet. Ich würde jedenfalls sagen, dass keine der Optionen als mit Abstand die wahrscheinlichste heraussticht und ich würde auch keine der Optionen als völlig unwahrscheinlich einstufen.
Shurke schrieb:Hätte er vorgehabt sich im Wald zu suizidieren, warum hätte er dann überhaupt flüchten sollen? Dann hätte er ja bei Eintreffen der Polizei auch das offene Feuergefecht suchen können und somit spektakulärer ums Leben kommen können.
Macht für mich keinen Sinn dass er zunächst abhaut um sich dann letztendlich doch selbst umzubringen.
Westerwälder schrieb:Er muss den Suizid ja auch nicht a priori vorgehabt haben.
Möglich ist auch, dass er ein paar Tage Verstecken gespielt hat und sich erst mit zunehmendem Fahndungsdruck die Kugel gegeben hat.
das würde ich genauso sehen. Als er los ist war er vollgepumpt mit Adrenalin und hintenrum aus dem Haus zu fliehen sehe ich so wie
@Blutgräfin auch eher als reflexhafte Entscheidung. Da hatte er nicht viel Zeit zu überlegen, was er machen will, wie die mittel- bis langfristige Perspektive aussieht, sondern wollte einfach weg und nicht von der Polizei erwischt werden.
Vollgepumpt mit Adrenalin, die Tat zum "Erfolg" gebracht (= alle drei sind tot) und der Polizei entwischt, da kann ich mir vorstellen, dass er kurz danach durchaus eine Art Hochgefühl und ein Gefühl der Überlegenheit hatte. Er mag je ein Prahlhans sein, wenn man hört, was er da aus seiner Kraftfahrer-Zeit beim Militär gemacht hat, aber ich denke, dass er nicht der Meinung war, dass er lügt, wenn er damit angab, wochenlang im Wald überleben zu können. Ich denke eher, dass das sein tatsächliches Selbstbild war und er sich das zugetraut hat. Insofern kann ich mir schon vorstellen, dass er das Abtauchen im Wald als umsetzbare und nicht gerade schlechet Option für sich eingestuft hat.
Die Realität sieht dann anders aus. 5 oder 8 °C in der Nacht fühlen sich draußen ohne Wechselklamotten halt doch anders an, als wenn man nur aus dem Fenster schaut. Völlig auf sich gestellt sein, tagelang kein Wort mit jemnandem sprechen auch. Hunger, Alkoholdurst, Nikotinsucht werden ihr übriges tun und über allem schwebt immer die Gefahr und Angst, entdeckt zu werden. Wenn er dann noch verletzt ist, vielleicht sogar an den Händen, wie
@coldasice schrieb, was bei einem Messerangriff keine unwahrscheinliche Verletzung beim Angreifer ist, dann kommt das noch obendrauf.
Seine Situation dürfte sich also seit Tagen alles andere als behaglich darstellen, dass kann schon sehr zermürbend sein. Zudem hat er jetzt ja genug Zeit nachzudenken, anders als in den Augenblicken als er an der Haustür des Tathauses plötzlich der Polizei gegenüber stand. Und da muss er sich doch schon fragen, was seine mittel- bis langfristigen Perspektiven sind. Selbst wenn er sich einbilden sollte, dass er es im Wald noch locker 2 bis 3 Wochen, meinetwegen socher 2 bis 3 Monate aushält, muss er sich doch trotzdem eingestehen, dass das nicht gerade rosige Aussichten sind...
Deshalb finde ich einen zischenzeitlich begangenen Suizd nicht so unwahrscheinlich, auch wenn er das vorher durch einen "death by cop" "einfacher" hätte haben können, aber offgensichtlich vermieden hat.