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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

697 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Entsagung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

16.04.2025 um 13:19
Zitat von koef3koef3 schrieb:Es macht einfach keinen Spaß mehr. Einfach diskutieren? Geht nicht mehr.
Sowas erlebe ich auch häufig. Gern wird einem auch etwas unterstellt oder untergejubelt, was an den Haaren herbeigezogen ist.

Ja, und ein sachlich-wertschätzender Diskussionsstil, bei dem man auch gegensätzliche Meinungen sachlich erwidern kann, ohne niedergemacht zu werden oder den anderen niederzumachen, kommt immer seltener vor.


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16.04.2025 um 13:22
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ja, und ein sachlich-wertschätzender Diskussionsstil, bei dem man auch gegensätzliche Meinungen sachlich erwidern kann, ohne niedergemacht zu werden oder den anderen niederzumachen, kommt immer seltener vor.
Ist wahrscheinlich durch die ganzen Krisen der vergangenen Jahre bedingt. Corona, Rechtsruck, Ukraine, USA-Situation, alles dürfte die Laune weiter senken. Dürfte vielleicht auch ein Grund sein, warum alle so miesepetrig rumlaufen - wenn man sich schon in der Freizeit Gedanken macht, wie man die Wohnung bezahlen soll oder wieso man im Niedriglohnsektor ausgebeutet wird, dürfte das nicht unbedingt für gute Laune sorgen.


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16.04.2025 um 13:39
Den meisten Leuten scheint aber nicht bewusst zu sein, dass man mit der miesepetrigen Laune und der eigenen Abschottung letztlich genau dieselbe Stimmung weitergibt und generiert, unter der wahrscheinlich viele Menschen selbst leiden. Denn jeder, der mit Leichenbittermiene unterwegs ist, erzeugt oder verstärkt wahrscheinlich bei einigen Zufallsbegegnungen wieder weitere schlechte Stimmung.

Deswegen denke ich mir oft, dass ich mich daran nicht aktiv beteiligen will, und ich versuche meinen eigenen Weg. Und zwar mache ich es meistens so, dass ich drauf achte, wie die anderen Leute "drauf sind". Hat jemand einen offenen Blick und wirkt irgendwie sympathisch, schenke ich denen ein Lächeln, das manchmal auch erwidert wird. Kommt mir aber jemand entgegen, der schon missmutig drein schaut oder teilnahmslos wie ein Zombie daher tappt, dann spare ich mir mein Lächeln ebenfalls.

Ein anderes typisches Beispiel ist das Sportstudio, wo ich regelmäßig trainiere. Während man vor ca. 10 Jahren noch geneigt war, sich beim Gerätewechsel zuzunicken oder gar ein paar Worte zu wechseln, sitzen die meisten Leute inzwischen teilnahmslos mit Ohrstöpseln in den Geräten und starren in den Trainingspausen aufs Handy. Wenn man z.B. fragt, wie lang das Gerät noch benötigt wird, reagieren viele gar nicht, oder sie werden gleich mürrisch ("Da trainier jetzt ich!"). Auch da mache ich es so: ist jemand offen und freundlich, bin ich es auch. Ist jemand teilnahmslos oder miesepetrig, verhalte ich mich auch gleichgültig.


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16.04.2025 um 13:41
Genauso handhabe ich das auch. Lebt sich angenehmer mit.


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16.04.2025 um 13:46
Es gibt halt auch einige, die das Teilnahmslos-Gleichgültige auch noch gut finden. Neulich schrieb eine Userin in einem anderen Forum "Ich geh ins Sportstudio zum Trainieren, ich will da keine Freundschaften schließen".

Dabei geht es gar nicht ums Freundschaften schließen, sondern um normale Alltags-Freundlichkeiten, die den Umgang miteinander einfacher und angenehmer machen würden. Und, gesetzt den Fall, es würde sich wirklich mal eine neue Freundschaft ergeben - was wäre so schlimm dran?


