Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Kuno426 schrieb:Das würde erklären, warum sie auffällig ruhig war. Aber dieser Person würde sie doch nicht hinterherlaufen?

Wir wissen ja leider nicht, ob sie der Person tatsächlich hinterher gelaufen ist oder doch betäubt oder ruhiggestellt wurde.

@missmad
Müsste dann die Betäubung oder Ruhigstellung (Psst. Komm mit in den Keller. Ich zeig dir Katzenbabys / Verhalte dich ruhig. Sobald dich alle suchen, gehen wir heimlich zu den schlafenden Kälbchen im Stallgebäude / Du darfst die Toilette im Souterrain benutzen. Ich bringe noch Toilettenpapier, dafür musst du nicht nach Mama rufen. / Du hast eingepullert? Versteck dich hier vor neugierigen Blicken. Ich bring dir Wechselsachen ...) im Bereich des Gastgeberhauses erfolgt sein. Denke ich zumindest.
Was mich zu der Überlegung führt, dass sich dort auch nur "berechtigte" Personen aufhielten. Der engste Kreis der Grillfreunde.

Kuno426 schrieb:Sobald dich alle suchen, gehen wir heimlich zu den schlafenden Kälbchen im Stallgebäude

Du meinst so eine Art Trotz? Inga hatte sich vielleicht etwas zurückgesetzt oder vernachlässigt gefühlt und wollte Aufmerksamkeit erzeugen? Sodass sie alle suchen? Und ehe sie bemerkte in welche Lage sie das gebracht hat, hat der Täter zugeschlagen?

Ich persönlich glaube ja eher daran, dass Inga zu ihrer Mama in die Küche der Gastgeberfamilie gehen wollte. Also in das Haus, in dessen (Aussen-) Bereich sie zuletzt gesehen wurde.
Wenn ich mir aber eine "Anbahnung" vorstellen sollte, vor der Inga keine Angst oder Beklemmung gehabt haben müsste, dann stelle ich mir als Anbahner eine vertraute Person aus dem engsten Kreis vor. Und ein in Aussicht gestelltes positives Erlebnis - für ein Kind (irgendwas mit Tieren oder Spielzeug, fiele mir da ein) unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Ruhig verhalten, leise sein, nicht gesehen werden ..., damit nicht auch die anderen Kinder aufmerksam werden und teilhaben wollen.
Ein Abgreifen durch einen Fremden im Bereich des Gastgeberhauses wäre sehr riskant. Es gab nur das kurze Zeitfenster von der letzten Sichtung durch den Gastvater, bis Vater G sein Auto geholt hatte, um die Kleidung umzuladen.

Kuno426 schrieb:Der vorherige Kontakt stellt sich für mich so dar (nach den veröffentlichten Abläufen): Inga war von Vater und Mutter getrennt! Mutter in der Küche. Vater schaffte etwas zum Grillplatz und lief zurück. Letzten wirklichen KONTAKT mit "Aufgabenverteilung und Kommunikation" hatte Inga zum Gastgebervater und zum Gastvater (und zu ihrer Schwester), als diese von irgendwoher die Wasserflaschen und die Feuerschale geholt haben!

@Kuno426...genau DAS macht mich so stutzig. Auf diesem kurzen Ende geht sie verloren...zwischen Grillplatz und Küche. WER hat sie dort sehen können, WER hatte Einblick?
WER hatte Dienst an diesem Tag, wessen Dienst endete zu diesem Zeitpunkt? WER besuchte oder brachte Bewohner zu diesem Zeitpunkt. Das wird immer dokumentiert...damals noch im Dienstbuch! Diese Leute können etwas gesehen haben...

Ich las etwas von tiergestützter heilpädagogischer Förderung. Sofern es hier Tiere gab auf dem Gelände - Tiere üben grundsätzlich eine große Faszination auf Kinder aus. "Wir können nachher ja zusammen...Tiere füttern gehen...aber eigentlich darf da sonst niemand fremdes mit hin...deshalb sag es keinem, sonst kriegen wir Ärger". Das genügt schon völlig.
Kinder in dem Alter helfen gerne...
"Du siehst mich ja nachher, wenn ich da und da hingehe...und dann kommst du einfach mit..."
"Wir fahren schnell mit dem Auto hin, dann bist du gleich wieder da..."
Oder es lief so, wie hier im Ort im Augenblick, dass sich jemand an einem Kind vergreift, es aus dem Laden zerren will am hellichten Tag und kein Erwachsener geht dazwischen! Es gab womöglich einen günstigen Moment für jemanden, der das Kind packte und dem die Konsequenzen egal waren. Dass Inga sich verlaufen hat, verunglückt ist...das glaube ich schon sehr lange nicht mehr. Sie war offenbar gesund und hätte auf Stimmen...Laute... reagiert...hätte selbst aktiv gerufen...auf sich aufmerksam gemacht...

