Füchschen schrieb:Sie arbeitet als freie Textchefin für verschiedene Frauenzeitschriften.
Was ist denn eine "freie Textchefin"?!
Das Journalisten freischaffend arbeiten, ist mir bekannt, das ist für viele ein echt hartes Leben, sie müssen ganz schön strampeln, um über Wasser zu bleiben. Ist nicht nur bei Zeitschriften und Zeitungen so, sondern auch beim Radio und Fernsehn. Für viele Medienschaffende ist eine Festanstellung sowas wie ein 6er im Lotto (wobei es natürlich auch viele gibt, die das so machen, weil sie ihre Freiheit haben wollen.)
Aber dass eine Textchefin bei deiner Zeitung freischaffend arbeitet?! Und dann auch noch für verschiedene Frauenzeitschriften (es klingt für mich so, als gehe es um gleichzeitig, nicht nacheinander...)
In Deutschland können nur sehr wenige von ihrem Einkommen als Autor oder Autorin leben. Hier ein Überblick. Danach verdienen nur 1.800 Autoren mehr als 50.000 € im Jahr durch ihre Autorentätigkeit. Wohlgemerkt brutto, und das ist als Freiberufler wirklich kein hohes Einkommen, weil man davon ja noch Sozialversicherung und Steuern zahlen muss. Und der Report vermutet, dass unter diesen 1.800 vor allem Drehbuchautoren sind, die besser bezahlt werden, als Roman- oder Sachbuchautoren weil sie ja sozusagen eine Auftragsarbeit abliefern, während die Tantiemen von Roman- oder Sachbuchautoren halt davon abhängen, wie viele Bücher sie verkaufen.
Quelle:
https://kunst-kultur.verdi.de/literatur/vs/++co++d991b24a-8a30-11ef-af6e-852580bdd060Die Tantiemen für Autoren liegen in der Regel bei 5 bis 10% vom Nettoladenpreis. Von einem Buch, was da für 10 € im Laden liegt, bekommt der Autor also zwischen 0,47 € und 0,94 € pro verkauftem Exemplar. Um 50.000 € pro Jahr einzunehmen muss er also zwischen 50.000 und 100.000 Bücher pro Jahr verkaufen (wenn die Bücher teurer sind, natrülich entsprechend weniger, aber bei 20 € Ladenpreis immer noch 25.000 bis 50.000 Bücher pro Jahr).
Abe 100.000 verkauften Expemplaren gilt ein Buch als Bestseller. Und dabei bitte nicht von diesen roten Bapperln "Speigel-Bestseller" auf allen möglichen Büchern täuschen lassen. Neben der "normalen" Spiegel-Bestseller-Liste für getrennt nach Sachbüchern und Belletristik gibt es da zahlreiche Unterkategorien und da landet man schon mit deutlich weniger verkauften Expemplaren in der Liste und der Verlag klebt dann ganz schnell das Bapperl aufs Buch, weil es eben eine gute Marketingaktion ist. Und oft steht da auch nur, wenn man genau hinschaut "Spiegel-Bestseller-Autor", was bedeutet, dass der Autor irgendwann man - oft nur kurz - in einer solchen Liste aufgetaucht ist und ab da drüfen alle seine folgende Bücher, egal wie schlecht sie sich verkaufen, diesen Aufkleber tragen.