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16.04.2025 um 14:06
Zitat von martenotmartenot schrieb:Es gibt halt auch einige, die das Teilnahmslos-Gleichgültige auch noch gut finden. Neulich schrieb eine Userin in einem anderen Forum "Ich geh ins Sportstudio zum Trainieren, ich will da keine Freundschaften schließen".
Ist halt die Begründung, um sein eigenes Verhalten nicht hinterfragen zu müssen. Wäre zumindest meine erste Idee, warum solche Aussagen kommen. Oder es werden eben Alltags-Höflichkeiten mit "Freundschaft" assoziiert (was ich dann ehrlich gesagt ziemlich traurig finde, wenn man sowas schon als Freundschaft bezeichnet).


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16.04.2025 um 14:07
Für mich gehört es einfach zum Grundprinzip das man die Kassierer an der Kasse grüßt und oder verabschiedet ( ohne dabei mit irgendwelchen Kopfhörern im Ohr zu telefonieren) , den Busfahrer ein Hallo beim einsteigen sagt oder beim verabschieden. Selbe gilt für den Schaffner der dein Ticket kontrolliert, Kopfhörer raus, Hallo... Karte zeigen....danach "dankeschön" , "Wiedersehen" etc.

Ich hatte am Wochenende eine "Horrorfahrt" mit der Dt. Bahn. Habe eine super nette Begegnung gemacht mit einer älteren Dame und wir haben uns einfach nett unterhalten.


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16.04.2025 um 14:12
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Für mich gehört es einfach zum Grundprinzip das man die Kassierer an der Kasse grüßt und oder verabschiedet ( ohne dabei mit irgendwelchen Kopfhörern im Ohr zu telefonieren) ,
Ich persönlich finde es auch unhöflich, wenn Leute im Laden die Kopfhörer drin behalten, wenn sie mit dem Kassierer zu tun haben, oder wenn sie sogar dabei gleichzeitig telefonieren. Ich meine, man kann doch wirklich das Ding mal kurz zur Seite tun und die Ohrstöpsel raus nehmen, wenn man mit jemandem interagiert.

Dazu kommt, dass man Rückfragen oft gar nicht mitbekommt oder nicht versteht.


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16.04.2025 um 14:13
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Für mich gehört es einfach zum Grundprinzip das man die Kassierer an der Kasse grüßt und oder verabschiedet
Ja. Gibt leider auch immer mehr Kassierer, die das nicht erwidern. Hatte letztens welche die lieber mit Kolleginnen gequasselt und das Abkassieren nur so "nebenbei" gemacht haben, sogar ohne überhaupt zu mir zu gucken. Finde ich jetzt genauso unhöflich.

Kopfhörer trage ich im Laden auch (wenn ich sie dabei habe, also fast nie :D ), aber beim Kassieren nehme ich die raus. Weil ich eben keine Distanz schaffen will, die ist ja schon allein da weil wir uns einander fremd sind.