musikengel schrieb:Noch dazu hatte Inga ja auch eine klare Ansage von ihrer Mutter bekommen und war eigentlich immer in der Nähe der Familie.
Papa, Grillplatz , ältere Geschwister.

Auch als sie bei dem Fußballspiel war und dort von Herrn A. (damaliger Leiter) beim Blumenpfücken gesehen wurde? Waren da Familienmitglieder dabei? Ich denke nicht, dass sie ständig in Familienkontakt war sondern auch unbeobachtet von der Familie unterwegs war. Und das machte einen Kontakt mit einer Person, die nichts Gutes im Schilde führte, möglich. Ähnlich wie hier von Anonymus24 u.a. beschrieben wurde.

Diarmuid schrieb:Auch als sie bei dem Fußballspiel war und dort von Herrn A. (damaliger Leiter) beim Blumenpfücken gesehen wurde? Waren da Familienmitglieder dabei? Ich denke nicht, dass sie ständig in Familienkontakt war sondern auch unbeobachtet von der Familie unterwegs war. Und das machte einen Kontakt mit einer Person, die nichts Gutes im Schilde führte, möglich

Frau Gehricke meinte zumindest in dem Interview, dass sie immer Augenkontakt zu Inga hatte und ihr das auch so kommuniziert hat, dass sie nicht aus dem Blickbereich gehen soll. Das scheint sich erst bei den Vorbereitungen für das Abendessen geändert zu haben. Vermutlich weil Inga nicht in der Küche bleiben wollte, sondern mithelfen wollte. Man geht ja auch nicht davon aus, dass das Kind in den paar Minuten, auf einem Weg den zig andere Mitglieder der Gruppe gehen, verloren geht. Was ich damit meine, ist, dass das keine Schuldzuweisung sein soll!

Aber, wenn Inga tatsächlich darauf geeicht war mit der Mutter Blickkontakt haben zu können und die Mutter sozusagen der Hauptanker als Aufsichtsperson war, dann könnte ein Täter aus dem engsten Kreis somit tatsächlich wissen, dass Inga unbeobachteteter ist, wenn Mutter und Tochter getrennt sind. Einfach, weil sich dann keiner so richtig verantwortlich fühlt und die Beaufsichtigung nicht über allem steht und man sich ablenken lässt und hofft, dass schon jemand anderes mit aufpasst.

missmad schrieb:Wir wissen ja leider nicht, ob sie der Person tatsächlich hinterher gelaufen ist oder doch betäubt oder ruhiggestellt wurde.

Genau. Vielleicht ist es tatsächlich jemand aus dem näheren Bekanntenkreis gewesen und Inga hatte - durch den vorherigen Besuch auf dem Hof - unangenehme Erfahrungen welcher Art auch immer gemacht. Nun ist sie wieder da, es kommt hoch und im Haus, als sie zu ihrer Mutter laufen wollte, wurde sie (wieder?) bedrängt und evtl relativ schnell weggeschafft.

Vielleicht hat sie sich auch nicht gut genug ausgekannt. Mein Kind ist auch 5 Jahre alt und die Orientierung ist natürlich noch nicht so ausgeprägt, zumal sie nur ein Mal dort wart.

Der oder die TäterIn nutze eben den unbeobachteten Moment, für ihn/sie günstig, und schaffte Inga weg. An Karneval wollten ein paar Hexen mein Kind an einem Umzug mitnehmen, es war damals 4,5 J alt. Seine Reaktion machte mir sehr große Angst: Denn es blieb einfach stocksteif stehen und rührte sich keinen Millimeter. Also nichts mit schreien und wegrennen. Ich habe natürlich verhindert, dass es wegkommt, aber wenn da niemand ist und Inga auch noch Angst vor dieser Person hatte? Ich kann mir da absolut und zu 100% vorstellen, dass man sie einfach mitnehmen konnte - leider :(