emz schrieb:Das mag für Einbrüche in Firmen gelten.
In Wohnhäusern ist das die Zeit, wo die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, dass alle Bewohner zuhause sind.
Wohnungseinbrüche erfolgen sinnvollerweise dann, wenn die Kinder in Schule und Kindergarten sind, der Mann beim Arbeiten ist und die Frau entweder auch arbeitet oder beim Einkaufen ist und das ist der Vormittag.
Sehe ich genauso. Und die "geübten" Einbrecher haben auch einen Blick dafür, wo a) niemand zu Hause ist und b) was zu holen ist.
In ein Haus in der Nacht einzubrechen würde vor allem dann Sinn machen, wenn man eine Konfrontation mit den Bewohnern sucht, also keinen Einbruch, sondern einen Raub begehen will und dabei vom Bewohner die Verstecke von Bargeld und Wertgegenständen, den Code des Tresors oder die EC-Karte mit Pin erpressen will.
Aber was soll man denn in dem Haus der Opfer für große Reichtümer vermutet haben? Mag sein, dass die durchaus was hatten, was wertvoll war, aber für einen Fremden wäre rein vom Anschein des Hauses nicht erkennbar, dass da vermögende Leute wohnen. Es gibt zwar überall immer mal wieder Gerüchte, dass der bescheiden lebende Renter Herr XY Goldbarren im Strumpf unter der Matratze hortet oder einen Schrank voller geerbter Waffen im Keller hat. Aber da wissen dann eben oft gerade in den Dörfen auch andere Menschen, die der Polizei als Zeugen nach so einer Tat davon berichten.
watnu schrieb:Ein eskaliertes Trinkgelage kam mir auch schon in den Sinn. Aber wo hätte es in der Öffentlichkeit seinen Anfang nehmen können, ohne dass sich nun andere Personen zumindest an A.M.* erinnern? Oder an ein Familienmitglied, das man an dem fiktiven Ort evtl. kannte? Eine Kneipe oder eine Veranstaltung halte ich daher für wenig wahrscheinlich. Und Anfang April war es evtl. zu kalt, um sich länger draußen aufzuhalten und Bekanntschaften zu schließen.
Ja, ich kann mir das auch vorstellen. Irgendwo bei einem Fest, in der Kneipe oder so getroffen, ins Gespräch gekommen und als dort Schicht war, beschlossen, noch ein bisschen bei dem Einen zu hause weiter zu picheln.
AM soll ja eine extrem kurze Zündschnur gehabt haben (Aussage der Nachbarin im Interview) und im betrunkenen Zustand ist die bei vielen Leuten ja noch mal um einiges kürzer. Kann sein, dass da ziemlich schnell ein aggressiver Streit entstanden ist.
Allerdings schwer vorstellbar, dass das dann in so einem Massaker endet. Das es bei so Gelegenheiten zu Handgreiflichkeiten kommt, bei denen einer schlimme Verletzungen davonträgt, hat man schon öfter gehört, aber das im Nachgang eine ganze Familie ausgelöscht wird, ist schon krass.
Ausschließen würde ich das nicht, aber auch nicht als wahrscheinliches Motiv ansehen.