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16.04.2025 um 16:05
Zitat von martenotmartenot schrieb: Das sind lauter Widersprüche in unserer gegenwärtigen Gesellschaft. Keiner will mehr Handwerker werden, aber natürlich will man doch Handwerker in Anspruch nehmen, sobald was zu tun ist. Woher diese Handwerker kommen? Egal.... Einwanderer bzw. Migranten, die diese Aufgaben übernehmen könnten, will man aber auch nicht.
Na ja, ehrlich gesagt, kommen gar nicht so viele Migranten, die handwerklich interessiert sind, glaube ich. Zumindest unsere Schüler mit Migrationshintergrund springen nicht vor Begeisterung, wenn ihnen die nette Dame von der Agentur für Arbeit sagt, dass sie mit ihren 3ern und 4ern im Hauptschulabschlusszeugnis v.a. Chancen im Handwerk hätten. Die machen lieber weiter Schule - und das, obwohl sie Schule eigentlich sehr nervig finden. Warum auch immer sie das machen.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ähnliches beobachte ich bei der Stromversorgung. Die moderne technologische Gesellschaft mit Internet, Streamingdiensten und KI benötigt riesige Mengen Strom. Aber wenn irgendwo Kraftwerke gebaut werden sollen, gibt es Widerstand, vor allem, wenn es Windkraftwerke sind, die für viele anscheinend wahre Schreckensgeräte sind.
Oder nun diese Solarfelder ... Da bricht auch immer mehr Widerstand aus. Ein Landwirt von uns hat nun eins und Leute boykottieren nun seinen Hofladen. In die Tischkante beiß.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Naja so lange ist meine Schulzeit auch nicht her, ich hab glaub ich 2007 mein Abschluss gemacht. Ich finde man sollte da schon eine Ordnung reinbringen, wie du schon schreibst, man weiß nicht ob es ein BH oder ein zu kurzes Oberteil ist - in der Schule wird man ja auf später vorbereitet und da kann man ja auch nicht halbnackt zur Arbeit gehen ... zumindest in vielen Branchen nicht.
Das Problem ist, dass die Rechtsprechung was Schulen angeht (viel zu) schülerfreundlich ist. Du darfst Schülern keine Vorgaben machen.
So hast du alles in der Klasse sitzen: Von der vollverschleierten Muslima bis zur Hot-Pants-Trägerin im BH.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb: Das stimmt. Ich hab letztens mal eine Prüfung aus einer Realschule gesehen, bis auf das ein oder andere Mathematische hätte ich das geschafft. Ich hätte auch damals Realschule locker schaffen können aber es gab andere Faktoren warum ich den "leichteren" Weg gewählt habe. Heutzutage ist es doch sowieso relativ simpel alle Schulabschluss, wenn Bedarf ist, nachzuholen durch Abendschulen, Fernstudium oder ähnliches.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Wobei wen interessiert es jetzt mit meinem 34 Jahren was ich damals für ein Abschluss gemacht habe. Ich hab zwei Berufe erlernt verschiedener Branchen und komme somit gut aus.
Warst du in einer der beiden besser als 2-3 im Gesamtschnitt? In Baden-Württemberg ist das dann ein Realschulabschluss.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Das wusste ich gar nicht das es Altersgrenzen gibt. Gymnasium leuchtet mir noch ein, wird aber auch knapp wenn du mit 7 eingeschult wurdest und ein zwei Ehrenrunden gedreht hast.
Da geht es um den Übergang: Wenn du von der Realschule aufs Gymnasium willst. Als Schule (zumindest in B-W) kann man Schüler wegen schlechtem Benehmen nach zehn Schuljahren "ausschulen", auch wenn sie auf der falschen Schulart waren, schon 3x wiederholen und dann eben nach der achten Klasse gehen - man versucht das zu verhindern, aber es kommt vor.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Das stimmt, und warum? Weil es die Gesellschaft die Medien einem das tagtäglich in Tiktok und Co vorspielen. Diese sogenannten "Tiktok" - Stars. Klar, wenn man es schafft, kann das für ein kurzen Zeitraum erfüllend sein - ABER was ist mit diesen Leuten in 3-6 Jahren wenn TikTok nur noch eine langweilige Plattform ist?
So denken die Leute nicht. Sie sind sich den Konsequenzen auch nicht wirklich bewusst. Sie träumen gerne mal ...
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ja, mir scheint, dass viele Leute als Beruf am liebsten Youtuber oder Instagrammer etc. werden wollen. Schön durch die Welt reisen, was in die Kamera labern und Geld verdienen. Leider sind das keine Berufe, die irgendwem einen Nutzen bringen. Klar kann und soll es auch Menschen geben, die Geld mit Unterhaltung verdienen (ist bei Schauspielern, Sängern, Musikern, etc.) ja auch so, aber es hilft halt am Ende nichts, wenn es kaum noch Menschen gibt, die sich an einem Hausbau oder der Fertigung von Ingenieursbauwerken, Backwaren etc. beteiligen können.
Sie sehen ja auch nur die Leute, wo es klappt. Gruselig. Und gehen dann davon aus, dass sie das auch können. Das ist ein knallharter Job.
Zitat von koef3koef3 schrieb:Eine morgendliche Bahnfahrt ist eher ein Besuch im Gruselkabinett als eine routinemäßige Handlung. Lächeln und Freude ist größtenteils ausgestorben.
Oh ja. Was mich noch mehr nervt: Unser kleiner Regionalzug fährt nur mit einem Triebwagen, d.h., er ist, wenn er an unserem Haltepunkt hält, so 2/3 voll. Wenn man sich hinsetzen möchte, dann muss man neben jemanden sitzen. Die Sitze sind aber alle blockiert, mit Rucksäcken ... es gibt Leute, die schaffen es, so zu sitzen, dass sie nicht nur den Nebensitz, sondern bei Vierersitzen den gegenüberliegenden Sitz blockieren. Wenn man sich hinsetzt, tun sie so, als ob man nun unrechtmäßig in ihren Bereich eindringt und agieren mega-genervt.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Jedoch stelle ich immer häufiger fest, dass es bei den anderen Menschen keinen Bedarf gibt und meine Gesten und Grußsignale ignoriert oder sogar missmutig quittiert werden. Dazu kommen auch die inzwischen allgegenwärtigen Ohrstöpsel, ohne die kaum noch jemand aus dem Haus geht. Die meisten Leute kriegen gar nichts mehr mit, was geredet wird, oder wenn sie angesprochen oder gefragt werden.
Ja, das ist auch irritierend. Noch seltsamer ist, wenn sie z.B. im Zug mit jemanden Face-timen, skypen oder so, aber die Umwelt komplett ausblenden.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ehrlich gesagt: sowas ist für mich auch ein Anzeichen eine unfreundliche, unempathische Strömungen in der Gesellschaft, in denen Aggressionen gern ausformuliert und in Gedanken durchgespielt werden und man sich daran sogar noch erfreut und das genießt. Man stelle sich vor, man trifft auf jemandem im Alltag, der gerade dabei ist, sich aggressive Szenarios über Mitmenschen auszumalen.
Ich weiß nicht, ob ich mich irre, aber es scheint auch immer mehr Leute zu geben, die irgendwie "gestört" sind. Manche posten jedes Käsebrot und jedes "Drama", das sie so erleben in den sozialen Medien. Andere sind überempfindlich, was Lärm, etc. angeht. Wir haben mit unserer Nachbarin (der einzigen, mit der wir nicht können) schon wieder die ersten Diskussionen, ob es zeitgemäß wäre, seine Wäsche im Garten zu trocknen und dass sie sich beim Anwalt erkundigt, wie sie uns daran hindern kann (das gibt es jedes Jahr um die Zeit). Dann gibt es -nach meinem Empfinden- zunehmend Leute, die einen einfach zulabern ... minuten- gar stundenlang, wenn man sie lässt.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Den meisten Leuten scheint aber nicht bewusst zu sein, dass man mit der miesepetrigen Laune und der eigenen Abschottung letztlich genau dieselbe Stimmung weitergibt und generiert, unter der wahrscheinlich viele Menschen selbst leiden. Denn jeder, der mit Leichenbittermiene unterwegs ist, erzeugt oder verstärkt wahrscheinlich bei einigen Zufallsbegegnungen wieder weitere schlechte Stimmung.
Ich weiß nicht, ob das eine Reizüberflutung ist, und ein Versuch, mit abzuschotten. Was ich immer schlimm finde: Wenn ich gegen 17 Uhr mit dem Bus fahre, fahren immer einige Mütter mit Kindergartenkindern mit, die sie wohl gerade abgeholt haben. Die Kleinen tragen noch die Tasche, klar, die Mütter haben vermutlich den ganzen Tag gearbeitet und sind platt. Aber: Mitunter versuchen die Kinder, vom Tag zu erzählen, Bastelarbeiten zu zeigen. Da kommt keine Reaktion. Kürzlich ist einem völlig unbeteiligten Mann die Hutschnur geplatzt und er hat eine dieser Frauen angemault, ob sie sich nicht in der Lage sieht, einmal 10 Minuten mit dem Kind, das sie den gesamten Tag nicht gesehen hat, zu interagieren, statt auf das Handy zu schauen.

Da brechen ja auch sehr enge Beziehungen weg. Wie viele alte Leute sitzen irgendwo im Altersheim und werden so gut wie nicht besucht?
Es gibt nicht wenige Kinder, die in der Ganztagesschule angemeldet werden, obwohl ein Elternteil (meist die Mutter) nur vormittags arbeitet. Wir haben immer wieder völlig aufgelöste Schüler, wo die Eltern sich trennen, das ausziehende Elternteil sich neu orientiert und den Kontakt zum Kind abbricht. Da wird dann nicht gestritten, wer das Kind bekommt, sondern wer es nun die nächsten Jahre nehmen muss. Das ausziehende Elternteil bleibt auch nicht unbedingt in der Gegend ... eine alte Schulfreundin von mir ist nach der Trennung an die Nordsee gezogen (wir leben nahe der Schweizer Grenze) und wundert sich, dass zu den Kindern kaum noch Kontakt besteht.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Es gibt halt auch einige, die das Teilnahmslos-Gleichgültige auch noch gut finden. Neulich schrieb eine Userin in einem anderen Forum "Ich geh ins Sportstudio zum Trainieren, ich will da keine Freundschaften schließen".
Das Problem ist glaube ich, dass dem Menschen die Haltung antrainiert wird "DU bist der WICHTIGSTE". In einem gewissen Rahmen gut, wir wuchsen noch unter der Prämisse auf "Nimm dich nicht so wichtig", aber diese Haltung "Schau erst mal nach dir" verursacht viele gesellschaftliche Kollateralschäden.
Zitat von koef3koef3 schrieb:Ja. Gibt leider auch immer mehr Kassierer, die das nicht erwidern. Hatte letztens welche die lieber mit Kolleginnen gequasselt und das Abkassieren nur so "nebenbei" gemacht haben, sogar ohne überhaupt zu mir zu gucken. Finde ich jetzt genauso unhöflich.
Das gibt es immer öfters: Wir haben eine Bahnhofsbäckerei, wo du nur bedient wirst, wenn es gerade passt. Ist man mit etwas anderem beschäftigt, macht man das erst mal fertig, auch wenn da sieben Leute in der Schlange stehen, die alle noch was kaufen würden, bevor der Zug fährt.


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16.04.2025 um 16:12
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das Problem ist glaube ich, dass dem Menschen die Haltung antrainiert wird "DU bist der WICHTIGSTE".
Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Es gibt ja auch jede Menge Ratgeber, Video-Tutorials und Coaches, die den Leuten genau dieses Denken eintrainieren.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich weiß nicht, ob ich mich irre, aber es scheint auch immer mehr Leute zu geben, die irgendwie "gestört" sind.
Den Eindruck habe ich auch immer häufiger, muss ich zugeben. Leute, die sehr skurrile Weltanschauungen und Ideen entwickeln und diese dann mit "Händen und Füßen" verteidigen und andere Meinungen nicht akzeptieren können.


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16.04.2025 um 17:11
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wenn man sich hinsetzt, tun sie so, als ob man nun unrechtmäßig in ihren Bereich eindringt und agieren mega-genervt.
Schön wärs... es reicht in den Straßenbahnen wo ich manchmal unterwegs bin, schon überhaupt im Türbereich zu stehen (oder überhaupt einzusteigen, wie böse von mir) und mal näher ranzurücken (damit andere Fahrgäste aussteigen oder mitkommen können, macht ja irgendwie Sinn). Wenn ich keine mies gelaunten Leute betrachten darf, war die Bahnfahrt ein voller Erfolg. Kommt nur leider fast nie vor. Sonst frage ich mich manchmal wirklich, was die Leute erwarten, wenn sie in einer vollen Bahn stehen/sitzen. Dass die Leute alle 1,50 m Abstand halten? Eher nicht so möglich.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das Problem ist glaube ich, dass dem Menschen die Haltung antrainiert wird "DU bist der WICHTIGSTE".
Klingt für mich ein Stück weit nach "Individualität im Endstadium". Zu viel Individualität scheint wirklich nicht gut zu sein, den Verdacht hatte ich früher schon. "Du bist der Wichtigste" ist eben genau das: Individualität um jeden Preis. Nur hat die Grenzen, spätestens wenn die Grenzen anderer überschritten werden.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das gibt es immer öfters: Wir haben eine Bahnhofsbäckerei, wo du nur bedient wirst, wenn es gerade passt. Ist man mit etwas anderem beschäftigt, macht man das erst mal fertig, auch wenn da sieben Leute in der Schlange stehen, die alle noch was kaufen würden, bevor der Zug fährt.
Da frage ich mich auch, was die Kassierer sich da denken? In einem Bahnhof sind die Leute in der Regel auf Durchreise. Und da wollen die Leute nun mal zügig ein Brötchen kaufen, weil der Zug nicht auf sie wartet. Aber scheinbar ist diese "mir doch egal-Haltung" auch bei solchen Dienstleistungen nicht so selten, wie man es sich wünscht. Höflichkeit und Anstand sind halt keine Einbahnstraße. Dies bedingt immer einander, und es ist etwas, was sich gegenseitig verstärkt.


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16.04.2025 um 17:15
Zitat von koef3koef3 schrieb:"Du bist der Wichtigste" ist eben genau das: Individualität um jeden Preis. Nur hat die Grenzen, spätestens wenn die Grenzen anderer überschritten werden.
Es führt auch dazu, dass man nicht mehr bereit ist, sich in die anderen Menschen hineinzudenken, hineinzufühlen. Die Leute machen anscheinend oft keinen Perspektivwechsel und fragen sich nicht "Wie kommt meine Art eigentlich an, was bewirkt sie, welche Nachteile könnte sie für andere Menschen haben?"


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16.04.2025 um 17:42
Zitat von martenotmartenot schrieb:Und wie gesagt, Migranten (die diese Jobs vielleicht übernehmen könnten) will man ja auch nicht haben.
Nur weil nicht jeder Mensch mit der derzeitigen Situation zufrieden ist, heißt es nicht das man keine Migranten haben will. Das Argumentieren mit Superlativen sehe ich auch als Teil des Problems in der Gesellschaft.

In meinem Thread (ob man Hass neu definieren müsse) ging es darum, aber man war größtenteils cool damit, das man immer wieder Hass und Feindlichkeit unterstellen kann, wenn der Gegenüber eine abweichende Meinung hat.

Und da fängt Freundlichkeit auch an, sich in eine andere Meinung auch mal reinversetzen zu können, auch wenn man diese nicht teilt.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Eine Ausbildungserweiterung auf EU- bzw. deutsche Standards, sowie deutsches Recht etc. ließe sich sicher relativ einfach ermögichen, wenn der politische und gesellschaftliche Wille vorhanden wäre.
Ich weiß nicht inwieweit es blockiert wird, aber auch da kann ich mich in Menschen hereinversetzen, die aus einem anderen Kulturkreis dazukommen und kenne es auch aus der Erfahrung.

Wenn die Möglichkeit besteht, gleich Geld zu verdienen und auf eigenen Beinen zu stehen, ja warum sollte ich erst mühsam das Bildungswesen kennen lernen, mich min. 3 Jahre auf die Schulbank setzen und ein kleines Ausbildungsgeld kassieren wollen?


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16.04.2025 um 20:57
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 07.01.2018:Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?
Die Gesellschaft wird nicht unfreundlicher. Die Menschen in diesem Land werden einfach immer empfindlicher, kleinlicher und egoistischer.
Diese Verhaltensweise verhindert, dass man überhaupt ein Verständnis für die Handlungsweisen anderer Menschen entwickelt
Je satter, dekadenter und selbstverständlicher ein Leben abläuft, um so empfindlicher werden die Sensoren für allerlei Dinge, die einem plötzlich als lästig und ungerecht vorkommen.


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16.04.2025 um 22:24
Ich glaube kaum, daß ich "Verständnis " aufbringen muss für rücksichtslose Egoisten, die Regeln und Gesetze missachten. Immer "nett" wenn die Dinge verdreht werden. Frau mit kurzem Rock ist ja auch selber schuld wenn man sie vergewaltigt, ne


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16.04.2025 um 22:40
Zitat von FishfaceFishface schrieb: Die Gesellschaft wird nicht unfreundlicher. Die Menschen in diesem Land werden einfach immer empfindlicher, kleinlicher und egoistischer.
Das glaube ich nicht, das Verhalten (mancher) Menschen ist schon deutlich egoistischer und bizzarer. Zudem: Wenn alle Leute empfindlicher, kleinlicher und egostischer werden, dann verändert sich die gesamte Gesellschaft natürlich auch. Natürlich sind nicht alle Leute betroffen, aber es gibt doch gesellschafliche Tendenzen, die man nicht verleugnen kann, z.B. auch Angriffe auf Rettungskräfte, etc.

Was ich auch Schade finde: Wir haben so eine Dorfgruppe bei Facebook, praktisch virtueller Dorfklatsch. Dort postete letztes Wochenende ein anonymer Poster, dass es ihm sehr peinlich sei, er und seine Familie seien in eine finanzielle Schieflage gekommen und hätten daher kaum mehr was zu essen. Mehrere Leute haben spontan angeboten, auszuhelfen und es kam auch zu Geldspenden, die, um die Anonymität zu wahren, über ein Gruppenmitglied abgewickelt wurde. Heute meldete sich dieses und sagte, es habe sich nun herausgestellt, dass die Geschichte erstunken und erlogen war. Konsequenz wird sein: Der nächste anonyme Poster mit dem gleichen Anliegen wird komplett ignoriert.


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16.04.2025 um 23:18
Zitat von Nemesis59Nemesis59 schrieb:Ich glaube kaum, daß ich "Verständnis " aufbringen muss für rücksichtslose Egoisten, die Regeln und Gesetze missachten. Immer "nett" wenn die Dinge verdreht werden. Frau mit kurzem Rock ist ja auch selber schuld wenn man sie vergewaltigt, ne
Danke für das Paradebeispiel.


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17.04.2025 um 08:10
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Heute meldete sich dieses und sagte, es habe sich nun herausgestellt, dass die Geschichte erstunken und erlogen war.
Solche Geschichten sind für mich eigentlich auch symptomatisch für die gegenwärtige Gesellschaft. Immer mehr Menschen scheinen keine Skrupel zu haben, andere über den Tisch zu ziehen, um einen Vorteil rauszuholen. Was natürlich indirekt wieder die Rücksichtslosigkeit und Gleichgültigkeit befeuert, weil wer einmal auf so einen "Hoax" reingefallen ist, wird in Zukunft misstrauischer und weniger empathisch reagieren.

Ich bin momentan ratlos, wie man diesen Trend wieder umkehren könnte. Aber so kann es auch nicht weitergehen, denn wennn jeder jedem misstraut und sich abschottet, dann funktioniert eine Gesellschaft meines Erachtens irgendwann immer schlechter, und wir werden immer unglücklicher werden.


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17.04.2025 um 09:06
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:es habe sich nun herausgestellt, dass die Geschichte erstunken und erlogen war. Konsequenz wird sein: Der nächste anonyme Poster mit dem gleichen Anliegen wird komplett ignoriert.
Die Konsequenz sollte eher sein heraus zu finden wer das war, dann Betrugsanzeige und in Zukunft gelernt haben,dass man kein Geld an Anonyme spendet ohne wirklich zu wissen was stimmt und was gelogen ist.


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